Studium – Start-Up-Gründung im Studium, 7 Tipps für mehr Erfolg
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Start-Up-Gründung im Studium
Die Gründung eines Unternehmens während des Studiums bietet den Studierenden eine frühe Praxisorientierung und die Chance, sich bereits vor dem Abschluss selbstständig zu machen. Studierenden, die sich für den Weg in die Selbstständigkeit entscheiden, stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Diese reichen von finanziellen Zuschüssen bis hin zu Programmen, die Gründer mit Expertenwissen und Netzwerken unterstützen. Zudem können sie sich vielleicht auch das Studium durch die Start-Up Einnahmen finanzieren.
Bis es so weit kommt, benötigt es aber grundsätzlich erst einmal Förderungen. Eine der bekanntesten Förderungen für Studierende ist das EXIST-Gründerstipendium. Es richtet sich an Hochschulabsolventen sowie Studierende, die ihre Geschäftsidee in die Praxis umsetzen möchten. Zudem gibt es zahlreiche Gründerwettbewerbe, bei denen Geldpreise winken und wertvolle Kontakte zu Investoren und anderen Unternehmern aufgebaut werden können. Auch die Unterstützung durch Gründerzentren an Hochschulen bietet einen enormen Vorteil.
Für Studierende, die ein innovatives Unternehmen aufbauen möchten, sind zudem Mikrokredite oder Zuschüsse von Förderbanken eine Option. Diese bieten finanzielle Unterstützung zu attraktiven Konditionen und sind eine gute Alternative zu traditionellen Bankdarlehen. Auch Business Angels oder Risikokapitalgeber haben oft ein Auge auf junge Gründer und bieten eine Mischung aus finanzieller Unterstützung und strategischer Beratung. Das Studium muss dabei nicht zu Ende sein, um von diesen Programmen zu profitieren. Viele Angebote sind auch für Studierende während der letzten Semester zugänglich, was den idealen Zeitpunkt für eine Unternehmensgründung darstellt.
Erfolgsgeschichte aus der Höhle der Löwen
In der Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ treten Unternehmer und Gründer vor die Investoren. Sie suchen finanzielle Unterstützung, um ihre Ideen erfolgreich umsetzen oder ihr Start-Up vergrößern zu können. Ein Student aus Wuppertal im Studiengang Industrial Design war mit seiner Idee „Catch-Up“ in der Sendung erfolgreich. Tobias Gerbracht entwickelte einen Aufsatz für Staubsauger, der Kleinteile wie Schmuck oder Münzen auffängt, bevor sie im Staubsaugerbeutel landen.
Die Juroren der Show zeigten sich beeindruckt von seiner Erfindung, und er sicherte sich einen Deal mit Unternehmer Ralf Dümmel, der 100.000 Euro Kapital für 35 % der Firmenanteile bot. Gerbracht, zweimaliger Gewinner des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“, sieht sich als eine Art Produktdesign-Ingenieur und möchte mit seinem Studium im Bereich Industrial Design auch zukünftige innovative Produkte entwickeln, die funktional und ästhetisch ansprechend sind.
7 Tipps für die Gründung als Studierender
Neben den Fördermöglichkeiten gibt es jedoch auch einige Punkte, die Studierende bei der Gründung unbedingt beachten sollten, um erfolgreich zu sein. Diese 7 Tipps für die Start-UP-Gründung im Studium sollen helfen dem Ziel näher zu kommen.
1. Zeitmanagement und Balance zwischen Studium und Unternehmensgründung
Das Studium stellt hohe Anforderungen an Zeit und Energie. Wer während des Studiums gründet, muss sicherstellen, dass er oder sie eine ausgewogene Balance zwischen den akademischen Verpflichtungen und der Unternehmensgründung findet. Eine gute Zeitplanung und das Setzen realistischer Ziele sind entscheidend, um nicht in beiden Bereichen zu überlasten.
