WeiterbildungOnline lernenBuchhaltungBuchhaltung lernen – Hauptabschlussübersicht oder Betriebsübersicht, Excel Muster & PDF Vorlage

Hauptabschlussübersicht oder Betriebsübersicht

In der Buchhaltung ist die Hauptabschlussübersicht (HAÜ), auch bekannt als Betriebsübersicht, ein essenzielles Instrument, um den Abschlussprozess zu erleichtern und zu systematisieren. Sie dient dazu, die Jahresabschlussarbeiten vorzubereiten, indem sie eine Übersicht über alle Geschäftsvorfälle eines Geschäftsjahres bietet.

Ob Sie nun ein kleines Unternehmen leiten, als Freiberufler tätig sind oder in der Buchhaltung eines größeren Unternehmens arbeiten, eine gut strukturierte Hauptabschlussübersicht kann die Jahresabschlussarbeiten beträchtlich vereinfachen.

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Um Ihnen diese Aufgabe zu erleichtern, bieten wir Ihnen hier eine kostenlose Vorlage der Hauptabschlussübersicht sowohl als Excel-Formular als auch im PDF-Format zum Download an. Diese Vorlagen sind nicht nur ein wertvolles Hilfsmittel für die Erstellung des Jahresabschlusses, sondern können auch leicht an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Sie dürfen die bereitgestellten Muster und Vorlagen für Ihre Buchhaltung kostenlos herunterladen und verwenden.

Außerdem finden Sie auf dieser Seite hilfreiche Informationen und eine Anleitung zur Nutzung der HAÜ mit unserer Vorlage. Damit können Sie sich einen schnellen Überblick über den Umgang mit der Hauptabschlussübersicht verschaffen und erfahren, wie Sie die Vorlage effizient für Ihre Buchhaltungsarbeiten einsetzen können.

Was ist das?

Die Hauptabschlussübersicht (HAÜ), oft gleichbedeutend mit der Betriebsübersicht verwendet, ist ein zentrales Instrument in der Buchhaltung, das eine wichtige Funktion bei der Erstellung des Jahresabschlusses einnimmt. Es handelt sich dabei um eine tabellarische Darstellung, die alle Sachkonten des Rechnungswesens eines Unternehmens umfasst. Grundsätzlich ist sie als eine Art Probeabschluss zu verstehen und hilft dabei, die Arbeitsschritte für den eigentlichen Jahresabschluss systematisch vorzubereiten und zu überprüfen.

In der Hauptabschlussübersicht werden verschiedene Spalten verwendet, um die Entwicklung der jeweiligen Konten über das Geschäftsjahr hinweg zu zeigen. Diese umfassen in der Regel die Anfangsbestände der Konten, die über das Jahr verbuchten Soll- und Haben-Umsätze, die Salden vor und nach den Jahresabschlussbuchungen sowie die endgültigen Salden, die in die Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) übertragen werden.

HAÜ erfüllt mehrere Aufgaben

  1. Fehlererkennung: Sie ermöglicht die Aufdeckung von Buchungsfehlern, da durch die Gegenüberstellung von Soll- und Habenbuchungen auf den einzelnen Konten und deren Abstimmung Unstimmigkeiten leichter erkennbar sind.
  2. Abschlussvorbereitung: Sie dient zur Vorbereitung des Jahresabschlusses, indem sie eine klare Übersicht über die Kontenstände und Bewegungen bietet und damit eine Basis für die Erstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung bildet.
  3. Überblick und Kontrolle: Die HAÜ gewährt einen Gesamtüberblick über das buchhalterische Geschehen und ermöglicht somit eine fortlaufende Kontrolle der finanziellen Lage des Unternehmens.
  4. Informationsquelle: Sie kann als Informationsquelle für Entscheidungen des Managements und zur Analyse der wirtschaftlichen Situation herangezogen werden.

Die Ausgestaltung und der Detaillierungsgrad der Hauptabschlussübersicht können je nach Unternehmensgröße und Anforderungen variieren. Kleinere Unternehmen nutzen häufig eine vereinfachte Version, während größere Unternehmen detailliertere Übersichten mit weiterführenden Aufgliederungen und Analysen einsetzen.

