Versicherung – Versicherungsarten – Rechtsschutzversicherung – Privatrechtsschutzversicherung Kosten, Leistungen, Wartezeit, Vorteile & Nachteile
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Privatrechtsschutzversicherung
Hier lernen Sie mehr zu den Leistungen, den Wartezeiten, den Kosten sowie den Vorteilen und Nachteilen dieser Versicherung. Privatrechtsschutzversicherung – Immer wieder kommt es zu Konflikten. Sei es der Streit mit dem Nachbarn, der Streit mit dem Arbeitgeber oder auch der Streit nach einem Autounfall.
Was ist eine Privatrechtsschutzversicherung?
Natürlich hofft man auf eine Lösung, doch nicht immer kommt es zu einer Einigung. Jahr für Jahr verhandeln deutsche Gerichte Millionen derartiger Fälle. Die Folgen? Hohe Gerichtsgebühren und Anwaltskosten. Um am Ende keinen finanziellen Nachteil zu erleiden oder gar auf sein Recht verzichten zu müssen, weil man sich eine gerichtliche Auseinandersetzung nicht leisten kann, sollte eine Privatrechtsschutzversicherung abgeschlossen werden. Dabei leistet die Versicherung finanzielle Unterstützung. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Prozess gewonnen oder verloren wird.
Leistungen der Privatrechtsschutzversicherung
Die Privatrechtsschutzversicherung deckt viele Aspekte des Lebens ab, aus denen teure Rechtsstreitigkeiten erwachsen können. Falsche Versprechen eines Reiseveranstalters, defekte Geräte, Streitigkeiten mit den Nachbarn – es gibt zahlreiche Gründe, warum man vor Gericht ziehen kann. Die private Rechtsschutzversicherung übernimmt im Regelfall die Kostenübernahme und bietet somit folgende Leistungen:
- Kosten für das Gerichtsverfahren
- Kostenersatz für die Zeugen
- die Rechtsanwaltsgebühren
- die Vergütung beauftragter Gutachter
Doch eine private Rechtsschutzversicherung bietet – neben der Kostenübernahme – auch weitere Leistungen an: Kostenfreie telefonische Auskunft und Rechtsberatung. Vermittlung und auch Kostenübernahme von Mediationen (sogenannte außergerichtliche Schlichtung). Zudem kann die private Rechtsschutzversicherung noch um zusätzliche Bausteine erweitert werden:
- Berufsrechtsschutzversicherung
- Wohnrechtsschutzversicherung
- Verkehrsrechtsschutzversicherung
- Vermieterrechtsschutz
Versicherungsschutz
Der Versicherungsnehmer hat die Möglichkeit, dass er seine gesamte Familie mitversichern lassen kann. Darunter fallen vor allem der eigene Partner und die Kinder. Auch Eltern, sofern sie mit dem Versicherungsnehmer im selben Haushalt leben, älter als 65 Jahre sind und keiner Arbeit mehr nachgehen, können – je nach Tarif – beitragsfrei mitversichert werden. Ob und inwiefern alle im Haushalt lebenden Personen mitversichert sind, muss im Vorfeld den Vertragsunterlagen entnommen werden.
Wartezeiten
Zu beachten sind Wartezeiten, die in einigen Bereichen der Privatrechtsschutzversicherung gegeben sind. Die Dauer ist dabei – je nach Bereich – unterschiedlich. Im Regelfall beträgt die Wartezeit jedoch drei Monate.
Kosten
Der Versicherungsnehmer hat die Möglichkeit, dass er die Beiträge für die private Rechtsschutzversicherung selbst beeinflussen kann. Je nach Tarif und Leistung variieren die Kosten. Einerseits mit der Entscheidung, für welchen Versicherungsumfang er sich entscheidet, andererseits natürlich auch, welcher Versicherungsschutz gewählt wird.
Lange Laufzeiten werden etwa immer wieder mit hohen Preisnachlässen belohnt; auch dann, wenn sich der Versicherungsnehmer für eine hohe Selbstbeteiligung entscheidet, kann er bei den Kosten für die Versicherung sparen. Jedoch stellen Selbstbeteiligungen oftmals ein Problem dar. Wer sich für eine prozentuelle Selbstbeteiligung entscheidet, die mitunter 10 Prozent beträgt, wird – bei einem Gerichtsverfahren, das 40.000 Euro kostet – 4.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen müssen. Ratsam ist, dass derartige Selbstbeteiligung mit einem maximalen Betrag (pro Schadensfall maximal 300 Euro) gedeckelt werden oder der Versicherungsnehmer zur Gänze darauf verzichtet und lieber höhere Beiträge bezahlt, bevor er für Leistungen der Versicherung bezahlen muss.
Vorteile
Die Privatrechtsschutzversicherung übernimmt, sofern es zu einem Rechtsstreit kommt hat folgende Vorteile:
- Anfallende Anwaltskosten, Zeugengelder, Gerichtsgebühren und auch die Honorarnoten der Sachverständigen werden übernommen.
- Die Kosten für eine Rechtsberatung, die natürlich im Vorfeld des Prozesses erforderlich ist, werden von der Versicherung ebenfalls übernommen.
Der Vorteil liegt daher klar auf der Hand: Versicherungsnehmer, die sich für eine private Rechtsschutzversicherung entschieden haben, gehen definitiv kein finanzielles Risiko ein, wenn sie sich für den Gerichtsweg entscheiden.
Nachteile
Jedoch sind Privatrechtsschutzversicherungen keineswegs günstig, dies ist wahrscheinlich auch der größte Nachteil. Die Beiträge variieren natürlich je nach Umfang, wobei der Versicherungsnehmer oft jahrelang einbezahlt, bevor er überhaupt jemals eine Leistung in Anspruch nehmen kann. Mitunter gibt es auch immer wieder Rechtsstreitigkeiten, die von der privaten Rechtsschutzversicherung gar nicht abdeckt werden, sodass weitere Zusatzversicherungen oder Bausteine gewählt werden müssen, die abermals dafür sorgen, dass die monatlichen Beitragsvorschreibungen in die Höhe schnellen.
Fazit zur Privatrechtsschutzversicherung
Auch wenn die Privatrechtsschutzversicherung eine recht teure und kaum genutzte Versicherung darstellt, profitieren vor allem Grundstücks- und Hausbesitzer oder auch Autofahrer; schon alleine der Umstand, auf der finanziell sicheren Seite zu sein, wenn es zu einem Gerichtsverfahren kommt, mag für viele Menschen bereits beruhigend sein. Mehr erfahren über die Rechtsschutzversicherung und den Schwerpunkten.