Sie erfahren in diesem Beitrag mehr zur Gesprächstherapie Ausbildung bzw. zur Verhaltenstherapie nach Carl Rogers. Sie lernen weiterhin mehr zum Selbstkonzept und der Methodik dieser Therapie.

Gesprächstherapie Ausbildung, Verhaltenstherapie nach Carl Rogers, Info zu Selbstkonzept und Methodik, Idealbild, Selbstbild, Fremdbild.

Gesprächstherapie Ausbildung zum Gesprächstherapeut

Die Ausbildung in der Gesprächstherapie bzw. zum Gesprächstherapeut ist ein Teilbereich oder ein Schwerpunkt bei einem Studium zur Psychologie. Die Uni Hamburg bietet in ihrem Fachbereich für Psychologie ein solches Studium leider nicht mehr an. Eine weitere Möglichkeit bietet die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie e. V., kurz GWG. Die Ausbildung in der Gesprächstherapie ist zweigeteilt.

  • Der erste Teil besteht aus der personenzentrierten Beratung und umfasst ca. 300 Stunden.
  • Der zweite Teil der Ausbildung befasst sich mit der Psychotherapie und umfasst ca. 1200 Stunden. Der zweite Teil ist jedoch für Menschen die ein abgeschlossenes Studium der Humanwissenschaften oder der Psychologie absolviert haben.

Was ist die Gesprächstherapie bzw. Verhaltenstherapie nach Carl Rogers?

Die Methode der Gesprächsführung wurde von Carl Rogers entwickelt und ist fest verankert in der Gesprächstherapie. Sie kommt in der modernen Psychotherapie zum Einsatz, also eine Verhaltenstherapie mit der Zentrierung auf die Person. Das Menschenbild in der Gesprächsführung oder der klientenzentrierten Psychotherapie setzt als Grundannahme die Selbstverwirklichung und Vollkommenheit eines Menschen in Anspruch. Die Person, hier der Klient, strebt also ein ständiges Wachstum der Persönlichkeit an und bringt oder trägt alle Ressourcen in sich, um heil zu werden oder seine Probleme selbst zu erkennen und zu lösen sowie die geeigneten Alternativen zu entwickeln.

Selbstkonzept, Idealbild, Selbstbild und Fremdbild

Ein zentraler Bestandteil von Rogers Therapieform nennt sich Selbstkonzept. Das Selbstkonzept ist ein Modell, das den Menschen zur Selbstverwirklichung bringen soll, wird aber unter Spannung gesetzt durch Konflikte mit der Außenwelt oder Umwelt der heranwachsenden Persönlichkeit.

Inkongruenz zwischen Umfeld und der eigenen Person in der Gesprächstherapie

Diese Inkongruenz zwischen der Person sowie seinem Umfeld löst Probleme aus, die verschiedener Natur sein können und das Voranschreiten der Entwicklung behindern. Das Ziel der klientenzentrierten Psychotherapie ist es, das Idealbild sowie das Selbstbild in Kongruenz zu bringen.

Idealbild – Wer will ich sein?

Das Idealbild ist die Vorstellung darüber, wie die Person gerne sein möchte, also das Selbstkonzept.

Selbstbild – Wer bin ich jetzt?

Das Selbstbild ist das Bild, das die Person in der Gegenwart über sich selbst hat. Ein Beispiel dafür ist:

  • Eine Person findet sich zu aggressiv (Selbstbild), dass Idealbild könnte sein das die Person sich friedlicher und kommunikativer erlebt als in der jetzigen Situation.
  • Nach einer Veränderung erfährt die Person ein neues Selbstbild. Dieses Selbstbild, welches im besten Fall dem Idealbild näher kommt, kann somit Spannungen aus dem Erleben herausnehmen.

Fremdbild – Wie sehen mich die Anderen?

Das Fremdbild ist jenes Bild, welches von anderen Personen wahrgenommen wird. Auch das Fremdbild kann sich ebenfalls wesentlich vom Selbstbild unterscheiden.

Grundhaltungen der Veränderungsarbeit bei der Gesprächstherapie

In jeder Beratung, jedem Coaching oder der psychotherapeutischen Sitzung gibt es sog. Grundhaltungen zwischen Therapeut sowie Klient. Diese drei Grundhaltungen sind:

Wertschätzung

Die bedingungslose positive Wertschätzung ist die erste Grundhaltung der Therapie. Der Klient wird wahrgenommen als vollwertiger Mensch und der Berater oder Therapeut nimmt seinen Klienten ernst in seinem Anliegen. Somit kann ein guter Rapport entwickelt werden, der Veränderungsarbeit überhaupt erst zu lässt.

Starke Fähigkeiten der Empathie

Die Empathie des Beraters oder Therapeuten gegenüber seinem Klienten ist die zweite Grundhaltung, welche vorhanden sein muss. Das erfordert das sich Hineindenken und Fühlen in die Welt des Klienten um ihn besser zu verstehen. So kann der Therapeut mit dem Klienten an Lösungen für sein Verhalten arbeiten. Mehr zum Thema Empathievermögen erfahren!

Kongruenz als Grundhaltung in der Gesprächstherapie

Der Berater oder Therapeut hat die Kongruenz in seiner Haltung. Dies bedeutet, dass der Therapeut Echtheit oder Wahrhaftigkeit gegenüber dem Klienten ausübt. Die Kommunikation und das Wahrgenommene sind echt. Dies hat wiederum die Bedeutung, dass der Therapeut dies auch dem Klienten mitteilt, auch dann, wenn dadurch Konflikte entstehen. Weiterhin zählt auch die Klärung oder Klarheit und die Selbstmitteilung des Therapeuten über das Fremdbild zum Erleben des Klienten zur Echtheit.

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