Coaching – Metapher als Coaching Methode

Hier lernen Sie mehr zum Thema der Metapher und dem Einsatz als Coaching Methode. Erhalten Definitionen und die Beschreibung was Metaphern als bildhaftes Gleichnis bewirken können.

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Metapher Coaching Methode

Was ist eine Metapher im Coaching?

Wenn man im Internet nach Coaching Methoden sucht, dann erhält man unendlich viele Einträge, mit wahrscheinlich ebenso vielen Methoden, die eines gemeinsam haben: exklusives und gebrauchsfertiges Werkzeug im Coaching zu sein. Da fällt die Wahl schwer. Vielleicht weniger exklusiv dafür aber sehr wirksam ist die Anwendung von Metaphern.

Jene Leser und Leserinnen, die noch das Glück hatten, mit einer Gute Nacht Geschichte, am besten von der Mutter oder dem Vater vorgelesen, in den Schlaf gesunken zu sein, können es vielleicht nachvollziehen. Es ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen, dass wir Geschichten erzählen. In allen Völkern dieser Welt können wir das beobachten.

Märchen, Sagen und Botschaften können Probleme lösen

Die universellen Wahrheiten in Märchen oder Sagen, die Botschaften, die durch Personen und Handlungen übermittelt wurden, sind Metaphern im heutigen Sinne sehr ähnlich. Denn auch eine Metapher, kürzer zwar als ein Märchen, ist eine Übertragung von einem Bedeutungszusammenhang in einen anderen. Die Interpretation, der Vergleich liegt in der Verantwortung des Zuhörers oder des Lesers.

Metapher im Coaching einsetzen

Im Coaching eingesetzt können Metaphern etwas thematisieren, dass weder Coach noch Coachee in der direkten Rede so ansprechen können oder wollen. Sie drücken sehr oft in Bildern aus, was man in trockenen Worten nicht sagen kann. Weniger Sprach- als Denkmuster weisen sie auf dem Coachee vielleicht innewohnenden Ressourcen hin, auf unerwartete Zugänge und mögliche Lösungen.

Ausdruck von Emotion und Gefühl

Die Metaphern können auch Gefühle, Emotionen ausdrücken. Wenn jemand sagt „Ich fühle mich, so wie ein Fels in der Brandung“ dann kann dies Ausdruck eines Zustandes sein, den man in anderen Worten weniger leicht beschreiben kann. Unverrückbar, fest, den Stürmen ausgesetzt und schützend kann es sein. Aber auch Einsamkeit, verlassen zu sein, können genauso hinter dieser Metapher stehen.

Wesentlich im Zusammenhang mit dem Coaching ist, dass das gleiche Bild entsteht, wenn man eine Metapher gebraucht. Nur in dem Fall kann die Bildersprache die wirklich wichtigen Probleme thematisieren oder Lösungsräume anbieten.

Neue Wirklichkeiten

Schon Aristoteles hat gesagt „Der Mensch ist ein Wesen mit der Möglichkeit zu neuen Wirklichkeiten“ und eine der spannendsten Metaphern, aus der Wahrnehmung des Autors, ist das „Höhlengleichnis“ des Platon. Es beschreibt die unterschiedliche Wahrnehmung von Menschen, in sich verändernden Situationen. Es thematisiert aber auch die Angst vor Veränderung bis hin zur Realitätsverweigerung.

Motivation zur Verhaltensänderung

Wenn es aber dem Coach gelingt, mit dieser Metapher dem Coachee die Bedeutung neuen Verhaltens zu zeigen, dann ist damit ein wichtiger Grundstein für die Motivation zur Verhaltensänderung gelegt. So wie in dem Gleichnis, indem das Vertrauen an die neue Situation nur langsam und anfänglich nur widerstrebend erfolgt.

In dieser Metapher steht die Höhle für die Welt, in der, ob gedanklich oder real, der Coachee lebt. Welche er sich aus Erfahrungen geschaffen hat. In der er sich sicher fühlt. Den vorerst gegenteiligen Interventionen seines Coaches, will er noch keinen Glauben schenken.

