Strategische Unternehmensanalyse Methoden, Beispiele & Perspektiven

Die strategische Unternehmensanalyse soll zukünftige Möglichkeiten aufzeigen und beschreiben, wie eine Unternehmung sich weiter entwickeln und verändern kann.

Die strategische Analyse des Unternehmens soll hierbei die externen Bedrohungen und Chancen mit den internen Stärken und Schwächen des Leistungsprozesses in Beziehung setzen und somit realisierbare Möglichkeiten entwickeln.

Hier lernen Sie mehr zu Methoden der strategischen Analyse und erhalten Beispiele, um die Aktivitäten der Unternehmensanalyse besser nachvollziehen zu können.

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Strategische Unternehmensanalyse

Strategische Unternehmensanalyse

Bei der Stärken und Schwächen Analyse wird unterschieden nach zwei Vorgehensweisen:

  • Die Innen-Außen-Perspektive, welche sich am Leistungsprozess des Unternehmens orientiert und die Stärken und Schwächen analysiert. Untersucht werden die Potentiale des Unternehmens und die verfügbaren Ressourcen in Beziehung gesetzt zu den Wettbewerbern.
  • Die Außen-Innen-Perspektive, welche sich am Wettbewerbsumfeld orientiert, also aus Sicht der Kunden. Hier wird das Unternehmen mit den Wettbewerbern verglichen.

Beide Methoden zusammen liefern dann oder entwickeln die Potentiale und die Vorteile gegenüber den Konkurrenten bei der strategischen Unternehmensanalyse.

Innen-Außen-Perspektive

Die Innen-Außen-Perspektive analysiert, durch die strategische Unternehmensanalyse, drei Sichtweisen auf das Unternehmen. Zum ersten werden die Ressourcen untersucht, wobei hier nochmals unterschieden wird nach engeren Ressourcen und weiteren Ressourcen. Die zweite Sichtweise untersucht den Leistungsprozess selbst und die dritte Sicht betrachtet und analysiert das spezielle Wissen und die Kompetenzen, welche das Unternehmen zu bieten hat.

Ressourcen der Unternehmung

Während der Analyse des Unternehmens werden die Ressourcen hinsichtlich folgender 5 Punkte untersucht. Hierbei unterscheidet Hofer und Schendel nach den finanziellen Ressourcen, physischen Ressourcen, den Humanressourcen, den organisatorischen Ressourcen und den technologischen Ressourcen.

  • Die finanziellen Ressourcen der Unternehmung sind beispielsweise die Bonität, Liquidität und weitere messbare Kennzahlen, um die finanzielle Situation der Unternehmung darstellen und planen zu können.
  • Bei den physischen Ressourcen handelt sich um materielles Vermögen in Form von zum Beispiel Grundstücken, Betriebsgebäude oder maschinelle Anlagen.
  • Die Humanressourcen liefern die Kompetenzen und das Wissen eines Unternehmens in Form der Mitarbeiter. Hier spielen Qualifikationen der Mitarbeiter eine große Rolle, da jede Strategie nur ausführbar ist, wenn genügend Humanressourcen zur Verfügung stehen. Gerade die Ressource der Mitarbeiter wird in Europa und insbesondere Deutschland zu einem Engpass werden. Somit spielt hier die strategische Personalentwicklung eine immer größere Rolle.
  • Die Informationssysteme oder die Clouds bilden die Grundlage für die organisatorischen Ressourcen und müssen ebenfalls analysiert und optimiert werden.
  • Zu Letzt werden die technologischen Ressourcen untersucht, hierzu zählen die Marke der Unternehmung, Forschungsaktivitäten und die damit verbundenen Patente sowie die Qualität der Produkte oder der Dienstleistung.

Leistungsprozess des Unternehmens

Der Leistungsprozess wird auf seine Wertschöpfung untersucht. Dabei werden die oben genannten Ressourcen dem Leistungsprozess zugeordnet, um deren Wichtigkeit zu analysieren. Ein bekanntes Modell bzw. eine Methode der Vorgehensweise ist die Wertkettenanalyse nach Porter.

Porter unterscheidet dabei zwei Aktivitätsarten

Die primären Aktivitäten, welche dafür zuständig sind ein Produkt zu vertreiben und herzustellen. Dazu zählen die Eingangslogistik, die sogenannten Operationen bzw. die Produktion, die Ausgangslogistik, der Bereich Marketing und Vertrieb sowie der Kundendienst bzw. die After Sales Services.

