Arbeit und Gesundheit – Asthma besser kontrollieren: Wie Atemtechniken gegen Belastungsasthma helfen können

Atemtechniken gegen Belastungsasthma

Asthma gehört zu den häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen, die Betroffene täglich herausfordert. In Deutschland sind etwa 3,5 Millionen Menschen oder 4,2 % der Bevölkerung betroffen.

Belastungsasthma: Asthma besser kontrollieren mit Atemtechniken
Belastungsasthma: Asthma besser kontrollieren mit Atemtechniken

Belastungsasthma – eine Form, die vor allem bei körperlicher Anstrengung auftritt – stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Die genaue Ursache für Asthma ist noch unklar, jedoch können genetische Faktoren und Umweltbedingungen eine Rolle spielen. Gerade bei Belastungsasthma sind Atemtechniken eine sinnvolle Ergänzung, um die Symptome zu kontrollieren und die Atemwege zu beruhigen. Dabei lassen sich die Übungen einfach erlernen und flexibel anwenden. Atemtechniken bieten eine natürliche Unterstützung zur medikamentösen Behandlung und können das allgemeine Wohlbefinden steigern.

Asthma verstehen: Auslöser und Symptome

Belastungsasthma tritt bei körperlicher Aktivität auf und kann etwa durch kalte Luft, Pollen, Stress oder intensive Bewegungen ausgelöst werden.

Diese Art von Asthma führt in den meisten Fällen zu

  • Kurzatmigkeit,
  • Engegefühl in der Brust und
  • keuchendem Atem,

was die Betroffenen in ihrer Bewegungsfreiheit stark einschränkt. Besonders Sport und Anstrengungen im Alltag werden so zur Herausforderung. Eine gute Kontrolle der Symptome ist unerlässlich, um eine hohe Lebensqualität zu gewährleisten. Atemtechniken stellen eine wichtige Unterstützung dar, um die Symptome zu lindern und Asthmaanfälle zu reduzieren.

Atemtechniken: Eine Hilfe bei Asthma

Atemtechniken können gezielt dabei helfen, das Atemmuster zu optimieren und die Atemmuskulatur zu entspannen. Asthma-Patienten neigen dazu, schneller und flacher zu atmen, was in der Folge die Sauerstoffversorgung beeinträchtigt. Durch gezielte Atemübungen wird der Atemfluss verbessert und die Atemwege werden entlastet. Dies kann besonders bei Belastungsasthma hilfreich sein, da es die Atemnot verringert und die Lungenkapazität stärkt. Zudem reduzieren Atemtechniken den Stresspegel. Ein beruhigtes Nervensystem kann den Körper besser vor äußeren Einflüssen schützen. So haben regelmäßige Atemübungen nicht nur auf die Lungenfunktion, sondern auch auf das allgemeine Wohlbefinden eine positive Wirkung.

5 beliebte Atemtechniken für Asthma-Patienten

Es gibt eine Vielzahl von Atemtechniken, die speziell bei Asthma unterstützend wirken können. Hier sind einige der bekanntesten Techniken:

Atemtechniken für Asthma-Patienten
Atemtechniken für Asthma-Patienten

Buteyko-Methode

Die Buteyko-Technik zielt darauf ab, die Atmung zu beruhigen und den Atemrhythmus zu kontrollieren. Durch langsame Atemzüge und das bewusste Reduzieren der Atemfrequenz wird der Sauerstoffaustausch verbessert. Viele Asthma-Patienten berichten von einer spürbaren Linderung der Symptome.

Lippenbremse

Die Lippenbremse ist einfach anzuwenden: Man atmet tief durch die Nase ein und lässt die Luft langsam durch leicht geschlossene Lippen entweichen. Diese Technik sorgt dafür, dass die Atemwege länger geöffnet bleiben, was die Luftzufuhr erleichtert.

Bauchatmung

Bei der Bauchatmung (auch Zwerchfellatmung) wird tief in den Bauch geatmet. Dies stärkt das Zwerchfell und reduziert das schnelle, flache Atmen. Bauchatmung hilft, die Atemwege zu entspannen und die Sauerstoffaufnahme zu erhöhen.

Pranayama

Pranayama ist eine Atemtechnik aus dem Yoga, die verschiedene Atemübungen kombiniert, um den Körper und Geist zu beruhigen. Bei Asthma empfiehlt sich besonders die Wechselatmung (Nadi Shodhana), bei der abwechselnd durch ein Nasenloch geatmet wird. Diese Technik fördert die Lungenfunktion und hilft, den Atemrhythmus zu stabilisieren.

Box Breathing (Quadratatmung)

Box Breathing ist eine Atemtechnik, bei der das Ein- und Ausatmen sowie das Anhalten des Atems in gleichen Intervallen erfolgt – zum Beispiel vier Sekunden einatmen, vier Sekunden halten, vier Sekunden ausatmen und wieder vier Sekunden halten. Diese Methode fördert eine gleichmäßige Atmung und kann in Stresssituationen sofortige Beruhigung bringen, was die Asthmasymptome mildern kann. Diese Übungen lassen sich gut in den Alltag integrieren und können bei regelmäßiger Anwendung die Lebensqualität von Asthma-Patienten erheblich verbessern.

Tipps für Atemübungen bei Asthma

  • Tägliche Atemübungen unterstützen langfristige Erfolge. Schon 5–10 Minuten reichen aus.
  • Eine gerade Haltung erleichtert die Atmung und verbessert die Sauerstoffaufnahme.
  • Mit einfachen Techniken beginnen und die Intensität langsam anpassen, um Überanstrengung zu vermeiden.
  • Atemtechniken lassen sich gut mit Meditation oder leichten Dehnübungen kombinieren, um zusätzlich Stress abzubauen.
  • Bei ersten Anzeichen von Atemnot (z.B. beim Sport) helfen Techniken wie die Lippenbremse oft schon aus, um die Atmung wieder zu beruhigen.

Integration der Atemtechniken in den Alltag

Atemtechniken wirken am besten beim Belastungsasthma, wenn sie regelmäßig angewendet werden. Hier sind einige Tipps, um die Übungen in den Alltag zu integrieren:

  1. Routinen schaffen: Morgens und abends jeweils ein paar Minuten für Atemübungen einplanen. So wird die Technik schnell zur Gewohnheit.
  2. Während der Arbeit: Auch während der Arbeit lassen sich Atemübungen unauffällig einbauen, etwa in kurzen Pausen oder beim Sitzen am Schreibtisch.
  3. Vor körperlicher Anstrengung: Vor dem Sport oder intensiven Aktivitäten kann die Lippenbremse angewendet werden, um die Atemwege vorzubereiten.
  4. In Stresssituationen: Atemtechniken sind hilfreich, um in stressigen Momenten ruhig zu bleiben und die Asthmasymptome zu reduzieren.

Atemtechniken allein ersetzen keine medizinische Behandlung, können aber die Wirkung von Medikamenten positiv unterstützen. Der regelmäßige Austausch mit Fachleuten hilft in jedem Fall, die besten Strategien für sich zu entwickeln.

Fazit zum Belastungsasthma

Atemtechniken sind eine wertvolle Unterstützung für Asthma-Patienten, insbesondere bei Belastungsasthma. Sie helfen, das Atemmuster zu verbessern, Stress abzubauen und die Atemwege langfristig zu stärken. Regelmäßig angewandt, können sie dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern und die Symptome besser zu kontrollieren. Zusammen mit einer gezielten medikamentösen Therapie bieten Atemtechniken eine ganzheitliche Möglichkeit, die Atemnot zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern.

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