Strategische Umweltanalyse, Ziele, 5 Bereiche & Geschäftsfeldanalyse

Die strategische Umweltanalyse im strategischen Managementmodell unterscheidet die Umwelt in fünf grundlegende Bereiche, welche betrachtet werden sollen.

Hier lernen Sie mehr zu den 5 Bereichen der globalen Umweltanalyse und welche Faktoren innerhalb der Bereiche wichtig sein können.

Zu unterscheiden sind natürlich grundsätzlich die Branche und die Größe von Unternehmen, welche ihre Umwelt analysieren und betrachten wollen.

Strategische Umweltanalyse im strategischen Managementmodell, globale Umweltanalyse, Faktoren, Wettbewerbsumwelt und Geschäftsfeldanalyse.
Strategische Umweltanalyse

Ziele für die strategische Umweltanalyse

Das Ziel der Umweltanalyse besteht darin, genügend Daten zu sammeln, um eine für das Unternehmen geeignete Strategie zu finden.

Teilbereiche für die strategische Umweltanalyse

Die strategische Umweltanalyse sieht es vor, dass die Umwelt sich in fünf Bereiche unterteilt, welche die Grundlage für die Untersuchung bilden. So zählen zu den Bereichen:

  • Die volkswirtschaftliche Umwelt bzw. die makroökonomischen Aspekte
  • Die Umwelt der Technologie und damit zusammenhängenden Aspekte
  • Die politische und rechtliche Umgebung, welche einen starken Einfluss auf die Unternehmung haben kann
  • Die sozialen und kulturellen Bedingung, insbesondere für globalhandelnde Unternehmen
  • Die natürliche Umwelt eines Unternehmens zum Beispiel in Bezug zu den benötigten Ressourcen oder Produktionsfaktoren

Diese Bereiche der strategischen Umweltanalyse bilden die Hauptaugenmerke für die sogenannte weitere oder globale Umwelt. Neben der globalen Umwelt gibt es auch die nähere Umwelt der Geschäftsfelder und des Wettbewerbs, welche untersucht werden sollten. Die engere Umwelt weiter untern in diesem Artikel besprochen. Im Folgenden gehen wir im Detail auf die fünf Teilbereiche ein und erläutern die wesentlichen Faktoren.

Volkswirtschaftliche oder makroökonomische Umwelt

Gerade bei globalwirtschaftlichen Unternehmungen spielen die nationalen und die internationalen Entwicklungen der ökonomischen oder wirtschaftlichen Aspekte eine große Rolle, so auch für die strategische Umweltanalyse. So wirken sich auf eine Unternehmung zum Beispiel folgende Merkmale besonders aus:

  • Währungsdifferenzen
  • Rohstoffpreise
  • Personalkosten und deren Entwicklung
  • Internationale wirtschaftliche Lage (Konjunktur)
  • Zinsentwicklung

Wichtig hierbei ist es, dass möglichst viele für das Unternehmen sinnvolle Daten gesammelt werden. Sprich, die Daten, welche eine unmittelbare Auswirkung auf die zukünftige Strategie haben könnten.

Umwelt der Technologie

Technologische Entwicklungen können für eine Strategie enorm wichtig sein, da sich Veränderungen so stark auswirken können, dass die Unternehmung schon nach der Planungsphase wieder veraltet ist. Die Gefahr durch die ständig schneller werdenden Produktlebenszyklen lässt eine strategische Planung immer schwerer werden.

Evaluation und Frühindikatoren sind wichtig

Genügend Evaluation und Frühindikatoren sollten dazu installiert werden, um die Strategie der Umwelt anzupassen und somit eine Neuausrichtung der Strategie zu gewährleisten. Die Lebenszyklen beziehen sich nicht nur auf Produkte oder Dienstleistungen, sondern auch auf neue Technologien. So werden neue Technologien sprunghaft abgelöst.

Das bedeutet, dass eine frühere Technologie plötzlich durch eine neue fortschrittlichere oder schnellere abgelöst wird. Hierbei können die Technologien also nicht mehr nebeneinander existieren, sondern ersetzen sich komplett. Das Risiko hierbei ist für ein Unternehmen enorm hoch, da dies dazu führen kann, dass das Unternehmen ebenfalls nicht mehr wirtschaftlich sein kann und plötzlich vor dem Ende steht.

Politische und rechtliche Umgebung

Die politische und rechtliche Umwelt hat einen enormen Einfluss auf das Unternehmen und kann gerade für global agierende Unternehmen große Risiken beinhalten. So wirken sich zum Beispiel Veränderungen in Zöllen oder gar die Strafzölle zum Schutz der einheimischen Wirtschaft enorm auf die ökonomischen Ziele aus. Weiterhin können auch Umweltverordnungen ausschlaggebend sein für die Standortwahl oder eine Standortverlagerung von Produktionsstätten.

In Bezug zu rechtlichen Auswirkungen spielt sicherlich die Produkthaftung eine größere Rolle, denn je nach nationalem Recht könnte diese auch ausgeschlossen sein und wird zum Beispiel vom Hersteller eines Teilfabrikates nicht übernommen.

Weiterhin wichtig sind Einflüsse durch die Veränderung der Parteienlandschaft und der vorherrschenden marktwirtschaftlichen Ordnung einzelner Nationalitäten. Zuletzt können auch Umstürze von Regierungen und Kriege zu einem Totalausfall wirtschaftlicher Regionen führen oder Produktionsstätten müssen komplett aufgeben werden.