Durch die Nutzung standardisierter Vorlagen in Excel oder anderen Programmen kann die Erstellung der HAÜ automatisiert und vereinfacht werden, was wiederum Zeit spart und Fehlerquellen minimiert. Somit ist die Hauptabschlussübersicht eine unverzichtbare Hilfe im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens und ein nützliches Instrument zur Sicherung der finanziellen Transparenz.

PDF und Excel Vorlage downloaden

Hauptabschlussübersicht oder Betriebsübersicht PDF und Excel Vorlage downloaden
Hauptabschlussübersicht oder Betriebsübersicht PDF und Excel Vorlage downloaden

Hier können Sie sich die Hauptabschlussübersicht bzw. Betriebsübersicht Vorlage kostenlos als Excel Formular oder PDF downloaden.

Aufbau der HAÜ oder Betriebsübersicht

Die Hauptabschlussübersicht oder Betriebsübersicht findet ihren Aufbau in sog. Vorspalten, welche die Kontonummer sowie die Bezeichnung der Konten aufnehmen. Danach folgen die Bilanzspalten. Die Bilanzspalten sind in der HAÜ die Summenbilanz, Saldenbilanz I und II, die Umbuchungsbilanz, die Schlussbilanz sowie die sog. Erfolgsbilanz, welche Aufwendungen und Erträge gegenüber stellt. Hierbei handelt es sich um eine verkürzte Hauptabschlussübersicht ohne Eröffnungsbilanz und Umsatzbilanz.

Vorspalten und Bilanzspalten

Das Durchführen eines Probeabschlusses ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des Jahresabschlussprozesses. Mit der Verwendung einer verkürzten Hauptabschlussübersicht (HAÜ) oder Betriebsübersicht gestaltet sich dieser Prozess effizient und übersichtlich. Hier lernen Sie, wie Sie mit einer solchen Vorlage einen Probeabschluss durchführen können.

Die verkürzte Form der HAÜ konzentriert sich auf die wesentlichen Spalten, um Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) vorzubereiten. Wir beginnen dabei mit den Bilanzspalten, insbesondere mit der Summenbilanz der Sachkonten. Diese bildet die Ausgangsbasis für alle weiteren Schritte. Die Summenbilanz beinhaltet die kumulierten Soll- und Habensummen jedes Sachkontos über den gesamten Abrechnungszeitraum.

Vorspalten füllen

Die Vorspalten einer Hauptabschlussübersicht (HAÜ) oder Betriebsübersicht dienen dazu, Struktur und Klarheit in die Zusammenfassung der Sachkonten zu bringen. Um eine HAÜ sinnvoll zu nutzen, ist es essenziell, diese Vorspalten korrekt zu füllen. Beginnen Sie mit folgenden Schritten:

  1. Erfassung der Kontonummern: In die erste Vorspalte der Hauptabschlussübersicht tragen Sie die Kontonummern ein. Diese Nummern sind üblicherweise im Kontenplan des Unternehmens festgelegt und folgen einer standardisierten Systematik, wie beispielsweise dem Industriekontenrahmen (IKR) oder dem Deutschen Kontenrahmen (DKR). Die Erfassung der Kontonummern sollte der Reihenfolge des Kontenplans folgen, um einen systematischen Überblick zu gewährleisten.
  2. Eintragung der Kontenbezeichnungen: In der zweiten Vorspalte vermerken Sie die Bezeichnung des jeweiligen Kontos. Diese Bezeichnung gibt inhaltlich Auskunft über das Konto, etwa ob es sich um Umsatzerlöse, Warenbestand, Kundenvorderungen oder Verbindlichkeiten handelt. Die klare Zuordnung der Bezeichnungen zu den entsprechenden Kontonummern schafft einen schnellen, präzisen Überblick und erleichtert das Auffinden sowie die Zuordnung der Konten im Prozess des Probeabschlusses.

Indem Sie diese Informationen gewissenhaft und systematisch in die Vorspalten eintragen, legen Sie eine solide Grundlage für den weiteren Verlauf des Probeabschlusses. Die korrekt ausgefüllten Vorspalten helfen nicht nur Ihnen, sondern auch anderen Stakeholdern, etwa Wirtschaftsprüfern oder dem Management, die HAÜ schnell zu erfassen und zu interpretieren. Mit jeder Zeile der HAÜ, die ein Konto repräsentiert, haben Sie somit einen klaren und referenzierbaren Rahmen für die Analyse und Auswertung der Finanzdaten geschaffen.

