Hier lernen Sie mehr zum Thema Heilfasten, zur Wirkung gegen Krankheiten, der Entgiftung und Reinigung des Körpers. Weiterhin erhalten Sie eine Anleitung zum Heilfasten. Das Fasten erfährt seit Jahren einen zunehmenden Zuspruch. Immer mehr Menschen machen regelmäßig eine Fastenkur und das nicht nur zum Abnehmen. Dabei ist das Fasten durchaus keine neue Erfindung.

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Heilfasten lernen mit Anleitung

Heilfasten in der Antike

Schon seit Jahrhunderten ist das Heilfasten fester Bestandteil religiöser Riten, wie zum Beispiel das vorösterliche Fasten im Christentum oder im Islam das Fasten während des Ramadans. In Klöstern, wo das Fasten einen besonderen Stellenwert einnahm, erkannte man schon früh dessen heilsame Wirkung auf den Organismus. Viele berühmte Vertreter, wie beispielsweise Hildegard von Bingen, die heute als Vorläufer der Naturheilkunde gelten, haben bereits vor Jahrhunderten Fastenkuren daraus entwickelt, die heute noch Bestand haben. Auch der Aderlass wird von Hildegard von Bingen detailliert beschrieben.

Heilfasten als Gesundheitsvorsorge

Dass das Heilfasten wieder mehr in den Fokus der Gesundheitsvorsorge und der medizinischen Behandlung gerückt ist, liegt zum einen daran, dass die Naturheilverfahren sich mit der Zeit immer mehr etabliert und an Gewicht und Ansehen gewonnen haben. Zum anderen ist die Lebensweise vieler Menschen zunehmend ungesund geworden, obwohl sich die Lebenserwartung seit der Jahrhundertwende fast verdoppelt hat. Ungesundes Essen, zu wenig Bewegung und Dauerstress führen vermehrt zu sogenannten Wohlstandskrankheiten, die größtenteils durch eine Einnahme von gesunden Lebensmitteln und Lebensführung vermeidbar wären. Das Heilfasten ist hier eine Möglichkeit, um für den Körper schädliche Lebensgewohnheiten zu durchbrechen und den Organismus von Schadstoffen zu befreien.

Sinn und Zweck vom Heilfasten

Die zwei wesentlichen gesundheitlichen Zwecke für eine Fastenkur sind zum einen die Reduzierung von Übergewicht und zum anderen die Reinigung oder Entschlackung des Körpers.

Mit dem Fasten abnehmen

Übergewicht gehört zu den größten Volkskrankheiten der zivilisierten Welt. Eine zu fette und zu kalorienreiche Ernährung führen dazu, dass wesentlich mehr Kalorien aufgenommen als verbraucht werden. Durch Übergewicht entstehen vor allem Herz- und Blutgefäßerkrankungen sowie Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen. In gleicher Weise wie die Übergewichtigkeit zum immer größeren Problem wird, boomt die Diätindustrie mit immer neuen Diäten, die schnelle Abhilfe versprechen. Die radikalste Form der Schlankheitskur ist das Heilfasten, bei dem für eine bestimmte Zeit vollständig auf Nahrung zu verzichten wird.

Bei einem kompletten Verzicht auf Nahrung greift der Körper zur Energiegewinnung auf die Reserven zurück, sodass relativ schnell eine Gewichtsabnahme erfolgt. Allerdings gilt auch beim Heilfasten, dass es mit einer einmaligen Fastenkur nicht getan ist. Um Übergewicht dauerhaft zu vermeiden, müssen die Essgewohnheiten langfristig umgestellt werden, sonst droht der sogenannte Jo-Jo-Effekt. Es wird davon ausgegangen, dass bei 80-90 Prozent der Menschen, die eine Fastenkur wegen Gewichtreduzierung durchgeführt haben, innerhalb eines halben Jahres das Gewicht wieder ansteigt.