Soziale und kulturelle Bedingungen

Die soziale und kulturelle Umwelt untersucht die Entwicklung von Werten in der Gesellschaft. Daraus lassen sich neue Produkte oder Dienstleistungen ableiten und sich ein Wettbewerbsvorsprung erzielen.

Insbesondere sind es die zukünftigen Trends, welche gefunden werden sollen, aber auch demografische Einflüsse und die Zuwanderungen oder Abwanderungen durch die vorherrschende Migration bieten Chancen neue Produktfelder zu erschließen oder das Risiko Geschäftsfelder zu verlieren.

So haben sich in den letzten Jahren die Werte Gesundheitsbewusstsein und Umweltbewusstsein enorm verändert. Davon profitiert haben alle Unternehmen, welche die Bioprodukte nicht belächelt, sondern ihre Strategie darauf ausgerichtet haben. Ein weiteres Beispiel ist die Tiefkühlkost, welche durch den wachsenden Bedarf an Fertigkost, durch die wachsende Anzahl an Single Haushalten entstanden ist.

Natürliche Umwelt

Innerhalb der natürlichen Umwelt geht es insbesondere um die ökologischen Aspekte der Umwelt. Hier spielen ebenfalls die Werte der Menschen, aber auch die rechtlichen Vorschriften wiederum eine große Bedeutung. So fordern immer mehr Verbraucher zum Beispiel umweltverträgliche Produkte und Nachhaltigkeit. Dieses Bewusstsein der Verbraucher muss in die strategische Analyse mit einbezogen werden.

Ebenfalls spielen die regenerativen Energien und Ressourcen eine immer wichtigere Rolle im Verbraucherverhalten. Da Unternehmen im wirtschaftlichen Geschehen an Umweltaspekte gebunden sind und durch ihren Wertschöpfungsprozess unmittelbar daran beteiligt werden, sollten Sie auf folgende Aspekte achten:

  • Sorgsamer Umgang mit Ressourcen durch die Herstellung von Gütern
  • Eventuelle Vermeidung von umweltbelastenden Abfällen
  • Richtige Verwertung von Produktionsabfällen
  • Im Notfall reguläre Entsorgung der Abfallprodukte
  • Verantwortung für eine saubere Produktion und das Schaffen nachhaltiger Produkte ohne Folgewirkung

Die globale strategische Umweltanalyse ist einer der wichtigsten Elemente im strategischen Managementprozess. Sollten hier Fehleinschätzungen bezüglich der strategischen Planung erfolgen, sind diese schwer wieder rückgängig zu machen bzw. die Fehlplanungen werden sehr kostenintensiv, sie gefährden also die Strategie oder führen zu falschen strategischen Programmen. Bei der Auswertung der Daten ist es wichtig die Wechselwirkungen der einzelnen Bereiche zu analysieren und aufzuzeigen, welche Folgewirkungen entstehen.

Wettbewerbsumwelt und Geschäftsfeldanalyse

Innerhalb der strategischen Umweltanalyse gibt es nicht nur die globale Umwelt, sondern auch die engere Umwelt des Wettbewerbs und der damit verbunden Geschäftsfeldanalyse.

Geschäftsfeldanalyse als strategische Umweltanalyse

Im Vordergrund steht hier die strategische Analyse der Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsfelder unter Beachtung der Konkurrenten. Im Einzelnen kann es um die Kreation von Marken gehen, neue Geschäftsfelder erschließen oder alte Geschäftsfelder halten bzw. verlassen. Weiterhin sind die Kriterien der Abgrenzung von der Konkurrenz wichtig.

Gedanken, welche in die engere strategische Umweltanalyse einfließen sollten sind die Merkmale der Produkte, welche Absatzmärke vorhanden sind, welche Zielgruppe ich ansprechen möchte und zuletzt wie ich die nationale und internationale Unterteilung der Geschäftsfelder vornehmen will.

Um die Geschäftsfeldanalyse abzuschließen muss eine klare Vorstellung der Entwicklung von bestimmten Geschäftsfeldern herausgearbeitet werden.

Geschäftsfelder nach Lebenszyklen

Dazu sind spezielle Analyse-Modelle und Methoden vorgesehen, mit welchen eine Prognose der Entwicklung aufgezeigt werden kann. Diese Modelle betrachten meist den Lebenszyklus von Produkten und Dienstleistungen. So können die Geschäftsfelder nach Lebenszyklen eingeteilt werden.

Neue innovative Geschäftsfelder

Neue innovative Geschäftsfelder, welche hohe Risiken beinhalten. Diese Felder können jedoch, sofern Sie sich im Markt durchsetzen zu lukrativen und gewinnbringenden Geschäftsfeldern heranreifen. Beispiele sind die Brennstoffzelle und andere innovative Produkte, welche sich am Markt noch nicht vollständig durchgesetzt haben.

Wachsende Geschäftsfelder

Wachsende Geschäftsfelder haben sich bereits auf dem Markt durchgesetzt und werden bald die nötige Reife erlangen, um gewinnbringend zu sein. Beispiele hierfür sind sicherlich die Windkraft, Solarenergie und Biotechnologie.

Reife Geschäftsfelder

Reife Geschäftsfelder liegen momentan voll im Trend, werden ausreichend nachgefragt und bilden oftmals den Haupterwerb von Unternehmungen. Je nach Branche sind das die Standardprodukte wie das Auto, Haushaltswaren oder Möbel.

Alte und überholte Geschäftsfelder

Alte und überholte Geschäftsfelder, welche durch den technologischen Wandel überholt oder andere globale Umweltaspekte nicht mehr möglich sind. Beispiele hierfür sind: die Schuhindustrie in Europa oder die Kernkraft in Deutschland.

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