Summenbilanz für die Sachkonten

Die Summenbilanz innerhalb der Hauptabschlussübersicht (HAÜ) oder Betriebsübersicht bildet eine essenzielle Komponente des Probeabschlusses und dient dazu, die Gesamtbewegungen auf den einzelnen Sachkonten über den betrachteten Abrechnungszeitraum – in der Regel das Geschäftsjahr – darzustellen. In der Summenbilanz werden die aggregierten Soll- und Habenbuchungen jedes Kontos aufgeführt, um die Gesamtaktivität und die finanziellen Ströme zu erfassen.

Hier sind die wichtigsten Schritte zum Ausfüllen der Summenbilanz:

  1. Ermittlung der Sollsummen: Zunächst addieren Sie alle Sollbuchungen (Belastungen) der einzelnen Sachkonten, die im Laufe des Geschäftsjahres getätigt wurden. Diese Beträge tragen Sie für jedes Konto in die entsprechende Zeile und die Soll-Spalte der Summenbilanz ein.
  2. Ermittlung der Habensummen: Analog dazu summieren Sie auch die Habenbuchungen (Gutschriften) für jedes Sachkonto und verzeichnen die Ergebnisse in der Haben-Spalte der Summenbilanz.
  3. Dokumentation der Umsätze: Mit der Eintragung der Soll- und Habensummen für jedes Konto erhalten Sie die Umsatzbewegungen – die Gesamtsumme aller Buchungen – für das gesamte Geschäftsjahr.

Es ist ratsam, beim Ausfüllen der Summenbilanz sehr sorgfältig vorzugehen und sicherzustellen, dass alle Buchungen berücksichtigt und korrekt eingetragen werden. Fehler in der Summenbilanz würden sich unmittelbar auf die weiteren Schritte des Probeabschlusses auswirken und könnten zu inkorrekten Abschlüssen führen.

Die Summenbilanz ermöglicht es, im nächsten Schritt die vorläufigen Salden zu bilden, welche die Differenz zwischen den Soll- und Habensummen jedes Kontos darstellen. Diese Salden werden dann herangezogen, um etwaige Korrekturen oder Anpassungsbuchungen vorzunehmen, bevor der vorläufige Abschluss in der Saldenbilanz dargestellt wird.

Eine exakte und übersichtliche Summenbilanz ist also die Grundlage für eine Reihe von Abschlussaktivitäten und stellt sicher, dass der Jahresabschluss auf präzisen und vollständigen Daten basiert.

Saldenbilanz I zur Berechnung der Differenz

Die Saldenbilanz I ist ein zentraler Bestandteil der Hauptabschlussübersicht (HAÜ) und ist ausschlaggebend für den Übergang von den aggregierten Bewegungen der Geschäftsvorfälle hin zum vorläufigen Abschluss der Konten. In der Saldenbilanz I fließen die in der Summenbilanz ermittelten Werte ein, um die vorläufigen Salden der einzelnen Sachkonten zu ermitteln.

Um die Saldenbilanz I zu erstellen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Berechnung der Salden: Für jedes Konto ermitteln Sie den Saldo, indem Sie die Differenz zwischen der Summe der Soll-Buchungen und der Summe der Haben-Buchungen berechnen. Dieser Schritt identifiziert, ob ein Konto ein Soll- oder ein Haben-Saldo aufweist.
  2. Eintragung der Salden: Im nächsten Schritt tragen Sie die Salden in die Saldenbilanz I ein. Dabei gibt es folgende Konventionen zu beachten:
    • Ist die Sollseite eines Kontos größer als die Habenseite, tragen Sie die Differenz als Saldo auf die Sollseite der Saldenbilanz I ein.
    • Ist die Habenseite eines Kontos größer als die Sollseite, tragen Sie die Differenz als Saldo auf die Habenseite der Saldenbilanz I ein.
    • In der Kontenrichtung, die kleiner ist, bleibt die entsprechende Zeile in der Saldenspalte leer oder wird mit Null ausgewiesen.
  3. Überprüfung des Saldenausgleichs: Grundsätzlich sollte die Summe aller Soll-Salden gleich der Summe aller Haben-Salden in der Saldenbilanz I sein. Ist dies nicht der Fall, weist das auf einen Rechenfehler oder eine fehlerhafte Buchung hin, und es wird eine Überprüfung und Korrektur erforderlich.