Entschlackung anschieben

Der zweite Grund für das Heilfasten und einer Kur aus gesundheitlichen Gründen ist die Entschlackung. Beim Fasten werden Schlacken und Giftstoffe, die sich im Gewebe eingelagert haben, verbrannt. Wenn der Organismus längere Zeit keine Nahrung bekommt, greift er zunächst auf die vorhandenen Zucker- und Fettreserven zurück. Nach 2-3 Tagen schaltet er auf Sparflamme und passt sich der veränderten Nahrungszufuhr an.

Gleichzeitig sucht er nach anderen Reserven zur Energiegewinnung. Diese findet er in unnötigen Ablagerungen wie kranke oder geschwächte Zellen, Schlackenstoffe und Reste von Entzündungen, siehe hierzu auch die sattvische Ernährungslehre. Von diesem Ballast befreit, können Zellen und Gewebe regenerieren. Heilfasten führt dadurch zu einer Stabilisierung des Abwehrsystems und regt die Entgiftungsfunktionen an.

Das führt zur vermehrten Ausschwemmung von Giftstoffen, die durch die Nahrungsaufnahme oder durch Umwelteinflüsse in den Körper gelangt sind. Diese können nicht, wie zum Beispiel organische Schlacken, verbrannt werden. Das Fasten ist deshalb auch durchaus anstrengend für den Organismus.

Der Stoffwechsel muss die Ablagerungen verbrennen, das Blut transportiert vermehrt Giftstoffe und Schlacken. Die Leber als Entgiftungszentrale hat ebenfalls einiges mehr zu tun, ebenso wie der Darm, über den die Schadstoffe ausgeschieden werden. Eine Fastenkur sollte deshalb nur unter Aufsicht eines Arztes oder zumindest nach vorheriger Absprache durchgeführt werden.

Wirkung bei Krankheiten

Eine positive Wirkung vom Heilfasten bei Krankheiten oder bei mehreren Krankheitsbildern konnte festgestellt werden. Insbesondere bei Herz-Kreislauferkranken und Stoffwechselstörungen kann eine Fastenkur helfen. Vor allem dann, wenn die Ursache in einem zu hohen Gewicht liegt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben ihre Ursache häufig in einer zu fetten und eiweißreichen Ernährung. Durch das Heilfasten werden überschüssiges Fett und Eiweißablagerungen verbrannt.

Arterienverkalkung

Dadurch kann das Fortschreiten von Arterienverkalkungen gestoppt und die Durchblutung verbessert werden. Das wiederum minimiert das Risiko von Herzinfarkten und senkt den Blutdruck.

Verbesserung der Gesundheit bei Rheuma

Auch bei rheumatischen Beschwerden kann Heilfasten zur Verbesserungen beitragen. Die chronische Entzündung von Gelenken steht in engem Zusammenhang mit der Anhäufung von Giftstoffen und Schlacken. Diese kann man durch eine Fastenkur verbrennen und der Stoffwechsel in den Gelenken kann sich verbessern.

Wirkung bei Multiple Sklerose

Ebenso sind bspw. bei Multiple Sklerose Erfolge durch Heilfasten bekannt. Bei der Krankheit wird das zentrale Nervensystem durch die äußerst aggressiven T-Lymphozyten geschädigt und es kann zu chronischen Entzündungen kommen. Die Arachidonsäure, die vor allem in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt, wirken entzündungsfördernd. Wohingegen Omega-3-Fettsäuren, die bspw. in Fisch oder pflanzlichen Ölen vorkommen, entzündungshemmend wirken. Die Entschlackung des Körpers durch eine Heilfastenkur und eine dauerhafte Umstellung der Nahrung kann den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen.

