Lernen Sie mehr zum Unterschied zwischen der Craniosakraltherapie und der Osteopathie, den Möglichkeiten der Behandlung und der Wirkung sowie zu den Studien in Bezug zu ADHS und den auditiven Wahrnehmungsstörungen AVWS.

Unterschied Craniosakraltherapie und Osteopathie, Behandlung, Wirkung, Studien zu ADHS und auditive Wahrnehmungsstörungen AVWS.
Osteopathie & Craniosakraltherapie

Unterschied zwischen Osteopathie und Craniosakraltherapie

Grundsätzlich ist die Craniosakraltherapie ein Teil der Behandlung mit der Osteopathie. Folgend erfahren Sie mehr über die Unterschiede:

Was ist die Osteopathie?

Die Craniosakrale Osteopathie oder die klassische Osteopathie sind ganzheitliche Methoden der Behandlung und beruhen darauf, das unser Körper, der aus Knochen, Muskeln, Sehnen und inneren Organen besteht, fähig dazu ist sich selbst zu heilen. Der Grundansatz besteht darin, das Traumata und Verletzungen uns aus dem Gleichgewicht bringen und dadurch der Körper versucht entstandene Verletzungen auszugleichen. Dieser Ausgleich geht aber oft mit Schiefstellungen des Körpers einher.

Somit kann eine kleine Fehlstellung Auswirkungen auf den ganzen Organismus haben. Eine Aufgabe dieser Therapieform ist es, die Symmetrie des Körpers wieder herzustellen und damit einen optimalen Fluss der Energie im Körper zu gewährleisten.

Was ist die Craniosakraltherapie?

Der Unterschied zwischen der Osteopathie und der Craniosakraltherapie besteht darin, dass das Craniosakrale-System aktiviert und ganzheitlich behandelt wird. Das Craniosakrale-System beginnt am Steißbein, geht über den Wirbelkanal zum Kopfinneren.

Gefüllt ist das System mit Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit. Bei dieser Methode der Behandlung wird durch sanfte Berührung, nicht schwerer als 5 Gramm, der Körper in sein Inneres Gleichgewicht gebracht. Weiterhin ist die Craniosakraltherapie eine Teildisziplin der Osteopathie.

Was behandelt ein Osteopath?

Der Osteopath untersucht die Fehlstellungen, Verhärtungen und versucht den Körper mit speziellen Techniken sowie Methoden wieder in ihren Ursprung der Bewegungsfreiheit zu bringen. Der Körper bekommt Symmetrie angeboten und nimmt sie auch meistens an. Insbesondere werden durch diese Art der Behandlung die Kräfte der Selbstheilung wieder aktiviert sowie stimuliert.

Beschwerden und Abhilfe durch die Osteopathie und Craniosakraltherapie

Die Osteopathie und die Craniosakraltherapie sind manuelle Heilmethoden, die zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden und Störungen eingesetzt werden können. Sie basieren auf dem Konzept, dass der Körper eine Einheit bildet, und zielen darauf ab, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, indem sie Blockaden im Körper lösen und somit die natürlichen Heilungsprozesse unterstützen. Im Folgenden finden Sie eine ausführlichere Erörterung darüber, wie diese Therapieformen bei spezifischen Beschwerden Abhilfe schaffen können:

  • Chronische Nacken- und Rückenschmerzen: Osteopathie und Craniosakraltherapie können effektiv sein, um Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu verbessern und die natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule zu unterstützen. Dies kann zu einer Linderung von Schmerzen und einer erhöhten Beweglichkeit führen.
  • Migräne und Stress: Diese Therapieansätze können dabei helfen, das vegetative Nervensystem zu beruhigen und die hormonelle Balance wiederherzustellen, was zu einer Reduktion von Stress und einer Abnahme der Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen beitragen kann.
  • Koordinative Störungen: Durch die Verfeinerung der propriozeptiven Feedback-Mechanismen können Osteopathie und Craniosakraltherapie zur Verbesserung der Körperwahrnehmung und Koordination beitragen und somit koordinative Störungen positiv beeinflussen.
  • Traumata von Gehirn und Rückenmark: Bei leichten Traumata können osteopathische und craniosakrale Techniken dazu beitragen, die Auswirkungen von Schocks und Traumata auf das zentrale Nervensystem zu mindern, was zur Verbesserung neurologischer Funktionen führen kann.
  • Zustände der Übermüdung und Erschöpfung: Durch Förderung der Entspannung und Verbesserung der Schlafqualität können diese Therapien helfen, das Energieniveau zu erhöhen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
  • ADHS und ADS sowie auditive Wahrnehmungsstörungen: Wie zuvor erwähnt, können Osteopathie und Craniosakraltherapie bei der Regulierung von Aufmerksamkeits- und Verhaltensmustern unterstützend wirken und sich positiv auf Verarbeitungsprozesse im Gehör- und Nervensystem auswirken.

