Management – Personalentwicklung Definitionen – Job Enlargement oder Aufgabenerweiterung
Sie lernen hier mehr über dass Job Enlargement oder über die Aufgabenerweiterung. Erfahren Sie mehr über die Vorteile und Nachteile der Entlastung, dem Personalmangel, die Verhinderung von Fluktuation, der Überlastung sowie der möglichen rechtlichen Konsequenzen.
Inhaltsverzeichnis
Job Enlargement
Das Job Enlargement ist neben der Job Rotation und dem Job Enrichment eine der drei Instrumente, die ein Unternehmen zur Förderung des eigenen Personals verwenden kann. Die auch als Aufgabenvergrößerung oder Aufgabenerweiterung bekannte Strategie zur Veränderung der Arbeitsstruktur zielt darauf ab, dass Arbeitnehmern zusätzliche Aufgaben aufgetragen werden.
Diese Tätigkeiten erfordern kein weiteres Maß an Qualifikation, sondern sind lediglich mit einem Mehr an Zeitaufwand verbunden. Es kommt somit aufgrund der bestehenden Gleichwertigkeit aller Aufgaben ausschließlich zu einer zahlenmäßigen oder horizontalen Erweiterung des Tätigkeitsspektrums.
Vorteile
Das Job Enlargement bietet einige Vorteile für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Dazu zählen:
- Belastung nimmt ab: Eine höhere Belastung durch die Beanspruchung von hochrangigem Wissen findet nicht statt.
- Entlastung der Arbeitnehmer: Der Sinn und Zweck für die Durchführung von Job Enlargement besteht darin, den Arbeitnehmer in Bezug auf seine reguläre Tätigkeit zu entlasten, in dem im Team gearbeitet wird. Zur gleichen Zeit soll garantiert werden, dass dieser nicht beschäftigungslos bleibt und somit für das Unternehmen nutzlos wird.
- Personalmangel wird vorgebeugt: Auch stellt die Aufgabenerweiterung eine Art Vorbeugungsmaßnahme dar, welche im Falle eines eintretenden Personalmangels seinen Nutzen entfalten kann. Ein Fehlen an Personal kann beispielsweise bei Krankheiten, Urlaub oder dem Antritt einer Schwangerschaft zustande kommen.
- Verlust von Arbeitnehmern: Aufgrund des Durchführens von Job Enlargement ist das Unternehmen dazu in der Lage, den damit einhergehenden Verlust des Arbeitnehmers unmittelbar zu kompensieren, ohne Zeit bei der Suche nach neuem Personal von außerhalb zu verschwenden. Sie hierzu auch die interne und externe Personalbeschaffung.
- Gruppenarbeiten: Der Anwendungsbereich Aufgabenerweiterung umfasst in erster Linie das Durchführen von Gruppenarbeiten. Diese ist davon geprägt, dass mehrere Personen Tätigkeiten unter sich aufteilen, die vom Schwierigkeitsgrad her nur geringfügig voneinander abweichen und somit in Bezug auf die Inanspruchnahme von vorhandenem Know-how substituierbar sind.
Nachteile
Auch das Job Enlargement hat seine Nachteile, dazu zählen folgende Aspekte:
- Aufgaben nicht zur vollen Zufriedenheit erledigt: Trotz der im Vergleich zum Job Enrichment weniger starken intellektuellen Beanspruchung besteht noch immer die Möglichkeit, dass der Arbeitnehmer zeitlich nicht dazu in der Lage ist, sämtliche Aufgaben zur vollen Zufriedenheit seiner Vorgesetzten zu erfüllen.
- Überlastung durch mehr Arbeit: Nicht zuletzt, weil noch mehr Arbeit auf eine Person zukommt, kann es zu einer Überlastung kommen.
- Rechtliche Konsequenzen: Dies kann sogar so weit gehen, dass diese sich durch die Unternehmung ausgenutzt fühlt und eventuell sogar rechtliche Schritte einleitet. Letzteres ist umso wahrscheinlicher, wenn der Arbeitnehmer für die zusätzliche Arbeit gar nicht entlohnt oder anderweitig entschädigt wird. Zusätzlicher Druck kann durch den Betriebsrat oder Gewerkschaften ausgeübt werden. Letztere sind dazu in der Lage, das Unternehmen von außen als negativ zu präsentieren und in schlimmsten Falle einen Streik auszurufen.
Beispiel
Als Beispiel für Job Enlargement dient ein Unternehmensmitarbeiter, der bislang für die Erstellung von Newsletters zuständig ist. Die Unternehmensleitung entscheidet nunmehr, dass diese Person sich in Zukunft auf die gleiche Art und Weise um die Facebook Seite zu kümmern hat, was nichts anderes als eine Möglichkeit der Aufgabenerweiterung darstellt.
Schließlich erfordern beide Tätigkeiten ein gleiches Maß an Qualifikation und weichen in Bezug auf das Anforderungsprofil nur geringfügig voneinander ab. Mit der Schaffung eines zusätzlichen Aufgabengebiets wird es dem Arbeitnehmer ermöglicht, einer anderen, vielleicht sogar interessanteren und spannenderen Tätigkeit nachzugehen.
Zufriedenheit und Arbeitsproduktivität können steigen
Diese kann dem Arbeitnehmer so sehr gefallen, dass dessen Zufriedenheit insgesamt durch das Job Enlargement zunimmt und er damit auch zu höheren Arbeitsproduktivität beiträgt und seine Arbeitsmotivation steigt. In Folge des Erlernens neuer Tätigkeiten wird, wie oben bereits beschrieben, eine etwaige Fluktuation von Personal vorgebeugt.
Für den Arbeitgeber bedeutet das Verteilen einer nicht unerheblichen Menge an Aufgaben, dass dieser Kosten durch die Einstellung und Beschäftigung von einer und nicht mehrerer Personen einspart. In Anbetracht dessen, dass der Personalaufwand einen nicht unerheblichen Prozentteil der Gesamtausgaben eines Unternehmens ausmacht, ist dies von sehr großer Bedeutung.
Keine Abhängigkeit zwischen mehren Personen
Des Weiteren bestehen keine Abhängigkeiten zwischen mehreren Personen, welche sich die Aufgaben unter sich aufteilen. Die nicht erforderliche Koordination zwischen mehreren Personen bei der Aufgabenerweiterung spart sehr viel Zeit und ermöglicht es schnell und effizient auf etwaige Veränderungen, zum Beispiel einer höheren Nachfrage an Produkten, zu reagieren.
Im Gegensatz zu Job Enrichment sind die neuen Tätigkeiten in den meisten Fällen aufgrund ihrer einfachen Ausstattung sehr schnell erlernbar.
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