Infektionskrankheiten

Bei akuten Infektionskrankheiten kann oft schon eine Kurzfastenkur die Erkrankung erheblich verbessern. Denn durch das Fasten kann man die Selbstheilungskräfte anregen und somit das Abwehrsystem stärken. Nicht umsonst werden Infektionskrankheiten von einer vorübergehenden Appetitlosigkeit begleitet. Der Organismus zeigt hier also schon selbst den Weg zur Heilung auf. Es gibt zahlreiche Krankheitsbilder, bei denen Heilfasten die Genesung unterstützen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Allerdings sollte gerade im Krankheitsfall immer ein Arzt hinzugezogen werden.

Anleitung zum Heilfasten

Für das Heilfasten gibt es verschiedene Formen und Empfehlungen. Hier erhalten Sie eine Anleitung und Tipps zum Fasten:

  • Beim Heilfasten muss über mindestens fünf bis sieben Tage auf jegliche Kalorienzufuhr verzichtet wird.
  • die Fastenkuren, die länger als 7 Tage dauern, sollten unbedingt unter ständiger ärztlicher Aufsicht, bspw. in einem Sanatorium, erfolgen.
  • Am besten führt man eine Fastenkur in einer Zeit durch, in der es keine besonderen Stresssituationen gibt, z. B. während des Urlaubs. Die Fastenkur kann aber auch im normalen Alltag stattfinden, da es erstaunlicherweise tatsächlich so ist, dass während des Heilfastens Kraft und Energie zunehmen, anstatt, wie viele möglicherweise erwarten, abnehmen.
  • Ratsam ist es, eine Fastenkur mit einer Vorfastenkur oder zumindest mit einem Vorfastentag zu beginnen. Dabei kommt es darauf an, sich von den Ernährungsgewohnheiten zu trennen und langsam die Kalorienzufuhr zu reduzieren. In der Vorfastenzeit sollte kein Fleisch mehr gegessen werden, dafür viel Rohkost und gesäuerte Milchprodukte.
  • Am schwierigsten ist für die meisten Menschen der erste Tag. Es ist der Tag der Umstellung und in der Regel auch der Tag, an dem noch die meisten Zweifel herrschen. An diesem Tag ist es besonders wichtig, sich mental zu motivieren, am besten durch Yoga oder durch autogenes Training.
  • Am ersten Tag wird auch eine Darmentleerung durchgeführt, z. B. mit Glaubersalz.
  • Während des Tages sollte man zwischen 2-3 Liter Kräutertee und Mineralwasser in kleinen Schlucken trinken. Das gilt auch für die folgenden Tage.
  • Viel Bewegung an der frischen Luft und Entspannungsübungen unterstützen das Heilfasten.
  • Am dritten Tag wird wieder eine Darmreinigung durchgeführt. Bei den meisten tritt spätestens am dritten Tag schon eine spürbare Veränderung ein. Das Hungergefühl lässt nach und das Allgemeinbefinden wird als deutlich besser wahrgenommen.

Fastenbrechen oder das Ende einleiten

  • Nach fünf bzw. nach sieben Tagen kommt das Fastenbrechen, das den Übergang zu einer normalen Ernährung einleitet. Die durch das Heilfasten veränderten Körperfunktionen brauchen mindestens 2 Tage, um eine normale Nahrungsaufnahme wieder verarbeiten zu können. Am ersten Tag des Fastenbrechens kann, zum Beispiel Gemüsebrühe, Apfelkompott oder Magermilchjoghurt gegessen werden. Am zweiten Tag sollte Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Dann kann man sich je nach Befinden immer weiter steigern, zum Beispiel mit einem Kartoffel-Gemüseauflauf.
  • Wichtig während der gesamten Fastenkur ist eine sorgfältige Mund- und Zahnpflege, da es durch die Entgiftung zu Mundgeruch kommen kann. Generell sollte nach einer Fastenkur möglichst auf die erneute Zufuhr von zu viel Fett, tierischen Eiweißen und Giftstoffen verzichtet werden. Somit hat man möglichst lange etwas von dem Nutzen des Heilfastens.

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