Sie lernen hier mehr zum Thema Controlling und den Aufgaben sowie zur Karriere und den Perspektiven als Controller. Weiterhin lernen Sie mehr zu den einzelnen Aufgabenbereichen, dem Gehalt, der Kostenrechnung sowie zum Unterschied im strategischen und operativen Controlling.

Controller Aufgaben, Unterschied strategisches und operatives Controlling, Karriere, Gehalt, Perspektiven im Controlling oder Kostenrechnung.
Controller und Controlling

Controller als Beruf

Je weiter die Globalisierung voranschreitet, desto mehr häufen sich internationale Begriffe in der Arbeitswelt. Während früher von Beratern, Abteilungsleitern oder Geschäftsführern die Rede war, sprechen wir heute von Consultants, Managern oder CEOs. Die Vielzahl an Anglizismen sorgt nicht selten für Verwirrung im deutschen Alltag. So verhält es sich auch mit der Berufsbezeichnung Controller.

Zwar gewinnt dieser Beruf immer mehr an Bedeutung, dennoch wissen die wenigsten, was genau sich dahinter verbirgt. Wer erfahren will, wozu Unternehmen Controller brauchen und welche Chancen die Karriere bietet, findet hier ausführliche Infos.

Was ist Controlling?

Allgemein herrscht unter Experten immer noch Uneinigkeit darüber, wie sich Controlling genau definieren lässt. Im ersten Schritt empfiehlt es sich daher, zu klären, wo die Unterschiede zu ähnlichen Berufsfeldern liegen.

Aufgabenbereich

Das Controlling ist zwar aus dem betrieblichen Rechnungswesen entstanden, beinhaltet jedoch einen anderen Aufgabenbereich, als die klassische Buchhaltung. Kurz zusammengefasst lauten die jeweiligen Zuständigkeiten wie folgt:

  • Buchhaltung = Rechnungswesen und Bilanzen erstellen
  • Controlling = Kontrolle und insbesondere Steuerung einer Unternehmung sowie Bilanzen überprüfen und aufbereiten. Weiterhin die Unterstützung als Stabsstelle der Unternehmensleitung.

Somit müssen sich Controller mit den Grundlagen der Buchführung auskennen, auch wenn sie selbst keine Steuererklärung erstellen.

Methoden der Gewinnermittlung

Dazu gehören allen voran die Methoden der Gewinnermittlung, mit denen Unternehmen ihre Ein- und Ausgaben berechnen und dokumentieren müssen. Je nach Umfang der Firma schreibt das Finanzamt verschiedene Verfahren vor:

  • Die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) gilt für Unternehmen, die jährlich einen Umsatz von mindestens 600000 Euro bzw. einen Gewinn von mindestens 60000 Euro verzeichnen. Mehr Infos hierzu finden Sie in einem Online-Lexikon rund um das Thema Buchhaltung.
  • Die Einkommens-Überschussrechnung (EÜR) erfordert weniger Aufwand als die GuV und genügt für Freiberufler sowie Kleingewerbetreibende, die nicht im Handelsregister eingetragen sind.

Bilanzprüfung als Kernaufgabe vom Controller

Wenn solche Bilanzen vollständig vorliegen, kommen Controller ins Spiel. Als Schnittstelle zwischen Buchhaltung und Management sind sie dafür verantwortlich, betriebsinterne Zahlen für die Geschäftsleitung transparent zu machen. Damit übernehmen sie vor allem in großen, international ausgerichteten Konzernen eine tragende Rolle. Je genauer Führungskräfte sämtliche Geschäftsvorfälle überblicken, desto effektiver können sie Projekte planen und Ziele definieren.

Aufgaben vom Controller

Um dem Management eine möglichst detaillierte Einsicht zu verschaffen, übernehmen Controller u. a. folgende Aufgaben:

Ergebnis- und Zielkontrolle

Der sogenannte Soll-Ist-Vergleich erfasst Abweichungen zwischen der planerischen Zielsetzung und der tatsächlich erreichten Leistung. Das geschieht nicht nur am Ende, sondern auch im Verlauf jeweiliger Projekte.

Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung berechnen

Die Wirtschaftlichkeit stellt eine wichtige Kennzahl für Unternehmen dar. Aus dieser Größe lässt sich ermitteln, welche Kombination der Produktionsfaktoren einen maximalen Gewinn bei gleichzeitig minimalem Kapitalaufwand ermöglicht.

Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung

Hierfür ermittelt das Controlling, für welche Unternehmensbereiche bestimmte Ausgaben anfallen. Dies sind die Kostenstellen. Weiterhin welche Produkte oder Dienstleistungen bestimmte Ausgaben verursachen, dabei spricht man von den Kostenträgern.

