Zeitarbeit – Definition Wirtschaft und Finanzen

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Definition: Zeitarbeit

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Zeitarbeit ist ein Beschäftigungsmodell, bei dem Arbeitnehmer von einem Personaldienstleister an andere Unternehmen ausgeliehen werden.

Zeitarbeit kompakt erklärt: Vorteile, Risiken und gesetzliche Grundlagen der Arbeitnehmerüberlassung im Überblick.
Definition: Zeitarbeit

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Zeitarbeit, auch Leiharbeit oder Arbeitnehmerüberlassung genannt, ist eine spezielle Form der Beschäftigung, bei der ein Arbeitnehmer von einem Zeitarbeitsunternehmen angestellt ist, aber seine Arbeitsleistung bei einem Dritten – dem Entleihbetrieb – erbringt. Dieses Dreiecksverhältnis zwischen Zeitarbeitnehmer, Verleiher (Zeitarbeitsfirmen) und Entleiher (Einsatzbetrieb) ist in Deutschland gesetzlich durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelt.

Zeitarbeit bietet Unternehmen eine hohe Flexibilität, da sie auf kurzfristige Personalbedarfe reagieren können, ohne langfristige Arbeitsverträge abschließen zu müssen. Besonders:

  • in saisonalen Spitzenzeiten,
  • bei Auftragsspitzen
  • oder als Übergangslösung bei krankheitsbedingten Ausfällen

kommt Zeitarbeit zum Einsatz. Für Arbeitnehmer kann sie eine Einstiegsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt bieten, mit Chancen auf Übernahme durch den Einsatzbetrieb.

Allerdings ist Zeitarbeit auch mit Herausforderungen verbunden. Oft sind die Arbeitsbedingungen schlechter als bei Festangestellten, insbesondere bei Bezahlung, Arbeitsplatzsicherheit und beruflicher Entwicklung. Der Gesetzgeber hat deshalb Regelungen zum Equal Pay (gleiche Bezahlung nach einer bestimmten Einsatzdauer) und zur Höchstüberlassungsdauer eingeführt, um Missbrauch zu vermeiden.

Zeitarbeitsfirmen übernehmen neben der Lohnzahlung auch Aufgaben wie Lohnabrechnung, Sozialversicherungsbeiträge, Urlaubsverwaltung und Mitarbeitersuche. Für viele kleine und mittlere Unternehmen stellt dies eine organisatorische Entlastung dar. In wirtschaftlich angespannten Zeiten dient Zeitarbeit als Puffer auf dem Arbeitsmarkt, da Unternehmen leichter auf Personalkosten reagieren können. Gleichzeitig kann sie soziale Unsicherheit verstärken, wenn sie dauerhaft anstelle regulärer Beschäftigung eingesetzt wird.

Aus arbeitsmarktpolitischer Sicht bleibt die Zeitarbeit ein kontroverses Thema, das zwischen Flexibilität, Beschäftigungschancen und sozialer Verantwortung abgewogen werden muss.

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