Es gibt eine Reihe weiterer Beschwerdebilder und Zustände, bei denen Osteopathie und Craniosakraltherapie hilfreich sein können, wie z.B. Verdauungsbeschwerden, Atemwegserkrankungen, Kiefergelenksprobleme (TMD), gynäkologische Störungen und postoperative Heilungsprozesse. Wichtig ist dabei, dass diese Therapieformen von qualifizierten und erfahrenen Osteopathen bzw. Craniosakraltherapeuten durchgeführt werden.

Es ist ebenfalls zu beachten, dass Osteopathie und Craniosakraltherapie nicht bei allen Beschwerden und Krankheitsbildern geeignet oder ausreichend sind. Bei schwerwiegenden oder akuten Erkrankungen, wie z.B. Krebs, schweren Infektionen oder akuten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sollten sie nur unterstützend und in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden. Immer sollte eine gründliche medizinische Diagnosestellung vorliegen, um sicherzustellen, dass die Osteopathie oder Craniosakraltherapie eine geeignete und sichere Wahl darstellt.

Möglichkeiten der Behandlung nach der Altersgruppe

Osteopathie und Craniosakraltherapie sind alternative, ganzheitliche Behandlungsformen, die die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen und bei einer Vielzahl von Zielgruppen angewendet werden können. Hier ist eine Erläuterung dazu, wie diese Methoden spezifisch für verschiedene Altersgruppen von Nutzen sein können:

  • Erwachsene: Bei erwachsenen Patienten kann die Osteopathie zur Behandlung von muskuloskelettalen Beschwerden, Kopfschmerzen, chronischen Schmerzzuständen und Verdauungsproblemen eingesetzt werden. Die Craniosakraltherapie kann zusätzlich zur Linderung von Stress und Spannungen, zur Förderung der Entspannung und zur Unterstützung des emotionalen Wohlbefindens beitragen.
  • Jugendliche: Jugendliche befinden sich in einer intensiven Wachstums- und Entwicklungsphase, die mit körperlichen und emotionellen Herausforderungen verbunden ist. Osteopathische Techniken können helfen, Haltungsschäden und sportbedingte Verletzungen zu behandeln und vorzubeugen. Craniosakraltherapie kann unterstützend wirken, indem sie Spannungsabbau fördert und das Nervensystem beruhigt, was sich positiv auf Konzentrationsfähigkeit und allgemeine Stressbewältigung auswirken kann.
  • Kinder: Bei Kindern können Osteopathie und Craniosakraltherapie zur Behandlung von Geburtstraumata, Schiefhals, Koliken und Entwicklungsverzögerungen eingesetzt werden. Beide Methoden zielen darauf ab, die natürliche Entwicklung des Kindes zu unterstützen und dessen Körperfunktionen zu optimieren.
  • Frühgeborene und Neugeborene: Bei diesen sehr jungen Patienten werden Osteopathie und Craniosakraltherapie mit besonderer Vorsicht und äußerster Sanftheit angewandt. Sie können dazu dienen, Spannungen im Körper zu lösen und die physiologischen Systeme, die sich noch in der Entwicklung befinden, zu unterstützen. Dies kann insbesondere Frühgeborenen helfen, ihre oft bisher nicht vollständig ausgeprägten Körperfunktionen zu stabilisieren und zu fördern.
  • Säuglinge: Die Behandlungen können bei Säuglingen hilfreich sein, um postnatale Anpassungsprobleme zu behandeln, zum Beispiel bei der Linderung von Schlafstörungen, Verdauungsproblemen oder Asymmetrien in der Körperhaltung, die sich aus der Geburtsposition ergeben haben könnten.

