Management – Selbstmanagement Methoden – SMART Methode
Hier lernen Sie mehr zum Selbstmanagement und der SMART Methode. Erklärt wird diese Methode an konkreten Beispielen aus der praktischen Arbeit.
Weiterhin erhalten Sie die Bedeutung, Ziele und den Ablauf der Methode erklärt. Ziele sind SMART oder spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminlich.
Inhaltsverzeichnis
SMART Methode im Selbstmanagement
Die SMART Methode dient im Rahmen vom Selbstmanagement dazu, konkrete Ziele zu stecken. Denn schon die Formulierung der Ziele wirkt sich darauf aus, wie wahrscheinlich ihre Verwirklichung ist. Ziele dienen nicht nur dazu, Meilensteine zu markieren oder Mindestanforderungen festzulegen. Die einzelnen Schritte der Zielsetzung helfen auch dabei, zunächst einmal Klarheit über die Gestalt der Ziele zu schaffen.
Bedeutung der SMART Methode
Die SMART Methode konzentriert sich dabei auf fünf Schlüsselaspekte. Demnach sind gute Ziele:
- spezifisch
- messbar
- aktionsorientiert, akzeptiert oder attraktiv
- realistisch
- terminlich festgelegt
Als Ausgangspunkt kann dabei ein sehr allgemeines Ziel dienen, das in fünf Schritten an die SMART-Eigenschaften angepasst wird. Zu Beginn setzt sich zum Beispiel jemand das Ziel, mehr Sport zu treiben. Dieser allgemeine Vorsatz wird nun mithilfe der fünf Grundsätze in ein gutes Ziel umgewandelt.
Spezifische Ziele
Spezifische Ziele der SMART-Methode legen sehr konkret fest, worin das Ziel eigentlich besteht. „Mehr Sport treiben“ ist sehr allgemein und damit ein schlechtes Ziel.
Beispiel für spezifische Ziele
- Welche Art von Sport? Ausdauersport.
- Welche Sportart steht im Vordergrund? Laufen.
- Welche Art von Laufen? Joggen oder Langstreckenlauf.
- Im Freien oder auf dem Laufband? Im Freien.
- Allein, mit einer Laufgruppe, mit Freunden, mit dem Partner, …? Allein.
Selbstverständlich lassen sich in diesem Schritt auch mehrere Sportarten festlegen, allerdings sollten auch diese jeweils spezifisch definiert sein. Spezifische Ziele bieten mehrere Vorteile:
- Sie trennen zum Beispiel die eigentliche Entscheidung von der Motivationslage bei der Umsetzung.
- Menschen, die im Moment nicht motiviert sind, haben oft besonders große Schwierigkeiten, sich für eine konkrete Aktivität zu entscheiden. Das erhöht die Hürde, um überhaupt anzufangen.
- Darüber hinaus laden spezifische Ziele weniger zum Aufschieben ein als allgemeine.
Unspezifische Ziele
Unspezifische Ziele sind auch deshalb schlechte Ziele, weil sie Tür und Tor für Selbstbetrug öffnen. Der Vorsatz, mehr Sport zu treiben, lässt sich leicht verzerren, zum Beispiel, indem auch alltägliche Aktivitäten wie Einkaufen auf einmal als Motivation zum Sport gezählt werden. Dadurch gerät das eigentliche Ziel in den Hintergrund und wird letztlich nicht so erreicht, wie ursprünglich geplant.
Messbare Ziele
Ein gutes Ziel für die SMART-Methode ist nicht nur spezifisch, sondern auch messbar. Während die Spezifität mit Qualität vergleichbar ist, geht es bei der Messbarkeit um Quantität. Oder anders ausgedrückt: Was bedeutet das „mehr“ in „mehr Sport“?
Beispiele für messbare Ziele
- Wie oft pro Woche? Zweimal.
- Wie lange jedes Mal? Mindestens 30 Minuten.
Damit hat sich das allgemeine Ziel, mehr Sport zu treiben, bis zu diesem Punkt schon deutlich verändert:
- Zweimal pro Woche joggen, für jeweils mindestens 30 Minuten.
Messbare Ziele verringern das Frustrationspotenzial und verringern das Risiko dafür, die eigenen Ansprüche unwillkürlich herabzusetzen und sich mit halbherzigen Lösungen zufriedenzugeben. Auch Perfektionisten profitieren von messbaren Zielen, da sie Fortschritte objektiv veranschaulichen.
Aktionsorientierte Ziele
Aktionsorientierte Ziele konzentrieren sich darauf, etwas zu tun und nicht darauf, etwas zu unterlassen. Psychologische Studien belegen, dass positiv formulierte Absichten eher zum Erfolg führen.