Weiterhin die sekundären Aktivitäten, welche es ermöglichen, dass die primären Aktivitäten ihre Aufgaben erfüllen können. Die sekundären Aktivitäten steuern somit die primären Aktivitäten. Dazu zählen der Einkauf, die Technologie, das Personalwesen und die Infrastruktur.

Spezielles Wissen und Kompetenzen

Bei der dritten Sicht auf die Unternehmung geht es um spezielles Wissen und die Kompetenzen, welche analysiert werden. Insbesondere das Wechselspiel zwischen Wissen und bereits bestehenden und gelebten Prozessen ist wichtig.

Die strategische Unternehmensanalyse untersucht hierbei, welches spezielle Wissen und welche Kompetenzen die Unternehmung bereits erworben hat und nutzt. Sofern alle Ressourcen erfasst wurden, der Leistungsprozess analysiert wurde und die Kompetenzen der Unternehmung klar definiert sind, findet die strategische Bewertung im Vergleich mit den Wettbewerbern statt.

Die strategische Bewertung orientiert sich hierbei an 4 grundlegenden Elementen: der Einmaligkeit der Ressourcen durch Knappheit oder spezielles Wissen, einer eingeschränkten Nachahmung durch die Wettbewerber, einer nicht möglichen Ersetzbarkeit der Ressourcen und die Ressourcen müssen wertvoll und nützlich sein in Bezug zur Strategie.

Außen-Innen-Perspektive

Die Außen-Innen-Perspektive bei der strategischen Unternehmensanalyse betrachtet die Kundensicht auf das Unternehmen. Hierbei stehen der Preis der Produkte, die Qualität und die Möglichkeit liefern zu können im Vordergrund. Somit soll gewährleistet sein, das eine kundenzentrierte Sichtweise auf das Unternehmen berücksichtigt wird.

Vorgehensweise und Kriterien

Hier erhalten Sie die Vorgehensweise, wie Sie eine strategische Unternehmensanalyse aus der kundenorientierten Sicht vornehmen können. In erster Linie ist es wichtig sich klar darüber zu werden, welche Kriterien für den Erfolg kritisch sein können. Danach werden diejenigen Kriterien ausgewählt, welche am wichtigsten erscheinen.

Hier ist es ratsam auf außenstehende Fachleute von Marketing-Agenturen zurückzugreifen, da diese meist eine bessere Markttransparenz besitzen. Nun erfolgt ein direkter Vergleich mit den Wettbewerbern und dem eigenen Unternehmen, um zu analysieren, welchen Rang das eigene Unternehmen einnimmt.

Beispiel

Hier erhalten Sie ein Beispiel für die strategische Unternehmensanalyse aus der kundenorientierten Sichtweise.

Schritt 1: Kriterien für den Erfolg finden und auflisten

Durchführung eines Brainstorming, um die nötigen Kriterien zu sammeln und eine Liste anzufertigen:

  • Qualität der Produkte
  • Preis
  • Garantie
  • Zahlungsbedingungen
  • Logistik
  • Angebotsvielfalt
  • Verkaufsraum
  • Zahlungssysteme
  • Lieferbedingungen
  • Werbemöglichkeiten
  • Verkaufsberatung
  • Kundenservice
  • Reklamationen

Schritt 2: Auswahl der wichtigsten Kriterien

Diese Kriterien sollen laut Einschätzung eines Marktforschungsinstituts die wichtigsten Kriterien für die Kunden sein:

  • Preis
  • Qualität
  • Kundenservice
  • Reklamation
  • Angebotsvielfalt

Schritt 3: Unternehmensvergleich mit den Wettbewerbern im Diagramm

Strategische Unternehmensanalyse, Außen-Innen-Perspektive, Stärken und Schwächen Vergleich mit Wettbewerb
Strategische Unternehmensanalyse Unternehmensvergleich

Im Markt gibt es zwei Wettbewerber. Im Diagramm vergleichen wir unsere Bewertung mit der Bewertung der Wettbewerber und erhalten eine Übersicht für die weitere Entwicklung der Strategie.

Weiterhin ist bei diesem Beispiel oder generell bei der strategischen Unternehmensanalyse wichtig die bereits zugrundeliegenden Strategien der Wettbewerber und des eigenen Unternehmens mit zu berücksichtigen. Denn durchaus kann eine schlechtere Benotung die Folge einer Strategie sein.

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