Osteopathie und Craniosakraltherapie basieren auf der Prämisse, dass der Körper eine Einheit ist und dessen Strukturen und Funktionen harmonisch zusammenarbeiten müssen, damit Gesundheit und Wohlbefinden gewährleistet sind. Daher kann ein sanfter, nicht invasiver Ansatz oft zu einer Verbesserung des physischen und emotionalen Zustands führen, unabhängig vom Alter des Patienten.

Als komplementäre Therapieformen sollten Osteopathie und Craniosakraltherapie nicht isoliert, sondern in enger Abstimmung mit anderen medizinischen Fachkräften und Behandlungsplänen eingesetzt werden. Eine fachkundige Begutachtung durch qualifizierte Therapeuten ist notwendig, um festzustellen, ob und in welcher Form diese Methoden für die jeweilige Zielgruppe angezeigt sind.

Gibt es Gegenanzeigen bzw. Kontraindikatoren

Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die auf sanfte manuelle Techniken setzt, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Sie kann in vielen Fällen zur Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Körpers beitragen. Es gibt jedoch bestimmte Zustände und Erkrankungen, bei denen Osteopathie nicht angezeigt oder sogar kontraindiziert sein könnte, da sie möglicherweise vorhandene Beschwerden verschlimmern können.

Kontraindikationen oder Gegenanzeigen für osteopathische Behandlungen umfassen, aber sind nicht beschränkt auf:

  • Akute Blutungen: Osteopathische Manipulationen könnten ein Blutungsrisiko erhöhen oder vorhandene Blutungen verschlimmern.
  • Tumoren und Entzündungen im Bereich des Schädels und/oder der Wirbelsäule: Manipulation in diesen Bereichen könnte die Erkrankung aggravieren und zu weiteren Komplikationen führen.
  • Druck auf das Gehirn oder Rückenmark: Bestehender Druck auf das zentrale Nervensystem kann durch manuelle Techniken verstärkt werden und neurologische Defizite verschlechtern.
  • Zustände, bei denen Druck- und Dehnungskräfte Krankheiten verschlimmern könnten: Dazu gehören bestimmte Autoimmunerkrankungen, rheumatische Erkrankungen oder degenerative Erkrankungen, die durch manuelle Einwirkung eventuell negativ beeinflusst werden könnten.

Es ist essenziell, dass vor Beginn einer osteopathischen Behandlung eine umfassende Untersuchung durch einen qualifizierten und erfahrenen Osteopathen oder Arzt erfolgt. Dies gilt insbesondere für Patienten mit Vorerkrankungen oder auffälligen Symptomen, die über einfache muskuloskelettale Beschwerden hinausgehen. Eine fachgerechte Diagnosestellung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass keine Kontraindikationen für osteopathische Behandlungen vorliegen und um ein individuelles, sicheres und effektives Behandlungskonzept zu entwickeln.

Jede therapeutische Maßnahme sollte auf einer sorgfältigen Abwägung von möglichen Risiken und erwarteten Nutzen basieren. Der behandelnde Osteopath oder Arzt wird in der Regel eine detaillierte medizinische Anamnese erheben, eine körperliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls zusätzliche diagnostische Tests anordnen, um die Eignung für osteopathische Behandlungen zu bewerten. Patienten sollten alle relevanten Informationen über ihren Gesundheitszustand bereitstellen und ihre medizinischen Unterlagen und Befunde zur Konsultation mitbringen.

Wirkung bei der auditiven Wahrnehmungsstörung

Die Osteopathie, eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die den Körper als eine Einheit sieht und mit manuellen Techniken arbeitet, wurde in einer Studie aus Hamburg bezüglich ihrer Wirksamkeit bei auditiven Wahrnehmungsstörungen (AVWS) untersucht. In dieser Studie, an der Ärzte und Osteopathen zusammenwirkten, konnte eine signifikante Verbesserung der AVWS-Symptome bei Patienten festgestellt werden, die osteopathisch behandelt wurden.

