GTD Methode, Getting Things Done, Ablauf, Beispiele & Anleitung einfach erklärt

In diesem Beitrag über die Getting Things Done Methode, auch bekannt als GTD Methode im Selbstmanagement, lernen Sie Ihre Zeit effektiver zu nutzen und Ihre Aufgaben strukturierter anzugehen. In diesem Beitrag werden Sie nicht nur mehr über die GTD Methode erfahren, sondern auch eine detaillierte Anleitung mit den einzelnen Schritten erhalten.

Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie diese Technik in Ihrem Alltag umsetzen und Ihnen ein Beispiel geben, wie Sie Ihre Aufgabenliste optimieren können.

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GTD Methode, Getting Things Done

GTD Methode

Die Getting Things Done Methode oder kurz die GTD Methode ist eine sehr gute Technik für das Selbstmanagement bzw. Zeitmanagement, die verspricht, die Dinge wieder erledigt zu bekommen. David Allen beschreibt in seinem gleichnamigen Buch, wie man entspannt zu mehr Produktivität kommt. Die Methode kann nicht nur am Arbeitsplatz eingesetzt werden, sondern auch im Privatleben und kann ein wichtiger Schritt sein, um seine persönlichen Ziele zu erreichen.

In unserer heutigen Gesellschaft werden wir mit neuen Aufgaben und Terminen geradezu bombardiert und es fällt uns zunehmend schwerer einen klaren Kopf zu bewahren. Wir haben so viele Dinge in unserem Kopf, dass wir oftmals den Überblick verlieren.

Wir können beschäftigt sein, ohne wirklich voran zu kommen, dies führt zu enormem Stress und Kontrollverlust und der Grund dafür liegt nicht, wie von manchen behauptet, an einem Mangel an Zeit, sondern darin, wie wir unsere Zeit nutzen. Doch hier kann die GTD Methode Abhilfe schaffen.

Ablauf der GTD Methode

Die GTD Methode besteht aus den drei Kernprinzipien:

  1. Verlagern Sie alle Sachen, die Sie im Kopf haben auf Papier!
  2. Konzentrieren Sie sich immer auf den nächst möglichen Schritt!
  3. Kontrollieren Sie ihre Aufgaben regelmäßig!

Die drei Prinzipien werden hier im Detail vorgestellt und erläutert.

Verlagern Sie alle Sachen, die Sie im Kopf haben!

Prinzip 1:  Unser Gehirn kann sich zwar Sachen merken, aber diese Sachen einzuordnen fällt ihm schwer. Vor allem die Sachen, die noch erledigt werden müssen, schwirren in unserem Gedächtnis herum und tauchen dann ungewollt immer öfter auf. Die Folge ist, dass wir oft abgelenkt sind und uns nicht auf die Sachen, die wir gerade machen konzentrieren können. Dadurch fehlt uns oftmals die mentale Kapazität, Projekte zu beenden. Durch die GTD Methode machen Sie ihren Kopf wieder frei, indem Sie ihr Gedanken auf Papier verlagern.

Konzentrieren Sie sich immer auf den nächst möglichen Schritt!

Prinzip 2: Oftmals scheitern Projekte, berufliche wie private, nicht am Mangel kreativer Ideen, sondern vielmehr am Mangel ihrer weiteren Bearbeitung. Durch die GTD Methode lernen Sie, ihre Projekte zu strukturieren und einen Plan zu entwerfen.

Schauen Sie ihre Aufgaben regelmäßig durch!

Prinzip 3: Das beste Selbstmanagement funktioniert nur dann, wenn Sie es auch regelmäßig anwenden, die GTD Methode ist da keine Ausnahme. Es mag Ihnen am Anfang etwas komisch vorkommen, aber nur durch regelmäßiges Training können Sie sich die GTD Methode zu eigen machen. Vor allem das regelmäßige Überprüfen ihrer Aufgaben ist ein wesentlicher Bestandteil der Methode.

Beispiel und Anwendung der GTD Methode

Im Folgenden werden die fünf Schritte der GTD Methode genauer an Beispielen beschrieben:

  1. Erfassen
  2. Verarbeiten
  3. Organisieren
  4. Nachsehen
  5. Erledigen

Erfassen der Aufgaben

Schritt 1 – Beim Erfassen geht es darum, Ordnung an ihrem Arbeitsplatz und in ihrem Kopf zu schaffen, dafür müssen Sie ihren Arbeitsplatz erstmal komplett aufräumen und alle Sachen, die für Sie irgendwie Relevanz haben, in eine Eingangsbox tun. Dies können z. B. Flyer, persönliche Einladungen oder die Abrechnung der letzten Geschäftsreise sein. Nachdem Sie ihren Arbeitsplatz aufgeräumt haben sollten Sie sich an ihre Gedanken heranmachen, dafür sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, um dies gewissenhaft zu tun. Sie schreiben also alle Gedanken, die für Sie Relevanz haben, auf. Wichtig ist hierbei, dass Sie jeden Gedanken auf ein einzelnes Blatt schreiben, dies wird Ihnen später helfen, die Gedanken besser zu sortieren. Notizen könnten z. B. sein:

  • das Fensterputzen,
  • die Steuererklärung anfertigen
  • oder mal wieder was Schönes mit der Familie machen.

Alles hat hier seine Berechtigung und nichts wird nach Prioritäten geordnet. In der Regel kommen alle Dinge in die Eingangsbox, die noch ihre Aufmerksamkeit benötigen oder mit denen Sie noch nicht zufrieden sind.

