Sie erhalten hier detaillierte Infos zur Tierheilpraktiker Ausbildung. Insbesondere zu den Voraussetzungen, den Kosten, sowie dem Inhalt.

In diesem Beitrag erhalten Sie weiterhin Infos zu den Heilmethoden, der Prüfung sowie Infos zu Verbänden und Organisationen. Zuletzt die beruflichen Perspektiven nach der Ausbildung zum Heilpraktiker für Tiere.

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Tierheilpraktiker Ausbildung

Voraussetzungen für die Tierheilpraktiker Ausbildung

Für die Ausbildung als Tierheilpraktiker gibt es keine gesetzlichen Vorgaben und somit nicht wirklich definierte Voraussetzungen. Jedoch legen die Verbände und Organisationen für die Ausbildung einige Regeln fest.

Alter als Voraussetzung

Die anbietenden Institute haben daher verschiedene Kriterien für die Aufnahme zur Ausbildung. Bei manchen muss man mindestens 21 Jahre alt sein. Bei anderen Schulen muss sogar das 25. Lebensjahr vollendet sein.

Schulische Voraussetzung

Die meisten Anbieter verlangen mindestens die Mittlere Reife oder einen vergleichbaren Abschluss.

Fachliche Vorkenntnisse

Die fachlichen Vorkenntnisse, wie eine vorherige Ausbildung als Heilpraktiker oder ein Studium in Medizin, sind in den meisten Fällen nicht erforderlich. Jedoch können diese während der Ausbildung von Vorteil sein. Also ist es in der Regel auch für Quereinsteigern möglich, die Tierheilpraktiker Ausbildung zu absolvieren.

Polizeiliches Führungszeugnis sowie Erste-Hilfe-Kurs

Bei manchen Anbietern muss man vor Beginn der Ausbildung ein ordentliches polizeiliches Führungszeugnis und einen Nachweis über die Teilnahme am Erste-Hilfe-Kurs vorlegen.

Körperliche und geistige Gesundheit

Zudem verlangen viele ein Attest, welches die körperliche und geistige Gesundheit des Bewerbers bescheinigt. Die Azubi sollten bereits über Erfahrung im Umgang mit Tieren verfügen und Empathievermögen besitzen. Sie sollten außerdem die Bereitschaft dazu haben, sich regelmäßig fortzubilden.

Inhalte für die Tierheilpraktiker Ausbildung

Der Azubi lernt in seiner Tierheilpraktiker Ausbildung akut sowie chronisch erkrankte Tiere naturheilkundlich zu behandeln. Die Behandlung kann bspw. per Homöopathie oder Akupunktur stattfinden. Dabei ist deren aktueller gesundheitlicher Zustand, aber auch die Vorgeschichte zu betrachten.

Grundlagen der Veterinärmedizin

Aus diesem Grund werden im Lehrgang die Grundlagen der Veterinärmedizin gelehrt. Zu den Inhalten dieses Bereichs zählen:

  • die Methoden der Anamnese
  • die Diagnose
  • Weiterhin die Injektionstechniken und
  • die Techniken der allgemeinen und der körperlichen Tieruntersuchung.

Schulmedizinische Therapien

Es erfolgt zudem ein Überblick über schulmedizinische Therapien. Ebenfalls wird die Anatomie, Physiologie und Pathologie vom Hund, der Katze und dem Pferd thematisiert. Zusätzlich lernen Sie die Erscheinungsformen, Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten.

Grundlagen der Naturheilkunde

Ein weiterer inhaltlicher Bestandteil der Ausbildung als Tierheilpraktiker sind die Grundlagen der Naturheilkunde. Dabei werden ihre Wirkung, die Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt. Zusätzlich lernen Sie die Grundlagen der Homöopathie, der Pflanzenheilkunde sowie der Bachblütentherapie. Weitere Verfahren werden während der Ausbildung erläutert.

Erste Hilfe Maßnahmen am Tier und Notfall

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen zählen zu den Aufgaben vom Tierheilpraktiker. Darum werden die Teilnehmer der Ausbildung in diesem Themengebiet unterrichtet. Sie müssen Vitalfunktionen überprüfen und Notfälle versorgen können. Nebstdem ist der Umgang mit der Notfallausrüstung und Medikamenten für Notfälle zu schulen.

Tierhaltung und die Ernährungslehre

Ausgelernte Tierheilpraktiker haben die Aufgabe, die Halter von Tieren in Themen wie Haltung und Ernährung zu beraten. Aus diesem Grund werden den Teilnehmern der Ausbildung Kenntnisse in der Verhaltenskunde von Hund, Katze und Pferd sowie über deren artgerechte Haltung übermittelt. Auch lernen Sie, wie man Gespräche für die Beratung führt sowie den Umgang mit dem Tier und seinem Besitzer.

Gesetzliche Bestimmungen zur Tierheilpraktiker Ausbildung

Ferner steht Gesetzeskunde auf dem Lehrplan. Hierzu zählen:

Außerdem wird über das Tierschutzgesetz, das Tollwutgesetz und das Heilpraktikergesetz gelehrt. Ebenfalls erhalten Sie eine Einweisung in das Gesetz der Beseitigung von Abfall und von Tierkörpern.

