Als Gesundheitsfachkraft ist es von größter Bedeutung, stets auf dem neuesten Stand zu sein und sich fortlaufend weiterzubilden. Eine Möglichkeit hierfür bietet die Weiterbildung zum Wundmanager oder Wundexperte. Doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein und welche Kosten kommen auf einen zu?

Der Inhalt der Weiterbildung sowie die Dauer und die Art der Prüfung sind ebenfalls wichtige Faktoren, die berücksichtigt werden sollten. Doch eines ist sicher: Die Investition in eine solche Weiterbildung lohnt sich nicht nur für die eigene Karriere, sondern vor allem für die Patienten, die von einer kompetenten Wundversorgung profitieren.

Der Ausblick auf eine erfolgreiche Zukunft im Gesundheitswesen ist somit vielversprechend, werden Sie also zum Wundexperten.

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Weiterbildung zum Wundmanager oder Wundmanagement

Weiterbildung im Wundmanagement

Der demographische Wandel in Deutschland schreitet fort und immer mehr Menschen sind 60 Jahre oder älter. Da der Körper im Alter empfindlicher wird und das Bindegewebe nachlässt, ist die fachgerechte Versorgung von Wunden für Senioren von zentraler Bedeutung. Ganz besonders gilt dies für Menschen mit chronischen Wunden. Mit der Weiterbildung zum Wundmanager oder Wundexperten können im Gesundheitsbereich tätige Personen ihren pflegerischen Sachverstand in der Prävention und Behandlung von Wunden vertiefen.

Voraussetzungen

Wer darf eine Wundmanager Weiterbildung besuchen? Die Weiterbildung im Wundmanagement ist prinzipiell für alle Berufsgruppen möglich, die in der Pflege oder Medizin tätig sind. Wer sich in seinem Berufsalltag verstärkt mit der Behandlung und Dokumentation von Wunden beschäftigen und auf die professionelle Wundversorgung spezialisieren will, benötigt also eine abgeschlossene Ausbildung im Pflegebereich oder anderen Bereichen des Gesundheitswesens.

Möglich ist der Besuch der Weiterbildung im Wundmanagement daher für die folgenden Zielgruppen:

Andere formelle Voraussetzungen gibt es nicht für die Weiterbildung zum Wundmanager. Wichtig ist es natürlich, keine Berührungsängste mit Wunden und Verletzungen mitzubringen. Essenziell sind zudem Empathievermögen im Umgang mit den Patienten und eine sorgfältige, gewissenhafte Arbeitsweise.

Kosten der Weiterbildung

Wer sich für eine Weiterbildung zum Wundmanager oder Wundexperten entscheidet, muss nicht nur Zeit, sondern es entstehen auch Kosten. Gut zu wissen: Die Begriffe Wundmanager und Wundexperte sind Synonyme, hinter denen sich dieselbe Tätigkeit verbirgt. Es spielt also keine Rolle, ob man eine Weiterbildung zum Wundmanager oder zum Wundexperten macht.

Die Weiterbildung zum Wundmanager wird von spezialisierten Einrichtungen angeboten. Meist sind hierfür Lehrgangsgebühren und die Kosten für die Arbeitsmaterialien zu tragen. Außerdem fallen in der Regel Prüfungsgebühren an. Im Unterschied zu vielen anderen Weiterbildungen im Pflegebereich fallen die Kosten für die Weiterbildung im Wundmanagement recht gering aus.

Wichtig ist darauf zu achten, dass der jeweilige Kurs eine anerkannte Weiterbildung ist. Dazu gehören in Deutschland vor allem die Wundmanagement-Lehrgänge der Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW). Der Kurs hat den Vorteil, dass er als einziger deutscher Lehrgang von der European Wound Management Association anerkannt wird. Während ein solcher ICW-Kurs 900 Euro kostet, belaufen sich die Kosten der Weiterbildung durch den TÜV Rheinland auf 1.300 Euro.

Inhalte der Weiterbildung zum Wundmanager

Wundmanager oder Wundexperten sind damit beschäftigt und lernen Inhalte während der Weiterbildung, welche die Wunden fachgerecht versorgen. Dazu gehören Wunden, die durch Verletzungen entstanden sind, als auch solche, die chronisch auftreten. Ursache chronischer Wunden können Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder eine Durchblutungsstörung sein. Entweder heilen die Wunden dann nur sehr langsam oder gar nicht ab.

Das Wundmanagement hat zum Ziel, die Wunde möglichst gut zu behandeln, sodass sie schnell und komplikationslos verheilt. Außerdem geht es darum, den Heilungsprozess sorgfältig zu dokumentieren. Damit die Teilnehmenden nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis kennenlernen, gehört zur Weiterbildung immer auch eine Hospitation. Während des Praxisbesuchs wird das erlernte Wissen praktisch angewendet.

Konkrete Lerninhalte

Während der gesamten Weiterbildung zum Wundmanager lernen die Teilnehmenden alle Faktoren kennen, die für ein erfolgreiches Wundmanagement wichtig sind: Dazu gehören die folgenden Inhalte:

  • Wundentstehung, -beurteilung und -dokumentation
  • unterschiedliche Wunden und deren Heilung
  • Erfassen von Risikofaktoren
  • Pflege der Haut
  • Hygienemaßnahmen und -standards
  • Schmerzen und schmerzlindernde Maßnahmen
  • Behandlung von Wunden und Versorgungstechniken (Reinigung, Desinfektion, Verbandswechsel)
  • Förderung des Heilungsprozesses (z.B. Ernährung und Hygiene)
  • Behandlung und Prävention unterschiedlicher Krankheiten (z.B. Ulcus Cruris oder Dekubitus)
  • Fallmanagement
  • Infektmanagement
  • Rechtliche Hintergründe
  • Finanzierung der Versorgung
  • Aufklärung der Patienten

Dauer der Weiterbildung zum Wundmanager

Die Dauer der meisten Weiterbildungen zum Wundmanager haben einen Umfang von 56 Lehreinheiten plus 16 Stunden Hospitation. Wer die anschließende Prüfung erfolgreich besteht, darf sich zertifizierter Wundmanager nennen und in entsprechenden Tätigkeiten arbeiten. Inzwischen werden auch Wundmanagement Online-Kurse angeboten. Zumindest die theoretischen Inhalte der Fortbildung werden hierbei über einen Virtual Classroom gelehrt.

Prüfung zum Wundmanager

Um in die Arbeit als Wundmanager starten zu können, muss die Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen werden. Hierfür ist im Anschluss an den theoretischen und praktischen Ausbildungsteil eine Prüfung abzulegen, die sich aus einer Klausur und einer Hausarbeit zusammensetzt.

Wichtig: Wer die Prüfung besteht, ist aufgefordert, sich kontinuierlich fortzubilden. Denn das Zertifikat zum Wundmanager ist nur fünf Jahre lang gültig und muss durch den regelmäßigen Besuch von Fortbildungen für die Re-Zertifizierung erneuert werden.

Ausblick

In der Regel arbeiten Wundmanager festangestellt in Krankenhäusern, in der ambulanten Versorgung oder in stationären Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus kann man sich nach der Weiterbildung selbstständig machen, Hausbesuche durchführen oder unabhängig mit verschiedenen Einrichtungen zusammenarbeiten.

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