Beispiele für aktionsorientierte Ziele
Ein schlechtes Ziel wäre zum Beispiel: Weniger faulenzen. Ein gutes Ziele für die SMART-Methode wäre die Affirmation: Täglich macht mir der Sport mehr Spaß.
Wer sich ständig daran erinnert, nicht an ein rosa Nashorn zu denken, hat damit nur selten Erfolg. Im Fall von „weniger faulenzen“ ist das Faulenzen im Bewusstsein präsent, aber das eigentliche Ziel bleibt dabei vollkommen außen vor. Ein positives Denken und somit eine gute Formulierung kann sich außerdem auf die emotionale Bewertung des Ziels auswirken. Der Fokus sollte deshalb nicht auf dem Verzicht liegen, sondern auf Alternativen oder neuen Routinen, die das Ziel etablieren soll.
Realistische Ziele
Ein gutes Ziel fordert, ohne zu überfordern. Die Entwicklungspsychologie nennt diesen Bereich auch die Zone der proximalen Entwicklung. Diese Zone ist für Fortschritte und persönliche Weiterentwicklungen besonders günstig. Wer schon lange keinen Sport mehr gemacht hat, wird es eher schwer finden, von heute auf morgen jeden Tag zweimal laufen zu gehen und zusätzlich viermal pro Woche Gewichte zu heben. Auch zeitlich ist so ein hoher Vorsatz für die meisten nur schwer umzusetzen. Die Ziele lassen sich dabei durchaus in Zwischenziele zerlegen. Jedes Zwischenziel sowie das Endziel sollte alle fünf Kriterien der SMART-Methode erfüllen.
Beispiele für realistische Ziele
- Wie sieht die aktuelle Lage aus? Wer schon seit einem Jahr zweimal die Woche joggt, kann sich ruhig ein höheres Ziel setzen.
- Worin besteht das Endziel? Wenn innerhalb eines Jahres ein Marathon ansteht, sind schon zu Beginn ehrgeizigere Ziele erforderlich oder eine rasche Steigerung der Leistung.
- Ist das Endziel selbst realistisch? Vielleicht muss der Marathon noch ein weiteres Jahr warten, damit sich der Laufanfänger erst langsam an das Training gewöhnen kann.
Überhöhte Ziele führen oft zu Scheitern und Frustration, denn die Motivation sinkt und der positive Plan wird zur täglichen Tortur. Deshalb sind gute Ziele solche, die auch tatsächlich erreichbar sind. Allerdings sind umgekehrt auch Ziele problematisch, die gar keine Herausforderung darstellen. Sie können ebenfalls frustrieren, da die Entwicklung ausbleibt oder sie nicht das volle Potenzial ausnutzen.
Termine festlegen
Der letzte Schritt der SMART Methode legt ein verbindliches Zeitfenster fest, um das Ziel zu erreichen.
Beispiele für Termine festlegen
- Wann ist der erste Sporttag? Am nächsten Montag.
- Welche beiden Wochentage sind Trainingstage? Montag und Donnerstag.
- Wie lange ist der neue Trainingsplan gültig? Ein halbes Jahr, um das Ziel anschließend zu evaluieren und eventuell anzupassen.
Auch Termine für Zwischenziele und Endziele lassen sich im fünften Schritt der SMART-Methode festlegen, beispielsweise das Datum für ein Rennen, auch hier spielt Realismus eine wichtige Rolle: Die zeitlichen Abstände sollten realistisch sein und die Balance zwischen Fordern und Nicht-Überfordern wahren.
Zieltypen bei der SMART Methode
Die SMART Methode eignet sich grundsätzlich für verschiedene Zieltypen. Das Ziel kann sich auf ein Ereignis fokussieren, zum Beispiel einen Marathonlauf, und dazugehörige Zwischenziele definieren. Die SMART Methode eignet sich jedoch auch für dauerhafte Veränderungen, mit denen der Betreffende eine Routine etablieren möchte.
Darüber hinaus gibt es flexible Ziele. Statt zum Beispiel zwei konkrete Wochentage zu benennen, die dem Joggen gewidmet sind, dürfen die Lauftage auch von Woche zu Woche variieren, so lange es immer zwei Tage sind.
Flexible Vorgaben eignen sich vor allem für Ziele, die sehr stark von der sonstigen Situation abhängen. Wer unter Antriebslosigkeit oder ähnlichen Problemen leidet, profitiert jedoch eher von festen Zielen, denn flexible Ziele können auch dazu einladen, die geplante Aktion immer wieder aufzuschieben.
Mehr Selbstmanagement Methoden kennen lernen mit dieser Übersicht.
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