Selbstständigkeit und die eigene Praxis sind Lerninhalte

Da viele der Teilnehmer ihre eigene Praxis als Tierheilpraktiker anstreben, ist das Grundwissen der Praxisführung zu vermitteln. Hier lernen die Absolventen, wie sie ihr Gewerbe anmelden, welche Versicherung sie benötigen und welche Materialien, Gerätschaften sowie Verbrauchsgüter nötig sind. Sie lernen die Berufsordnung kennen. Es wird gezeigt, welche Gebühren anfallen, auch im Hinblick auf das Finanzamt und Steuern. Weiterhin lernen Sie auch Kenntnisse in Bezug zur Werbung kennen.

Kosten für die Tierheilpraktiker Ausbildung

Die Kosten für die Tierheilpraktiker Ausbildung variieren je nach Anbieter sehr stark. Durchschnittlich ist mit einem Monatsbeitrag von etwa 130 Euro zu rechnen. Was bei 20 Monaten Ausbildungsdauer etwa zu 2600 Euro Gesamtkosten führt. Sollten zusätzliche Seminare benötigt werden, kann die Ausbildung auch teurer werden und durchaus bis zu 5000 Euro kosten. Viele Institute bieten eine kostenlose Verlängerung von zehn bis zwölf Monaten an.

Zu den Kosten für den Lehrgang kommen noch die Gebühren für die Prüfung zwischen 100 und 200 Euro hinzu. Die Kosten für Präsenzseminare sind in der monatlichen Rate schon enthalten. Es können jedoch noch weitere Ausgaben für die Anfahrt und die Unterkunft am Seminarort anfallen. Die Tierheilpraktiker Ausbildung kann staatlich gefördert sein, je nach Bundesland. Sie finden hier die Übersicht der Förderprogramme in Deutschland.

Prüfung zur Tierheilpraktiker Ausbildung

Die Prüfung für die Ausbildung als Tierheilpraktiker findet zwei Mal jährlich an den Instituten statt. Sie besteht aus einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil. Darüber hinaus müssen Sie eine Facharbeit anfertigen. Sie ist nah angelehnt an die Prüfung der klassischen Heilpraktiker Ausbildung.

  • Für den schriftlichen Teil, der aus 60 Multiple Choice Fragen besteht, hat der Teilnehmer 120 Minuten Zeit.
  • Für den mündlichen und den praktischen Teil hat er jeweils 15 Minuten Zeit zur Verfügung.

Die Inhalte der Prüfung sind Themen, wie z. B. die Tiermedizin, die Heilkunde sowie die Rechtskunde. Nur wer alle vier Teile der Prüfung erfolgreich meistert, kann in Deutschland als Tierheilpraktiker tätig sein.

Verbände und Organisationen für Tierheilpraktiker

In Deutschland gibt es viele Verbände für Tierheilpraktiker, welche zu Fragen die passenden Antworten haben. U. a. bieten die Verbände folgende Leistungen an:

  • Sie beantworten Fragen zur Tätigkeit.
  • Unterstützen bei der Verrichtung der Arbeit und geben Anfängern die nötige Hilfestellung. Somit können die Absolventen in ihrem neuen Beruf leichter Fuß fassen.
  • Darüber hinaus möchten Verbände dem Berufsstand einen höheren Stellenwert in der Öffentlichkeit verschaffen.
  • Die Verbände vertreten die standes- und medizinpolitischen Interessen der Tierheilpraktiker vor Dienststellen und Behörden.
  • Sie arbeiten Normen für die Ausbildung aus und setzen sich für deren Verbesserung ein.
  • Sie veranstalten und fördern Lehrgänge für eingetragene Mitglieder.
  • Obendrein führen sie fortlaufend ein Verzeichnis, bei dem alle dem Verband angehörigen Tierheilpraktiker aufgelistet sind.

Die Tierheilpraktiker Verbände in Deutschland sind u. a.:

Berufliche Perspektiven für Tierheilpraktiker nach der Ausbildung

Die Heilpraktiker für Tiere haben nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung viele verschiedene Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Sie können bspw. in:

  • Tierpraxen mit den verschiedensten Schwerpunkten arbeiten.
  • Außerdem können sie im Tierheim oder auf Gnadenhöfen eingesetzt werden.
  • Auch in der Herstellung von Tierfutter und dessen Vertrieb können sie tätig werden.
  • Weiterhin in der Pferde- oder Hundezucht sowie deren Haltung.
  • Ebenfalls im Handel für Tierbedarf und in der Nutztier- und Zootierhaltung

können Tierheilpraktiker beschäftigt sein. Des Weiteren können sie Hundestaffeln der Polizei betreuen. Oder sie können sich selbständig machen und eine eigene Praxis eröffnen. Zudem haben sie die Möglichkeit in einer mobilen Praxis die Tiere vor Ort zu behandeln. Es sind noch viele andere Gebiete denkbar.