Die Ergebnisse der Hamburger Studie sind bemerkenswert: Es wurde eine Erfolgsquote von 89 % bei denjenigen Teilnehmern verzeichnet, die osteopathische Behandlung erhielten. Zum Vergleich zeigte die Kontrollgruppe, die keine osteopathischen Techniken erfuhr, lediglich eine Erfolgsrate von 33 %. Diese deutliche Diskrepanz unterstreicht das Potenzial der Osteopathie als therapeutische Maßnahme für Menschen mit AVWS.

Auditive Wahrnehmungsstörungen umfassen eine Reihe von Schwierigkeiten im Kontext der Verarbeitung von Hörinformationen, die nicht auf Beeinträchtigungen des peripheren Gehörs zurückzuführen sind. Betroffene Personen haben oft Probleme, Geräusche und Sprache in einer normalen akustischen Umwelt zu hören, zu verstehen und zu interpretieren. Traditionelle medizinische oder therapeutische Ansätze konzentrieren sich häufig auf auditive Trainings oder Sprachtherapien, während osteopathische Behandlungen eine zusätzliche Option bieten können, indem sie auf eine Verbesserung der körperlichen Strukturen und Funktionen abzielen, die möglicherweise mit einer effizienten Hörverarbeitung verbunden sind.

Diese Studie bietet somit wichtige Erkenntnisse, die zur weiteren Erforschung und Integration osteopathischer Verfahren in die Behandlung von AVWS beitragen könnten. Für an AVWS leidende Personen und ihre behandelnden Ärzte könnte die Osteopathie eine erfolgsversprechende Therapieoption darstellen.

Um detailliertere Informationen und Einblicke in die Studie zu gewinnen, wäre es ratsam, die genaue Studie zur auditiven Wahrnehmungsstörung zu konsultieren. Dort können Interessierte sich über die Methodik, die Teilnehmerzahl, die genauen Behandlungsprotokolle und andere relevante Details informieren.

Wirkung bei ADHS und ADS

Eine in München durchgeführte Studie hat beachtenswerte Erkenntnisse zur Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen bei Patienten mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS) geliefert. Diese Untersuchung ergab, dass osteopathische Interventionen eine signifikante Verbesserung der Symptome bei etwa der Hälfte der behandelten Patienten bewirken konnten.

Die Ergebnisse dieser Münchner Studie zeigen, dass nach osteopathischer Behandlung eine durchschnittliche Verbesserung von rund 50 % bei den Symptomen von ADHS und ADS festgestellt wurde. Dies stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, bedenkt man die vielschichtigen Herausforderungen, die mit diesen Störungsbildern einhergehen. ADHS und ADS sind komplexe neurobehaviorale Störungen, die durch Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeitssteuerung, der Impulskontrolle und, im Falle von ADHS, durch Hyperaktivität charakterisiert sind.

Die Studienergebnisse könnten somit für Betroffene und ihre Familien, die alternative oder ergänzende Behandlungsoptionen zu den traditionellen medikamentösen und verhaltenstherapeutischen Ansätzen suchen, von großer Bedeutung sein. Osteopathie, mit ihrem holistischen Ansatz, zielt darauf ab, die körperlichen Funktionen zu harmonisieren und könnte zur Regulation und Balancierung von Körpersystemen beitragen, die bei ADHS und ADS gestört sind.

Für eine tiefere Betrachtung der Studienmethodik, der Teilnehmerprofile, der genauen osteopathischen Behandlungsmethoden und der Erfassung der Ergebnisse, empfiehlt es sich, direkt auf die vollständige Studiendokumentation zuzugreifen. Es wäre wichtig, die spezifischen Aspekte der Studie zu untersuchen, um ein besseres Verständnis für den Umfang und die Bedeutung der erzielten Ergebnisse zu erhalten. Diese Informationen können weitere Einsichten in die potenzielle Rolle der Osteopathie bei der Unterstützung von Individuen mit ADHS und ADS gewähren.

Video zur Osteopathie und Craniosakraltherapie

Ein Video, dass aufzeigt, was Osteopathie ist und wie diese Therapieform funktioniert. Ebenfalls wird die Craniosakraltherapie angesprochen, so können Sie den Unterschied besser lernen.

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