Durch die Ermittlung der Salden in der Saldenbilanz I erhalten Sie einen vorläufigen Abschluss der Konten, der den Nettoeffekt aller Transaktionen auf den jeweiligen Konten zeigt. Diese Salden dienen als Basis für Abschlussbuchungen und eventuelle Korrekturen. Nach Durchführung dieser Abschlussmaßnahmen ergibt sich schließlich die Saldenbilanz II, welche die korrigierten Salden enthält, die in die finale Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung einfließen.

Umbuchungsbilanz für den Jahresabschluss und die Fehlerkorrektur

Die Umbuchungsbilanz, die im Rahmen der Hauptabschlussübersicht (HAÜ) oder Betriebsübersicht geführt wird, spielt eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung des endgültigen Jahresabschlusses. Sie beinhaltet all jene Buchungen, die aus Abschlussarbeiten resultieren oder zur Korrektur von Fehlern während des Geschäftsjahres notwendig sind.

Die häufigsten Arten von Umbuchungen im Rahmen des Jahresabschlusses umfassen:

  1. Abschreibungen auf Vermögenswerte: Abschreibungen mindern den Buchwert von Anlagevermögen wie Gebäude, Maschinen oder Fahrzeuge entsprechend der Nutzungsdauer und des Werteverzehrs. Diese planmäßigen Abschreibungen stellen Aufwand dar und reduzieren somit den Gewinn des Unternehmens.
  2. Korrekturen des Eigenkapitals: Veränderungen im Eigenkapital, etwa durch Rücklagenbildung oder Entnahmen, führen zu Umbuchungen, die die Eigenkapitalposition in der Bilanz anpassen.
  3. Anpassungen der Warenbestände: Zum Jahresende muss der aktuelle Warenbestand erfasst werden. Dazu gehören auch Buchungen zur Bestandsanpassung, etwa durch Inventurdifferenzen, die durch Schwund, Verderb oder Diebstahl entstehen können.
  4. Verrechnung von Umsatzsteuer und Vorsteuer: Die Umsatzsteuer, die auf ausgehende Rechnungen erhoben wird, sowie die Vorsteuer, die für Eingangsrechnungen gezahlt wurde, müssen korrekt verbucht und gegenübergestellt werden, um die Umsatzsteuerzahllast oder -erstattung zu ermitteln.
  5. Fehlerkorrekturen: Stellt sich im Laufe der Abschlussarbeiten heraus, dass einzelne Buchungen fehlerhaft waren, werden Korrekturbuchungen erforderlich, um diese Fehler zu beheben.

Alle notwendigen Umbuchungen werden in der Umbuchungsbilanz detailliert aufgelistet. Für jede Umbuchung wird festgehalten, von welchem Konto Umbuchungen abgehen und auf welches Konto sie zugehen. Die entsprechenden Beträge werden in die Soll- oder Haben-Spalten eingetragen, um die Auswirkungen auf die Konten zu dokumentieren.

Diese Eintragungen führen dann zu einer Anpassung der vorläufigen Salden in der Saldenbilanz I und schaffen die Saldenbilanz II, die die kontenrichtigen Salden nach allen Abschluss- und Korrekturbuchungen reflektiert und den Weg für die Aufstellung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung ebnet.

Die korrekte Durchführung von Umbuchungen ist also entscheidend für die Genauigkeit des Jahresabschlusses und trägt maßgeblich zur Aussagekraft und Zuverlässigkeit der finanziellen Berichterstattung bei.

Saldenbilanz II für die Neuberechnung der Salden

Die Saldenbilanz II stellt in der Hauptabschlussübersicht (HAÜ) die fortgeschriebene Version der Saldenbilanz I dar, nachdem alle Umbuchungen für den Jahresabschluss und notwendige Fehlerkorrekturen eingearbeitet wurden. Diese Bilanz zeigt die adjustierten, also neu berechneten Salden, die für die endgültige Erstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung verwendet werden.

