Online lernenKosten- und Leistungsrechnung – Zweikreissystem, der Zusammenhang zwischen KLR und Finanzbuchhaltung

Zweikreissystem – Finanzbuchhaltung und Kosten- und Leistungsrechnung

Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) ist ein wesentlicher Bestandteil des internen Rechnungswesens eines Unternehmens und spielt eine zentrale Rolle bei der Planung, Steuerung und Kontrolle der betrieblichen Prozesse. Ein bedeutendes Konzept innerhalb der KLR ist das Zweikreissystem, das die klare Trennung und gleichzeitige Verknüpfung zwischen Finanzbuchhaltung (Fibu) und Kosten- und Leistungsrechnung ermöglicht.

Zweikreissystem - KLR Kosten- und Leistungsrechnung und Finanzbuchhaltung
Zweikreissystem – KLR Kosten- und Leistungsrechnung und Finanzbuchhaltung

Zielsetzung und Nutzen

Das Zweikreissystem verfolgt das Ziel, die finanz- und leistungswirtschaftlichen Daten eines Unternehmens getrennt und dennoch miteinander harmonisiert zu erfassen und zu analysieren. Während die Finanzbuchhaltung sich auf die externe Berichterstattung konzentriert, liefert die KLR wichtige Informationen für das interne Rechnungswesen. Diese methodische Trennung ermöglicht es, sowohl gesetzlichen Anforderungen als auch unternehmensinternen Zielsetzungen gerecht zu werden.

Aufbau des Zweikreissystems

  1. Finanzbuchhaltung (Fibu): Die Finanzbuchhaltung erfasst alle Geschäftsvorfälle eines Unternehmens und hat das Ziel, den Jahresabschluss zu erstellen. Dazu gehören die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie weitere Berichte, die externen Stakeholdern wie Investoren, Banken und Behörden zur Verfügung gestellt werden. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Ermittlung von Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
  2. Kosten- und Leistungsrechnung (KLR): Im Gegensatz dazu dient die KLR vorrangig der internen Steuerung und Kontrolle. Sie erfasst, verrechnet und analysiert die entstandenen Kosten, um die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Unternehmensprozesse zu überprüfen. Zu den zentralen Bestandteilen der KLR gehören die Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung. Diese liefern detaillierte Informationen über die Zusammensetzung und Verteilung der Kosten sowie über die Rentabilität einzelner Produkte oder Projekte.

Verbindung der beiden Bereiche

Obwohl Finanzbuchhaltung und KLR eigenständige Systeme sind, besteht eine enge Verbindung zwischen beiden. Die in der Finanzbuchhaltung erfassten Aufwendungen dienen als Basis für die Weiterverarbeitung in der KLR. Durch diese Verknüpfung wird eine konsistente und zuverlässige Datenbasis geschaffen, die es ermöglicht, aussagekräftige Berichte sowohl für interne als auch für externe Zwecke zu erstellen. Dazwischen liegt die Abgrenzungsrechnung, welche die Aufwendungen und Erträge auf eine betriebsbezogene Grundlage filtert. Später werden wir näher auf die Abgrenzungsrechnung eingehen.

Vorteile des Zweikreissystems

  • Transparenz: Die getrennte Erfassung und Analyse führt zu einer höheren Transparenz der finanziellen und leistungswirtschaftlichen Daten.
  • Informationsvielfalt: Externe Adressaten wie Investoren oder Aufsichtsbehörden erhalten über die Finanzbuchhaltung relevante Informationen, während das Management durch die KLR vertiefte Einblicke in die Kostenstruktur und Effizienz der Betriebsprozesse bekommt.
  • Fundierte Entscheidungen: Die detaillierte Betrachtung der Kosten ermöglicht es dem Management, fundierte Entscheidungen zur Optimierung der betrieblichen Abläufe zu treffen und die Rentabilität zu steigern.

Schlussfolgerung

Das Zweikreissystem der Kosten- und Leistungsrechnung bietet Unternehmen erhebliche Vorteile durch die methodische Trennung und gleichzeitige Verknüpfung von Finanz- und Leistungsdaten. Diese Struktur erlaubt es, sowohl externe Berichtsanforderungen zu erfüllen als auch die interne Steuerung und Kontrolle zu verbessern, was letztlich in einer nachhaltigeren und effizienteren Unternehmensführung resultiert.