Weiterbildung – Online lernen – Kosten- und Leistungsrechnung – Unterschied zwischen Einzahlungen & Einnahmen sowie Auszahlungen & Ausgaben am Beispiel erklärt
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Unterschied: Einzahlungen – Einnahmen sowie Auszahlungen – Ausgaben
In der Finanzwelt und im Rechnungswesen ist es entscheidend, die Unterschiede zwischen Einzahlungen und Einnahmen sowie Auszahlungen und Ausgaben genau zu kennen. Diese Unterscheidung ist essenziell, um die finanzielle Lage eines Unternehmens präzise bewerten zu können. Während Einzahlungen und Auszahlungen den tatsächlichen Geldfluss widerspiegeln, beziehen sich Einnahmen und Ausgaben auf betriebsbedingte Erträge und Aufwendungen.
Sie lernen hier, wie die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) diese Begriffe unterscheidet und wie diese Unterscheidung Ihnen hilft, die wirtschaftliche Leistung eines Unternehmens besser zu verstehen.
In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede und geben Beispiele für Fälle, in denen Einzahlungen keine Einnahmen und Auszahlungen keine Ausgaben sind.
In der Finanzwelt und im Rechnungswesen ist die Unterscheidung zwischen Einzahlungen und Einnahmen sowie Auszahlungen und Ausgaben von entscheidender Bedeutung.
- Einzahlungen und Auszahlungen beziehen sich auf den tatsächlichen Geldfluss in und aus dem Unternehmen. Sie erfassen alle finanziellen Transaktionen, unabhängig vom betriebswirtschaftlichen Zusammenhang.
- Einnahmen und Ausgaben hingegen müssen betrieblich oder unternehmerisch bedingt sein. Das bedeutet, dass Einnahmen durch die betriebliche Tätigkeit des Unternehmens generiert werden – etwa durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen. Ebenso müssen Ausgaben aus dem betrieblichen oder unternehmerischen Kontext stammen, beispielsweise durch den Kauf von Rohstoffen oder die Zahlung von Löhnen.
Dieser Unterschied ist essenziell für die korrekte Bewertung der finanziellen Lage eines Unternehmens. Nur betriebliche Einnahmen und Ausgaben spiegeln die tatsächliche Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der laufenden Geschäftstätigkeit wider. Daher spielt die genaue Zuordnung in der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) eine entscheidende Rolle, um betriebliche Entscheidungen fundiert treffen zu können.
Einzahlungen
Einzahlungen beziehen sich auf den tatsächlichen Zufluss von Zahlungsmitteln in ein Unternehmen. Sie sind mit der Annahme oder dem Erhalt von Bargeld oder Buchgeld (z. B. Überweisungen auf das Bankkonto) verbunden. Einzahlungen erhöhen direkt die Liquidität eines Unternehmens.
- Beispiel: Ein Kunde zahlt eine offene Rechnung in Höhe von 10.000 Euro per Überweisung. Diese Überweisung stellt eine Einzahlung dar, da sie die Bankguthaben des Unternehmens erhöht.
Einnahmen
Einnahmen hingegen umfassen zusätzlich zu den Einzahlungen auch Forderungen, die das Unternehmen seinen Kunden gegenüber hat, selbst wenn diese noch nicht bezahlt wurden. Einnahmen repräsentieren den gesamten monetären Wert der verkauften Güter und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum, unabhängig vom tatsächlichen Zahlungseingang.
- Beispiel: Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 15.000 Euro auf Rechnung, von denen bisher nur 5.000 Euro bezahlt wurden. Die Einnahme beträgt in diesem Fall die gesamten 15.000 Euro, auch wenn die tatsächliche Einzahlung nur 5.000 Euro beträgt.
Auszahlungen
Auszahlungen betreffen den Abfluss von Zahlungsmitteln aus einem Unternehmen. Ähnlich wie bei Einzahlungen beziehen sie sich auf den tatsächlichen Geldfluss, sei es in Form von Barzahlungen oder Überweisungen.
- Beispiel: Ein Unternehmen begleicht eine Lieferantenrechnung in Höhe von 8.000 Euro per Banküberweisung. Diese Überweisung ist eine Auszahlung, da sie die liquiden Mittel des Unternehmens vermindert.