Beim Übergang von der Saldenbilanz I zur Saldenbilanz II gehen Sie wie folgt vor:

  1. Eintragung der Umbuchungen: Für jedes Konto, das von Umbuchungen betroffen ist, tragen Sie diese in die entsprechenden Soll- oder Haben-Spalten ein. Dies müssen Sie sowohl auf dem Konto vornehmen, von dem die Umbuchung abgeht, als auch auf dem Konto, auf das die Umbuchung zugeht.
  2. Neuberechnung der Salden: Nach Eintragung der Umbuchungen berechnen Sie für jedes betroffene Konto den neuen Saldo. Dabei addieren oder subtrahieren Sie die Umbuchungen entsprechend ihrer Auswirkung auf den bestehenden Saldo aus der Saldenbilanz I.
  3. Übernahme unveränderter Konten: Konten, die von keinen Umbuchungen betroffen sind, werden mit ihren Salden unverändert aus der Saldenbilanz I in die Saldenbilanz II übernommen. Es findet kein Eingriff in diese Konten statt, und ihre Salden bleiben bestehen.
  4. Aktualisierung der Saldenbilanz: Nachdem alle Umbuchungen eingepflegt und die neuen Salden ermittelt wurden, ergibt sich die Saldenbilanz II. Diese aktualisierte Bilanz gibt die korrigierten Endstände der Konten wieder, die in der Bilanz und in der GuV ausgewiesen werden.

Die Erstellung der Saldenbilanz II ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass die finanzielle Berichterstattung des Unternehmens akkurat und die Jahresabschlussbuchungen korrekt vorgenommen wurden. Abschließend erfolgt eine nochmalige Überprüfung, um sicherzustellen, dass alle Umbuchungen ordnungsgemäß durchgeführt wurden und alle Rechnungsabgrenzungen, Wertberichtigungen und sonstigen Anpassungen in der Saldenbilanz angemessen berücksichtigt sind. Erst nach sorgfältiger Prüfung und Bestätigung der Saldenbilanz II kann der Jahresabschluss als korrekt und vollständig betrachtet werden.

Schlussbilanz für die Aktiv- und Passivkonten

Die Schlussbilanz ist das Resultat aller im Laufe des Jahresabschlussprozesses durchgeführten Buchungen und spiegelt die endgültigen Werte der Aktiv- und Passivkonten wider. Sie stellt letztlich die finale finanzielle Situation des Unternehmens am Ende des Geschäftsjahres dar und ist ein integraler Bestandteil des handelsrechtlichen Jahresabschlusses.

In der Schlussbilanz zeigen die Aktivkonten die Verwendung der Mittel (Vermögen des Unternehmens), während die Passivkonten die Herkunft der Mittel (Eigen- und Fremdkapital) darstellen. Zum Ausfüllen der Schlussbilanz gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Übernahme der Salden: Zunächst übertragen Sie die Salden aus der Saldenbilanz II in die entsprechenden Aktiv- und Passivkonten der Schlussbilanz. Dabei werden die Soll-Salden den Aktiva und die Haben-Salden den Passiva zugeordnet.
  2. Gruppierung der Konten: Die Aktivkonten werden üblicherweise nach ihrer Liquidierbarkeit geordnet. Das bedeutet, die Konten mit den liquideren Mitteln erscheinen oben (z. B. Kassenbestand, Bankguthaben), gefolgt von kurzfristig realisierbaren Aktiva (Forderungen, Vorräte) bis hin zu langfristigen Vermögenswerten wie Anlagevermögen. Passivkonten werden meist nach Fälligkeit geordnet, wobei kurzfristige Verbindlichkeiten oben stehen und langfristige Schulden und Eigenkapital folgen.
  3. Ermittlung der Endsummen: Addition der Einzelposten innerhalb der Aktiv- sowie der Passivseite ergibt die Endsummen beider Bilanzseiten. Die Endsummen der Aktiv- und Passivseite sollten identisch sein, was die Bilanzgleichung (Aktiva = Passiva) erfüllt.
  4. Prüfung und Anpassung: Sollte es zu Abweichungen zwischen den Summen der Aktiv- und Passivseite kommen, müssen Sie noch einmal die Salden und die Übertragungen aus der Saldenbilanz II überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Die Schlussbilanz bildet, zusammen mit der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), den handelsrechtlichen Jahresabschluss. Sie wird nach den Abschlussarbeiten finalisiert und gibt Auskunft über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag, dem Bilanzstichtag. Nach Erstellung der Schlussbilanz folgt die Unterzeichnung durch die hierfür berechtigten Organe des Unternehmens, etwa die Geschäftsführung, und im Anschluss deren Offenlegung, Veröffentlichung oder Einreichung beim Handelsregister gemäß den gesetzlichen Anforderungen.