2. Rechtliche Rahmenbedingungen und Unternehmensform
Ein wichtiger Schritt bei der Start-Up-Gründung im Studium ist die Wahl der richtigen Unternehmensform. Während Studierende oft mit der GmbH oder UG (haftungsbeschränkt) liebäugeln, sind auch Rechtsformen wie die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder Einzelunternehmen sinnvoll, je nachdem, wie das Geschäftsmodell strukturiert ist. Es ist wichtig, sich frühzeitig über die rechtlichen Anforderungen und Formalitäten zu informieren, etwa bezüglich Gewerbeanmeldung, Steuerpflichten oder Haftung.
3. Netzwerkaufbau und Mentoring
Einer der größten Vorteile bei der Gründung im Studium ist das Umfeld an der Hochschule. Studierende haben Zugang zu einem breiten Netzwerk von Experten, Professoren und anderen Gründerinnen und Gründern. Der Austausch und die Unterstützung durch Mentoren können den Unterschied ausmachen. Viele Gründerzentren bieten gezielte Mentoring-Programme an, die den Weg in die Selbstständigkeit erheblich erleichtern. Auch der Kontakt zu anderen Studierenden, die ähnliche Ziele verfolgen, kann den Austausch von Erfahrungen und Ideen fördern.
4. Finanzielle Aspekte und Eigenkapital
Viele Studierende verfügen nicht über umfangreiche finanzielle Ressourcen, um ihre Geschäftsidee allein zu finanzieren. Daher sollten sie sich frühzeitig mit verschiedenen Finanzierungsquellen auseinandersetzen. Neben Zuschüssen, Mikrokrediten und Förderprogrammen kommen auch private Investoren oder Crowdfunding-Plattformen infrage. In jedem Fall muss ein tragfähiger Finanzplan erstellt werden, der sämtliche Kostenpositionen und realistische Einnahmenerwartungen abbildet.
Wer während des Studiums BAföG bezieht, muss zusätzlich die Auswirkungen der Selbstständigkeit auf den Förderanspruch prüfen. Es gelten feste Einkommensgrenzen, die nicht überschritten werden dürfen, um die Förderung weiterhin in voller Höhe zu erhalten. Alle unternehmerischen Einnahmen sind gegenüber dem BAföG-Amt anzugeben. Daher sollte bereits bei der Wahl der Unternehmensform und bei der steuerlichen Gestaltung darauf geachtet werden, dass die Einnahmesituation transparent und mit den BAföG-Richtlinien vereinbar bleibt. Nur so lässt sich vermeiden, dass Förderansprüche verloren gehen oder Rückzahlungen fällig werden.
5. Absicherung und Risikomanagement
Die Selbstständigkeit birgt immer ein gewisses Risiko. Studierende sollten sich daher auch über die Absicherung in gesundheitlichen oder unvorhergesehenen Situationen Gedanken machen. Eine private Krankenversicherung, die auch im Falle einer Selbstständigkeit gilt, sowie eine berufliche Absicherung durch Versicherungen wie die Berufshaftpflicht sind wichtige Themen. Gerade im frühen Stadium einer Unternehmensgründung ist es zudem ratsam, sich über Förderungen in der Krankenversicherung oder steuerliche Erleichterungen zu informieren.
6. Unterstützung durch die Hochschule und Gründerzentren
Zahlreiche Hochschulen bieten spezielle Programme zur Unterstützung von Gründern an. Diese reichen von finanziellen Zuschüssen über Beratungsdienste bis hin zu Gründerwettbewerben und Veranstaltungen, bei denen Studierende ihre Ideen präsentieren können. Gründerzentren bieten zudem wertvolle Infrastruktur, wie Büroräume und technisches Equipment, sowie Zugang zu einer breiten Community von Unternehmern. Wer auf diese Ressourcen zugreift, kann wertvolle Zeit und finanzielle Mittel sparen und erhält wichtige Impulse für den Unternehmensaufbau.
7. Social Entrepreneurship und Nachhaltigkeit
Immer mehr Studierende setzen auf nachhaltige Geschäftsmodelle, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch oder sozial einen Mehrwert schaffen. Social Entrepreneurship ist ein wachsender Trend, bei dem die Gründung nicht nur der Gewinnerzielung dient, sondern ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat. Wer sich für eine solche Unternehmensgründung entscheidet, sollte sich über spezielle Förderprogramme und Netzwerke informieren, die diesen Bereich unterstützen.
Video: Während dem Studium gründen!
Weiterführende Informationen
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