Verarbeiten mit der GTD Methode

Schritt 2 – Beim Verarbeiten geht es darum jeden einzelnen Punkt in der Eingangsbox systematisch abzuarbeiten, dabei folgt man einem einfachen Prinzip aus drei Fragen:

Frage 1: Was ist es?

Hierbei geht es darum, sich einen Überblick über den Punkt zu machen. Ist es z. B. eine Aufgabe, ein Termin, ein persönliches Ziel oder eine Idee für die Zukunft?

Frage 2: Ist eine Aktion erforderlich?

Wenn keine Aktion erforderlich ist, wandert die Notiz entweder in den Mülleimer, die Irgendwann-Mappe, die Wiedervorlage oder die Ablage. Wenn eine Aktion erforderlich ist, wird dieser Schritt noch einmal unterteilt, dabei nutzen Sie die dritte Frage.

Frage 3: Was ist der nächste Schritt?

Wenn eine Aufgabe in weniger als zwei Minuten erledigt ist, dann erledigen Sie die Aufgabe sofort. Wenn die Aufgabe länger und/oder mehrere Schritte benötigt, dann planen Sie genau den nächsten Schritt. Durch die Frage „Ist eine Aktion erforderlich?“ haben Sie schon für Entlastung in ihrem Kopf gesorgt, da alles, was keine Aktion erfordert, schon in den vier Möglichkeiten abgelagert ist.

Organisieren in Rubriken mit der GTD Methode

Schritt 3 – Beim Organisieren unterscheidet sich die GTD Methode von vielen weiteren Methoden. Die einzelnen Aufgaben, die noch nicht bearbeitet sind, werden nun kontextbezogen in einzelne Rubriken unterteilt. Die einzelnen Rubriken können wie folgt aussehen:

  • Zu Hause = Alle Sachen, die Sie nur zu Hause machen können.
  • Büro = Alle Sachen, die Sie nur im Büro machen können.
  • Besorgungen = Einkäufe, die Sie tätigen müssen.
  • Laptop = Alle Sachen, die Sie nur am Laptop erledigen können.
  • Irgendwann Mappe = Die Mappe habe ich bereits erwähnt, hier kommen alle Sachen hin, die im Moment nicht dringend sind, aber die Sie in der Zukunft machen wollen.
  • Warten auf = Alle Sachen, die von anderen Personen gerade gemacht werden, und auf deren Eingang Sie warten müssen.

Sie haben sich hier auch noch keine weiteren konkreten Schritte überlegt, dies könnten Sachen sein wie z. B. Spanisch lernen, die Quartalsabrechnung, Filmprojekt oder Sommerurlaub planen. Die Liste stellt lediglich einen Referenzpunkt dar und kann von Ihnen persönlich erweitert oder geändert werden.

Im Endeffekt kann niemand für Sie ihre verschiedenen Ordner anlegen, da sich die Ordner nach ihrem individuellen Leben richten. Wichtig ist allerdings, dass Sie jederzeit Zugriff auf diesen Ordner haben. Der Ordner kann analog und/oder digital angelegt werden. Es empfiehlt sich aber, mehrere Ordner zu haben, je einen in Ihrem Home Office, auf dem Laptop und im Büro. Und vergessen Sie nicht, die Ordner an diesen Stellen immer wieder zu synchronisieren.

Sonderfall Projekte

Alle Aufgaben, für die Sie mehr als einen Schritt brauchen, werden als Projekte bezeichnet. Zusätzlich zu den einzelnen Schritten wird eine extra Mappe für ein Projekt angelegt. Ein Beispiel zur Erläuterung: Angenommen Sie schreiben an einem wichtigen Forschungsbericht, dann legen Sie eine Mappe mit der Aufschrift Forschungsbericht an.

Hier können Sie ihr ganzes Material sammeln z. B. einen relevanten Artikel, ihre eigenen Ideen oder die Adresse einer Person, die Sie für dieses Projekt interviewen wollen. Die Mappe muss nicht geordnet sein und Sie überlegen sich, was der nächste Schritt sein könnte. Vielleicht müssen Sie die Person anrufen und einen Termin ausmachen?

Diese Aktion dauert weniger als zwei Minuten, also machen Sie ihn. Dann haben Sie einen Termin bekommen, nun könnten Sie sich eine Notiz machen, z. B. Interview Donnerstag 16 Uhr und unter dem Ordner Besorgungen einordnen. Zusätzlich können Sie den Termin in ihrem Kalender notieren.

Nachsehen und aktualisieren

Schritt 4 – Um die GTD Methode am Laufen zu halten müssen Sie ihren Eingangskorb, ihren Terminkalender und sämtliche Ordner regelmäßig aktualisieren bzw. nachsehen, was sich verändert hat. Dabei sind folgende Fragen relevant:

  • Was haben Sie schon erledigt?
  • Welche Aufgaben stehen noch an?
  • Was ist neu dazu gekommen?
  • Hat sich etwas geändert?

Am Anfang wird es für Sie eine Umgewöhnung sein, aber nur durch das regelmäßige Nachsehen funktioniert die GTD Methode und wird Ihnen positive Ergebnisse liefern. Wir empfehlen, zweimal die Woche ihre sämtlichen Aufgaben und Projekte zu überprüfen.

Erledigen von Dingen

Schritt 5 – Der letzte und wichtigste Punkt ist das Erledigen von Dingen. Sie können die Sachen noch so gut planen, aber im Endeffekt zählt, ob Sie das Geplante auch wirklich in die Tat umsetzten. Spätestens bei diesem Punkt werden Sie sehen, wie hilfreich eine gute Planung ist, um die Sachen auch wirklich erledigt zu bekommen.

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