Ausgaben
Ausgaben hingegen beinhalten zusätzlich zu den tatsächlichen Auszahlungen auch Verbindlichkeiten, die das Unternehmen eingegangen ist, aber noch nicht bezahlt hat. Ausgaben repräsentieren den gesamten monetären Wert der bezogenen Güter und Dienstleistungen, unabhängig davon, ob diese bereits bezahlt wurden oder nicht.
- Beispiel: Ein Unternehmen kauft Maschinen im Wert von 20.000 Euro auf Ziel, bezahlt bisher aber nur 7.000 Euro. Die Ausgabe beträgt in diesem Fall die gesamten 20.000 Euro, unabhängig davon, dass bisher nur 7.000 Euro tatsächlich ausgezahlt wurden.
Auszahlungen, welche keine Ausgaben sind
Im Kontext des betrieblichen Rechnungswesens und insbesondere der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR), gibt es Fälle, in denen Auszahlungen keine Ausgaben darstellen. Hier sind einige Beispiele:
Tilgung von Krediten:
- Wenn ein Unternehmen eine Kreditrate tilgt, führt dies zu einer Auszahlung, aber nicht zu einer Ausgabe, da die Tilgung den Schuldenstand reduziert, jedoch keine betrieblichen Aufwendungen darstellt.
Rückzahlung von Darlehen:
- Ähnlich wie bei der Kredittilgung ist die Rückzahlung eines Darlehens eine Auszahlung, die jedoch keine Ausgabe ist, da es sich hierbei um finanzielle Verbindlichkeiten und nicht um Kosten handelt.
Ausschüttung von Dividenden:
- Wenn ein Unternehmen Dividenden an seine Aktionäre ausschüttet, handelt es sich um Auszahlungen. Diese sind jedoch keine Ausgaben, da sie nicht betrieblich bedingt, sondern ergebnisbedingt sind.
Gewinnentnahmen des Inhabers:
- Bei Einzelunternehmen oder Personengesellschaften kann der Inhaber Gewinn entnehmen. Diese Auszahlung ist keine Ausgabe im betrieblichen Sinne.
Auszahlungen aus Rückstellungen:
- Wenn ein Unternehmen Rückstellungen auflöst und daraus resultierende Zahlungen leistet, sind diese Auszahlungen, aber keine Ausgaben, da diese Rückstellungen bereits in der Vergangenheit als Aufwendungen erfasst wurden.
Anzahlungen auf zukünftige Lieferungen:
- Wenn ein Unternehmen Anzahlungen für zukünftige Lieferungen oder Leistungen macht, sind dies Auszahlungen. Sie sind jedoch keine Ausgaben, da die entsprechenden Güter oder Dienstleistungen noch nicht bezogen wurden.
Die genannten Beispiele verdeutlichen, dass Auszahlungen in der Finanzbuchhaltung (FIBU) nicht zwangsläufig als Ausgaben in der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) berücksichtigt werden. Es ist wichtig, die terminologischen und konzeptionellen Unterschiede zwischen diesen beiden Bereichen des Rechnungswesens zu beachten, um eine korrekte Zuordnung und Behandlung der Geschäftsvorfälle zu gewährleisten.
Einzahlungen, welche keine Einnahmen sind
Ich gebe Ihnen hier Beispiele für Einzahlungen, die im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) keine Einnahmen darstellen:
Kreditaufnahmen:
- Wenn ein Unternehmen einen Kredit aufnimmt, führt dies zu einer Einzahlung. Diese ist jedoch keine Einnahme, da es sich hierbei um eine Erhöhung der Verbindlichkeiten und nicht um betriebliche Erträge handelt.
Einlagen der Gesellschafter:
- Bei Kapitalerhöhungen oder Einlagen durch die Eigentümer fließt dem Unternehmen Geld zu, was eine Einzahlung darstellt. Diese ist aber keine betriebliche Einnahme, sondern Eigenkapitalzufluss.
Erhalt von Darlehen:
- Der Erhalt eines Darlehens stellt eine Einzahlung dar, ist jedoch keine Einnahme, da es sich um eine Verbindlichkeit und nicht um betriebliche Erträge handelt.
Rückzahlungen von Darlehen an das Unternehmen:
- Wenn ein anderes Unternehmen oder eine Privatperson ein Darlehen an das eigene Unternehmen zurückzahlt, ist dies eine Einzahlung, jedoch keine betriebliche Einnahme, da es sich um die Rückerstattung eines finanziellen Anspruchs handelt.