Prozessoptimierung als Kernaufgabe im Controlling

Der Controller oder das Controlling stellt sicher, dass firmeninterne Arbeitsabläufe möglichst fehlerfrei vonstatten gehen. Dazu gehört es einerseits die Störungen bereits im Vorfeld zu verhindern. Darüber hinaus müssen sie auch Mechanismen einrichten, mit deren Hilfe sie Fehler umgehend identifizieren und beheben können. Sie sind also für eine bestmögliche Prozessoptimierung zuständig.

Strategisches und operatives Controlling

Je nachdem, auf welchen Zeitraum ein Unternehmen seine Planung ausrichtet, kommen verschiedene Arten des Kontrollwesens zum Einsatz. Während das strategische Controlling dazu dient, Infos und Methoden für langfristige Zielsetzungen bereitzustellen, konzentriert sich das operative Controlling auf kurz- und mittelfristige Problemstellungen.

Unterschiede im Überblick

Die wichtigsten Unterschiede im strategischen und operativen Controlling lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

Unterschied strategisches und operatives Controlling nach Informationsquelle, Zielgröße und Schwerpunkt
Unterschied strategisches und operatives Controlling

Beide Controlling-Varianten leisten einen wichtigen Beitrag zur Unternehmenssteuerung. Zusammen helfen Sie Geschäftsführern dabei, einzelne Prozesse innerhalb der Firma zu steuern und gleichzeitig den Gesamtkontext im Blick zu behalten.

Karriere als Controller

Im Zuge der Digitalisierung werden wirtschaftliche Prozesse immer komplexer und vielfältiger. Dementsprechend steigt die Nachfrage nach Fachkräften, die den Überblick über sämtliche Zahlen bewahren und daraus innovative Lösungsansätze für moderne Betriebe entwickeln. Wer diese Chance nutzen und als Controller ins Berufsleben einsteigen möchte, sollte einige Qualifikationen vorweisen.

Fachliche Kompetenzen

Insbesondere brauchen Sie als Controller fachliche Kompetenzen. Dazu zählen u. a. folgende wichtige Fähigkeiten:

  • Ein Studienabschluss im Bereich Controlling, Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuerrecht oder Revision ist erforderlich.
  • Vorzugsweise hat ein Controller eine mehrjährige Erfahrung im Finanz- und Rechnungswesen.
  • Zusätzlich ist die Erfahrung im Umgang mit verschiedenen EDV und Softwareprogrammen erforderlich.
  • Weiterhin hat er sehr gute Kenntnisse in Englisch und zwar in Wort und Schrift, idealerweise erfolgreich absolvierte Auslandsaufenthalte und verhandlungssicher.

Soziale Kompetenzen

Abgesehen von Fachwissen entscheiden vor allem soziale Kompetenzen darüber, ob Sie sich als Controller erfolgreich behaupten können. Zu solchen Soft Skills zählen:

  • Die Fähigkeit zum analytischen Denken
  • Die Flexibilität und Kompromissbereitschaft
  • Ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen
  • Das Talent zu koordinieren

All diese Kompetenzen brauchen Sie, um aus schier unüberschaubaren Datenmengen übersichtliche Analysen zu erstellen und in kooperativer Zusammenarbeit Kennzahlen und Ziele zu formulieren. Wem das gelingt, kann auf der Karriereleiter weit nach oben steigen. Vom Junior- und Senior-Controller bis hin zum Finanzvorstand oder sogar zur Geschäftsleitung.

Gehalt für einen Controller

Wie viel Sie dabei verdienen bzw. welches Gehalt Sie bekommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, so z. B. diese:

  • Die persönlichen Qualifikationen
  • Die Region, in dem der Arbeitgeber angesiedelt ist
  • Die Größe vom Unternehmen

Einsteiger mit Bachelor oder Master Studium

Ein Einsteiger mit einem Bachelorabschluss hat ein Gehalt von durchschnittlich etwa 40000 bis 50000 Euro pro Jahr, je nach Unternehmen und Branche. Ein Absolvent mit einem Master Studium kann dagegen mit einem Gehalt zwischen 45000 und 55000 Euro rechnen. Wenn Sie zusätzlich Berufserfahrung oder spezielle Kenntnisse mitbringen, haben Sie Anspruch auf eine deutlich höhere Bezahlung.

Erfahrene Controller im Mittelstand

In mittelständischen Unternehmen verdienen leitende Controller in der Regel ein Gehalt zwischen 80000 und 100000 Euro pro Jahr.

Gehalt bei einem Großkonzern

Bei großen Konzernen mit internationaler Reichweite liegt das Gehalt brutto meist über 100.000 Euro pro Jahr.

Weitere Informationen

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