Diese Welt zu verlassen, einen neuen Weg zu gehen, erscheint ihm gefährlich, vor allem anstrengend. Denn er verlässt seine Welt, die ihm bisher real erschienen ist, um eine neue Realität, eine neue Wahrheit, zu betreten. 

Macht der Metapher

Hier zeigt sich die Macht von Metaphern im Coaching. Anhand von Beispielen eine neue Erkenntnis zu bewirken. Eine neue Wirklichkeit oder auch eine andere Wirklichkeit als andere mögliche Realität dem Coachee zur Verfügung zu stellen. Denn es ist ja nur ein Gleichnis.

Nur ein bildhaftes Gleichnis!

Wir kennen den Begriff Gleichnis in unserem Kultur- und Glaubensraum aus der christlichen Lehre. Ob es darum geht, Blinde sehend zu machen und Gelähmte gehend. Oder ob Talente an die Söhne verteilt werden, eine eher schlecht beleumundete Frau, die Füße des Herrn gewaschen hat.

Es sind alles Metaphern, die Denkprozesse in Bewegung bringen und die Sichtweise ändern können. So wie auch das „das letzte Abendmahl“ das heute noch in der römisch-katholischen Kirche einen hohen Stellenwert hat. Metaphern sind bildhaftes Ausdrucksmittel, können Redefiguren sein, die den Gebrauch der Sprache ästhetisch ergänzen.

In der „Poetik“ hat Aristoteles Metaphern als rhetorisches Mittel analysiert und meint damit die Nachahmung oder Darstellung im Rahmen der mimetischen Künste. So kann ein Coach auch das Befinden, die Haltung und ähnliches durch ein bildhaftes Gleichnis ausdrücken lassen. Wie das schon erwähnte „… ich fühle mich wie ein Fels in der Brandung!“.

Ebene der Wirklichkeit

„Wie fühlt sich das an, womit lässt sich das vergleichen, wie sieht dieser Fels aus, was würde passieren, wenn es diesen Felsen nicht mehr geben würde?“ können alles hilfreiche Fragen rund um diese Metapher sein, die dem Coach die derzeitige Wirklichkeitsebene des Klienten erkennen lassen.

Veränderung durch Metaphern

Viele Metaphern thematisieren die Veränderung und können von einem Coach sehr gut in die Beratung eingebaut werden. Die Kernaufgabe eines Coaches besteht darin, den Handlungsspielraum seines Klienten zu erweitern, die Anzahl der Wahlmöglichkeiten sinnvoll zu erhöhen. Den Raum für Entscheidungen aufzubereiten und mit dieser wiederum nicht die Sackgasse zu wählen, sondern den Weg, der zum gewünschten Zustand führt.

Einsatz dieser Methode

Somit ist der Einsatz von Metaphern im Coaching keine neue Interventionsmethode, weder innovativ noch besonders modern. Es ist uraltes Können und Wissen, das auch von anscheinend besonders redebegabten Politikern eingesetzt wird, genauso wie von Predigern, die Massen für ihren Glauben begeistern können. Und deshalb ist der Einsatz von Metaphern im Coaching eine Methode, die den Coach und seinen Klienten auf eine Reise führt. Eine Reise durch unbekanntes Terrain, mit einer Karte, die beide erst unterwegs zeichnen.

Mit oft unklarem Ziel. Aber mit dem festen Willen, sich von den gefährlichen Tieren, die unterwegs auf sie lauern, nicht unterkriegen zu lassen. Mit der Überzeugung, dass die versteckten Fallen, die schwankenden Brücken, die reißenden Flüsse bezwungen werden können. Um am Ende auf dem Gipfel zu stehen und in das weite Land zu blicken, welches unter ihnen liegt. Sich in voller Pracht ausdehnt und ungeahnte Möglichkeiten zur Verfügung stellt. Das liegt alles vor ihnen. Alles ist klar, sie sind angekommen.