GuV-Rechnung für die Erfolgskonten

Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) ist ein wesentlicher Bestandteil des Jahresabschlusses eines Unternehmens, der die Ertragslage innerhalb eines Geschäftsjahres darstellt. Sie fasst alle Aufwendungen und Erträge zusammen und zeigt, ob das Unternehmen einen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat. Die GuV ist das Pendant zur Bilanz, welche die Vermögens- und Kapitalstruktur abbildet.

Die Erstellung der GuV-Rechnung erfolgt üblicherweise nach dem Gesamtkosten- oder dem Umsatzkostenverfahren. Unabhängig vom gewählten Verfahren werden die Abschlusssalden aus den Erfolgskonten, also den Aufwands- und Ertragskonten, übernommen und in der GuV-Rechnung verrechnet:

  1. Übertragung der Erfolgskonten: Die Salden der Ertragskonten (in der Regel Haben-Salden) und Aufwandskonten (Soll-Salden) aus der Saldenbilanz II werden in die GuV-Rechnung übertragen. Erträge erhöhen den Gewinn des Unternehmens, Aufwendungen mindern ihn.
  2. Gliederung der Posten: In der GuV werden die Posten gemäß den gesetzlichen Vorgaben strukturiert. Beim Gesamtkostenverfahren werden unter anderem Umsatzerlöse den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen sowie den Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungsaufwendungen gegenübergestellt. Beim Umsatzkostenverfahren werden die Kosten direkt den Umsatzerlösen der verkauften Produkte oder Dienstleistungen zugeordnet, gegliedert nach Funktionsbereichen wie Herstellung, Vertrieb und Verwaltung.
  3. Ermittlung des Ergebnisses: Nachdem alle Aufwendungen von den Erträgen abgezogen wurden, ergibt sich das Ergebnis der GuV-Rechnung, welches entweder ein Gewinn oder ein Verlust ist. Dieses Ergebnis wird in die Gewinnrücklagen eingestellt oder mindert diese bzw. wird auf neue Rechnung vorgetragen, wenn es sich um einen Verlust handelt.
  4. Abstimmung mit der Bilanz: Der in der GuV ermittelte Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag muss mit dem Posten „Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag“ in der Bilanz übereinstimmen. Entscheidend ist, dass die GuV und die Bilanz als zusammengehörende Teile des Jahresabschlusses eine stimmige Darstellung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens liefern.

Die GuV-Rechnung ist für externe Stakeholder, wie Investoren, Gläubiger und Finanzbehörden, eine wichtige Informationsquelle, da sie Aufschluss über die Quellen des Erfolgs oder Misserfolgs des Unternehmens während des Abrechnungszeitraums gibt. Nach Fertigstellung und Prüfung der GuV wird sie zusammen mit der Bilanz und dem Anhang, der ergänzende Informationen und Erläuterungen enthält, offengelegt und veröffentlicht oder bei Bedarf den zuständigen Stellen eingereicht.

Berechnung von Gewinn oder Verlust

Die Berechnung von Gewinn oder Verlust ist ein entscheidender Teil des Jahresabschlussprozesses und erfolgt sowohl in der Hauptabschlussübersicht (HAÜ) als auch in der eigentlichen Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). In der HAÜ werden die vorbereitenden Schritte unternommen, um den Jahresüberschuss oder -fehlbetrag zu bestimmen, der dann in der GuV endgültig ausgewiesen wird.

So gehen Sie vor, um den Gewinn oder Verlust in der Hauptabschlussübersicht zu berechnen:

