Job Crafting, Arbeitsplatzgestaltung, Vorteile, Nachteile, Beispiele

Das Job Crafting ist eine Methode der Personalentwicklung, die darauf abzielt, am eigenen Arbeitsplatz Veränderungen vorzunehmen, um auf diese Weise die Arbeit und die damit verbundenen Aufgaben für sich selbst interessanter zu gestalten.

Hier lernen Sie mehr zur Definition, den Vorteilen und Nachteilen und Sie erhalten Beispiele zum besseren Verständnis.

Job Crafting, Arbeitsplatzgestaltung, Motivation am Arbeitsplatz, Steigerung der Produktivität, Definition, Vorteile, Nachteile und Beispiele.
Job Crafting, Arbeitsplatzgestaltung

Job Crafting

Das Besondere am Job Crafting (craft=gestalten) besteht darin, dass die getätigten Veränderungen vergleichsweise kleiner Natur sind. Eine zu große Umgestaltung des Arbeitsplatzes hätte ansonsten zur Folge, dass es zu Konflikten mit dem Arbeitgeber kommt, der mit der neuen Arbeitsplatzstruktur nicht einverstanden ist.

Der zweite Grund liegt darin, dass Job Crafting verhindern soll, dass der Arbeitnehmer den Arbeitsplatz wechselt. Zu einem solchen Arbeitsplatzwechsel würde es genau dann kommen, wenn der Arbeitnehmer mehr als bloß kleine Veränderungen vornimmt. Schlussendlich geht es beim Crafting, wie bereits im ersten Satz ausgeführt, darum, dass die eigene Tätigkeit interessanter gestaltet wird.

Beispiel für das Job Crafting

Als Beispiel hierfür dient der Job eines Nachhilfelehrers, der aus bestimmten Gründen keinerlei Spaß mehr an der eigenen Arbeit findet. Eine Steigerung der Motivation am Arbeitsplatz, die gleichbedeutend mit einem Fortsetzen der Tätigkeit ist, kann dadurch erreicht werden, dass die selbstständig tätige Person die eigenen Kunden, zum Beispiel Schüler, als Personen betrachtet, die einen bestimmten Abschluss anstreben, um ihren Traumjob antreten zu können.

Zum Erreichen des gesteckten Ziels muss jedoch eine bestimmte Klausur, zum Beispiel Mathematik, bestanden werden. Der Nachhilfelehrer ist für den Schüler oder die Schülerin der Schlüssel zum Erreichen des Ziels. Für den Nachhilfelehrer, der durch den Schüler nicht nur Geld verdient, sondern diesem zum Abschluss mit seiner Unterstützung verhilft, kann alleine dieser Gedanke entscheidend sein, damit die eigene Arbeit aus einer völlig neuen Perspektive gesehen wird.

Vorteile von Job Crafting

Job Crafting richtet sich folglich an Personen, die ein gewisses Desinteresse an der eigenen Tätigkeit verspüren und diese wieder aus einem positiveren Blickwinkel betrachten wollen. Gerade das ist der besondere Vorteil für den Mitarbeiter, der sich motivierter fühlt und die zu erledigenden Tätigkeiten mit einem umso stärkeren Engagement bearbeitet, was nicht nur für den Mitarbeiter selbst, sondern auch für den Arbeitgeber positiv ist.

Arbeitsproduktivität

Job Crafting ermöglicht es der Unternehmung zudem, neue Wege zur Stärkung der Arbeitsproduktivität einzuschreiten. Der bereits erwähnte Nachhilfelehrer hat beispielsweise die Idee, den Kunden nach jeder Session Aufgaben per Email zu senden.

Anstatt die Lösungen für die Aufgaben per Hand zu rechnen, kann dieser auf eine Excel-Tabelle zurückgreifen, welche nach Eingabe bestimmter Werte unmittelbar die Lösung dafür anzeigt.

Das eigene Rechnen der Aufgaben wird somit vermieden, was der Motivation des Nachhilfelehrers zu Gute kommt. Er kann auf diese Weise seinen Kunden ein umso größeres Maß an Unterstützung bei der Klausurvorbereitung gewähren.

Nach außen arbeitnehmerfreundlich

In der heutigen Zeit, wo das Image einer Unternehmung einen immer stärkeren Einfluss auf den Erfolg ausübt, ist es wichtig, sich nach außen hin als unter anderem arbeitnehmerfreundlich zu präsentieren, gerade das wird mit Job Crafting erreicht.

Ein Unternehmen, das seinen Mitarbeitern Spielraum bei der Erledigung der Aufgaben und der Gestaltung des Arbeitsplatzes erlaubt, hebt sich gegenüber seinen Mitbewerbern sehr positiv hervor.

Motivationssteigerung

Insbesondere, wenn es um das Anwerben von hochqualifiziertem Personal geht, das viel Geld verdient, ist es wichtig, diesen Personen nicht nur mit monetären Anreizen einen Grund für das Antreten der Arbeitsstelle zu verschaffen.

Ein motivierter Mitarbeiter kann auch dabei helfen, seine Kollegen für etwas zu animieren oder auf andere Art und Weise positiv zu beeinflussen, zum Beispiel beim Einweisen von neuem Personal.

Nachteile von Job Crafting

Auf der anderen Seite kann Job Crafting auch zu Nachteilen führen, dass es zu Konflikten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber kommt.

Konflikte entstehen

Sofern der eigene Chef selbst von kleinen Veränderungen am Arbeitsplatz wenig hält, diese jedoch ausnahmsweise toleriert, kann dies dazu führen, dass der Arbeitnehmer einem umso stärkeren Druck ausgesetzt wird von seinem Vorgesetzten, der im Gegenzug sehr viel bessere Ergebnisse erwartet.

Produktivitätssteigerung erwartet

Gerade weil Job Crafting vorerst nur vorteilhaft für den Arbeitnehmer ist, wird von diesem auch meistens eine Produktivitätssteigerung erwartet, die im Interesse des Arbeitgebers steht (Quid pro quo). Für den Mitarbeiter ist dies mit einem umso größeren Risiko verbunden, wenn er den von der Führungsetage gesetzten Zielen nicht nachkommt. Im Worst Case kann es dann zu einer Trennung vom Mitarbeiter kommen.

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