KreditKreditarten – Kontokorrentkredit

Hier lernen Sie die wichtigsten Merkmale zum Thema Kontokorrentkredit kennen, auch über die Vorteile und Nachteile.

Weiterhin erfahren Sie mehr zu den wichtigsten Merkmalen oder Kriterien, konkret zu den hohen Zinsen, dem Konto, dem Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben, dem einseitigen Angebot der Bank und der Überziehung.

Kontokorrentkredit Vorteile, Nachteile, hohe Zinsen, Konto, Einnahmen und Ausgaben ausgleichen, einseitiges Angebot, Überziehung.
Kontokorrentkredit

Kontokorrentkredit

Der Name für einen Kontokorrentkredit lautet auch Dispositionskredit, abgekürzt Dispo-Kredit. Damit hat der Inhaber des Kontos die Möglichkeit, sein Girokonto, wie es heißt, zu überziehen. Weiterhin spricht man dann von einem Kontokorrentkredit, wenn es sich um einen Kredit für die Überziehung für Unternehmen handelt.

Überziehung vom Konto

Das Girokonto ist im Minus, also mit einem Saldo im Soll geführt. Die damit verbundenen Zinsen, werden monatlich oder quartalsweise berechnet und dem Girokonto belastet. Zusammen mit der Abrechnung für den Monat der Gebühren für das Konto kann man auch die Zinsen per Lastschrift abbuchen. Die Rückführung des Kredites geschieht, anders als bei einem Ratenkredit, nicht in monatlich Raten. Der Kredit wird nicht durch Raten getilgt, sondern dadurch, dass zukünftig weniger Geld vom Konto abgehoben als gut geschrieben wird, dadurch verringert sich der Saldo im Soll.

Dispo oder Kontokorrentkredit

Das heutige Girokonto wurde in den 1960 er und 1970 er Jahren als Kontokorrentkonto bezeichnet. Damals wie heute nutzt man das Konto, um den laufenden Zahlungsverkehr abzuwickeln. Nach jeder Buchung bzw. an jedem Buchungstag wird der Kontostand saldiert. Die Ausgaben werden von den Einnahmen abgezogen, und das Ergebnis wird tagesaktuell ausgewiesen.

Woher kommt der Name Kontokorrentkredit?

Der Name Kontokorrent ist von dem italienischen Wort „conto, correnteabgeleitet, zu Deutsch laufende Rechnung. Der Kontokorrentkredit steht zur Disposition des Kontoinhabers, um zu verdeutlichen, dass der Inhaber des Kontos darüber frei verfügen kann.

Einseitiges Angebot der Bank

Ein Kontokorrentkredit muss nicht, sondern man kann ihn in Anspruch nehmen. Er ist das einseitige Angebot Bank an den Inhaber des Kontos. Über den Kredit wird kein eigener Kreditvertrag abgeschlossen. Üblich ist es, dem Inhaber des Kontos in einem separaten Schreiben, über sein Online-Postfach oder in der Anlage zu einem Kontoauszug mitzuteilen, dass ihm ein Kredit in Höhe von …. EUR eingeräumt wird. Damit wird ihm die laufende Bewirtschaftung seiner Einnahmen und Ausgaben auf dem Girokonto ganz wesentlich erleichtert.

Vorteile vom Kontokorrentkredit

Folgende Vorteile hat ein Kontokorrentkredit bzw. ein Dispositionskredit bei Nutzung durch den Inhaber:

Einnahmen und Ausgaben können unterschiedliche Termine haben

Ohne einen Kontokorrentkredit ist genau darauf zu achten, dass das Girokonto immer gedeckt ist. Sollte die Ausgabe den aktuellen Kontostand auch nur um wenige Cent überschreiten, dann wird sie entweder nach der Buchung direkt wieder storniert, also zurück gebucht, oder sie wird erst gar nicht gebucht. Das Buchungssystem ist so eingestellt, dass kein Saldo im Soll möglich ist.

Im Alltag ist es nicht zu vermeiden, dass Einnahmen und Ausgaben zu verschiedenen Terminen fällig werden. Der Lohn oder das Gehalt sowie andere Einnahmen werden nicht allesamt zum Monatsersten gut geschrieben, sondern zu verschiedenen Terminen während des ganzen Monats. Bis hin zur gesetzlichen Altersrente am letzten Werktag rückwirkend für den Monat. Ausgaben für Unterkunft, für Strom und Heizung sowie für andere Kosten werden jedoch direkt zum Anfang des Monats fällig.

Lücke schließt sich

Bis zur Gutschrift der erwarteten Einnahmen entsteht eine Lücke, die temporär durch den Kontokorrentkredit gedeckt ist. Dieser beträgt in den meisten Fällen einen Monat der geregelten, gesicherten Einnahmen, manchmal auch das Zwei- oder Mehrfache davon. Der Kredit sollte im besten Falle und bei einer gesunden Haushaltsführung zum Ende des Monats wieder ausgeglichen sein.

Das zeigt dem Inhaber des Kontos, dass er gut gewirtschaftet hat. Er hat letztendlich nicht mehr ausgegeben als eingenommen. Oder umgekehrt gesagt: Seine Ausgaben haben sich nach den Einnahmen gerichtet. Der Kredit wird nicht in die Schufa-Datenbank eingetragen, das ist einer der entscheidenden Vorteile und Unterschiede gegenüber einem Ratenkredit oder Kreditrahmen.

Nachteile vom Kontokorrentkredit

Folgende Nachteile hat ein Kontokorrentkredit bzw. ein Dispositionskredit bei der Nutzung durch den Inhaber:

Deutlich höhere Zinsen als ein Ratenkredit

Der große Nachteil des Kontokorrentkredits sind die im Vergleich zu anderen Kreditarten deutlich höheren Zinsen. Sie sind von der einen zur anderen Bank recht verschieden, deswegen liegen die Zinsen durchaus zwischen acht und achtzehn Prozent.

Finanzielle Belastung zu hoch, dann Umschuldung

Die Zinsen sind vor allem dann eine finanzielle Belastung, wenn man den Kredit nicht regelmäßig zurückführen kann. Sprich wenn man das Girokonto dauerhaft im Minus führt. Sollte ein Ende dieser Situation nicht absehbar sein, dann ist die Ablösung des Kredits durch die Aufnahme eines Ratenkredits überlegenswert, so ist eine Umschuldung sinnvoll.

Der Ratenkredit ist deutlich günstiger, wobei sich der Inhaber des Kontos an die monatlich regelmäßig fälligen Raten gewöhnen muss. Der Ratenkredit wird in die Schufa eingetragen, er belastet den Schufa-Score und somit auch die zukünftige Bonität des Inhabers.

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