  1. Ermittlung in der HAÜ:
    • Im Rahmen der Hauptabschlussübersicht werden zuerst alle Aufwendungen und alle Erträge gesammelt.
    • Sie bilanzieren dann die Erträge und Aufwendungen gegeneinander und ermitteln so den Jahresüberschuss (Gewinn) oder Jahresfehlbetrag (Verlust).
    • Der Überschuss der Erträge über die Aufwendungen signalisiert einen Gewinn, während ein Überschuss der Aufwendungen über die Erträge einen Verlust anzeigt.
  2. Übertrag in die Schlussbilanz und die GuV:
    • Der ermittelte Jahresüberschuss oder -fehlbetrag wird anschließend in die Schlussbilanz als Teil des Eigenkapitals übertragen. Bei einem Jahresüberschuss erhöht sich das Eigenkapital, während ein Jahresfehlbetrag zu einer Minderung führt.
    • Gleichzeitig erscheint das Ergebnis am Ende der GuV-Rechnung. Hierbei ist darauf zu achten, dass die in der GuV dargestellte Gewinn- bzw. Verlustsumme exakt der in der HAÜ und der Schlussbilanz ausgewiesenen Summe entspricht.
  3. Abgleich der Resultate:
    • Nachdem der Jahresüberschuss oder -fehlbetrag in den entsprechenden Dokumenten ausgewiesen ist, müssen diese Zahlen abgeglichen werden, um Konsistenz sicherzustellen. Das bedeutet, der Gewinn oder Verlust in der Schlussbilanz und der in der GuV ausgewiesene müssen identisch sein.
  4. Abschluss der HAÜ:
    • Sind alle Zahlen stimmig und alle notwendigen Abschlussbuchungen durchgeführt, ist die Hauptabschlussübersicht samt ihrer einzelnen Teilbilanzen abgeschlossen.
    • Diese enthält nun die adjustierte Saldenbilanz II, die Summenbilanz, die Schlussbilanz, die GuV-Rechnung und gegebenenfalls weitere notwendige Anhänge und Dokumente wie Anlagespiegel oder Notizen.

Die HAÜ dient damit als umfassendes Werkzeug zur Erstellung des Jahresabschlusses, indem sie eine Übersicht über alle Geschäftsvorfälle und deren Wirkung auf die finanzielle Situation des Unternehmens bietet. Der korrekt berechnete Gewinn oder Verlust reflektiert die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Abrechnungszeitraum und wird im Jahresabschluss entsprechend kommuniziert.

Probeabschluss Übersicht

Nachstehend finden Sie die Schritte, um einen Probeabschluss mit der verkürzten HAÜ durchzuführen:

  1. Erfassung der Anfangsbestände: Sie tragen die Anfangsbestände aller Sachkonten ein. Diese bilden die Grundlage für die weiteren Buchungen im Geschäftsjahr.
  2. Buchung der Geschäftsvorfälle: Über das Jahr hinweg werden alle Geschäftsvorfälle auf den zugehörigen Konten gebucht. Am Ende des Geschäftsjahres haben Sie die Summen aller Soll- und Haben-Buchungen auf den Konten.
  3. Erstellung der Summenbilanz: Die Summen der Soll- und Habenbuchungen jedes Kontos werden addiert und in der Summenbilanz dargestellt. Diese zeigt die Gesamtumsätze pro Konto.
  4. Ermittlung der Salden: Aus der Summenbilanz werden die Salden (Differenzen zwischen Soll und Haben) jedes Kontos berechnet. Diese vorläufigen Salden geben einen ersten Hinweis auf den Stand der einzelnen Konten.
  5. Durchführung von Abschlussbuchungen: Eventuelle Abschlussbuchungen, wie Abschreibungen, Rückstellungen oder Rechnungsabgrenzungsposten, werden durchgeführt, um die Konten auf den Jahresabschluss vorzubereiten.
  6. Erstellung der Saldenbilanz: Nach den Abschlussbuchungen werden die neuen Salden der Konten in der Saldenbilanz festgehalten. Diese zeigt die bereinigten Standwerte, die zur Erstellung der Bilanz und der GuV benötigt werden.
  7. Transfer in die Bilanz und GuV: Die Salden der Bestandskonten werden in die Bilanz und die der Erfolgskonten in die Gewinn- und Verlustrechnung übertragen.
  8. Überprüfung: Nun erfolgt die Überprüfung aller Zahlen auf Plausibilität und Vollständigkeit. Unstimmigkeiten müssen aufgedeckt und korrigiert werden.
  9. Abschluss der HAÜ: Ist die Überprüfung erfolgreich und alles schlüssig, gilt der Probeabschluss als abgeschlossen. Nun kann der endgültige Jahresabschluss erstellt werden.

Die Vorlage für die verkürzte Hauptabschlussübersicht erleichtert diesen Ablauf, indem sie eine strukturierte und klare Form bietet, in der alle erforderlichen Informationen eingetragen und berechnet werden können. Dieses Tool ist damit ein essenzieller Bestandteil für eine effiziente und korrekte Vorbereitung des Jahresabschlusses in der Buchhaltung.

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