Erhalt von Versicherungsentschädigungen für Schadensfälle:
- Versicherungszahlungen stellen Einzahlungen dar, jedoch sind sie keine betrieblichen Einnahmen im Sinne der KLR, da sie keine Erträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit darstellen.
Verkauf von Anlagevermögen:
- Wenn ein Unternehmen ein nicht betriebsnotwendiges Asset, wie z. B. ein Grundstück, verkauft, führt dies zu einer Einzahlung. Es handelt sich hierbei aber nicht zwingend um eine betriebliche Einnahme, sondern eher um außerordentliche oder einmalige Erträge.
Auflösung von Rücklagen:
- Wenn Rücklagen aufgelöst und dem Unternehmen liquide Mittel zugeführt werden, entsteht eine Einzahlung. Dies ist jedoch keine betriebliche Einnahme.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass Einzahlungen nicht automatisch als Einnahmen im Sinne der KLR verbucht werden, da es sich dabei um unterschiedliche Konzepte handelt. Einzahlungen betreffen den Zahlungsfluss, wohingegen Einnahmen betriebliche Erträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit darstellen.
Definition von Geldvermögen
Geldvermögen ist grundsätzlich die Differenz zwischen den Zahlungsmitteln (Barbestand und Bankguthaben) und den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens. Es beschreibt die Netto-Liquidität des Unternehmens und gibt Auskunft über die Fähigkeit des Unternehmens, kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.
Formel:
- Geldvermögen = Zahlungsmittel + Forderungen – Verbindlichkeiten
Beziehung zu Einzahlungen, Einnahmen, Auszahlungen und Ausgaben
- Einzahlungen sind Zuflüsse von Zahlungsmitteln, die direkt das Geldvermögen erhöhen. Zum Beispiel erhöht eine Einzahlung aus einem Kundenkonto den Bestand der Zahlungsmittel (Kasse, Bankkonto) ohne unmittelbare Auswirkung auf das Geldvermögen, es sei denn, sie korrespondiert gleichzeitig mit einer Forderungsabbuchung oder einer Beitragseinnahme.
- Einnahmen hingegen bezeichnen den Ertrag, der sofort oder künftig in Form von Zahlungsmitteln vom Kunden erwartet wird. Sie erhöhen das Geldvermögen über den Guthabenaufbau durch Forderungen hinweg (z. B. Verkauf auf Rechnung).
- Auszahlungen sind Abflüsse von Zahlungsmitteln und verringern das Geldvermögen direkt (z. B. Zahlung an einen Lieferanten).
- Ausgaben sind Verbindlichkeiten, die im Wechsel vorliegen und sich als Verpflichtung ergeben. Diese verringern das Geldvermögen erst, wenn die Zahlung tatsächlich erfolgt ist, erhöhen jedoch Verbindlichkeiten kurzfristig (z. B. Einkauf auf Ziel).
Beispiel:
Einzahlung ohne Erhöhung des Geldvermögens:
- Ein Unternehmen nimmt einen Kredit über 50.000 Euro auf. Dies führt zu einer Einzahlung (Zahlungsmittel werden erhöht), jedoch erhöht sich gleichzeitig eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe. Das Ergebnis ist, dass das Geldvermögen unverändert bleibt.
Einnahme mit Erhöhung des Geldvermögens:
- Ein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 20.000 Euro auf Kredit. Die Einnahmen erhöhen sich um 20.000 Euro (Forderungen). Wenn der Kunde später zahlt, wird diese Forderung in eine Einzahlung umgewandelt, was schließlich das Geldvermögen erhöht.
Auszahlung ohne Minderung des Geldvermögens:
- Das Unternehmen tilgt eine Verbindlichkeit von 10.000 Euro. Dies führt zu einer Auszahlung (Zahlungsmittel sinken), jedoch wird eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe abgebaut. Das Geldvermögen bleibt unter dem Strich gleich.
Ausgabe mit Verminderung des Geldvermögens:
- Ein Unternehmen kauft Rohstoffe im Wert von 5.000 Euro und zahlt sofort. Dies führt zu einer Ausgabe und sofortigen Auszahlung, was das Geldvermögen reduziert, da sowohl die Zahlungsmittel als auch Vermögenswerte (Liquidität) sinken.