Die Weiterbildung zum Praxisanleiter eröffnet Ihnen einige Vorteile. Dabei muss es sich nicht immer um ein höheres Gehalt handeln. Hier erfahren Interessierte alles Notwendige über die Weiterbildungsmöglichkeit.

Sie erfahren mehr zu den Voraussetzungen, welche Sie mitbringen sollten, zu den Kosten, der Dauer und dem Inhalt der Weiterbildung. Ebenfalls zur Prüfung sowie den Vorteilen und Nachteilen.

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Weiterbildung zum Praxisanleiter

Praxisanleiter – was ist das überhaupt?

In vielen Berufsfeldern steht Menschen die Weiterbildung zum Praxisleiter offen. Am beliebtesten ist sie jedoch in der Pflege. Die Fachkräfte werden damit hervorragend auf die Arbeit mit Auszubildenden vorbereitet. Vor allem ist es jedoch wichtig, dass Azubis gut geschult werden, denn nicht jeder Arbeitnehmer taugt als Ausbilder. Weiterhin stehen Praxisanleiter in Kontakt mit Lehrerinnen und Lehrern von Berufsschulen.

Mit ihrer Arbeit sorgen Praxisanleiter dafür, dass der Betrieb auch in Zukunft reibungslos abläuft. Ein gut ausgebildeter Praxisanleiter weiß, was zu einer Ausbildung gehört. Azubis benötigen öfter einmal Hilfe, da sie noch nicht so gut eingearbeitet sind, hier greifen die Praxisanleiter ein. Auch bei den Lehrprüfungen sind sie anwesend und den Auszubildenden fällt die Arbeit im Betrieb gleich viel leichter.

Voraussetzungen

Sie sollten als Voraussetzungen ein didaktisches und pädagogisches Talent mitbringen. Ohne eine mehrjährige Berufserfahrung werden Sie oft nicht für die Weiterbildung akzeptiert, daher müssen Sie zuvor eine einschlägige Berufsausbildung in Pflegeberufen abgeschlossen haben. So z. B. die Ausbildung zum Pflegefachmann, Altenpfleger oder dem ehemaligen Gesundheits- und Krankenpfleger.

In jedem Fall sollte es Ihnen Spaß und Freude bereiten, mit jungen Menschen zu arbeiten und sie auf das Berufsleben vorzubereiten. Geduld und Einfühlungsvermögen im Umgang mit Auszubildenden ist sehr wichtig.

Die Weiterbildung sollte nur von Menschen absolviert werden, denen es leicht fällt, angehenden Fachkräften etwas beizubringen. Praxisanleiter müssen den Lehrlingen fortlaufend mitteilen, wie viel diese bereits gelernt haben und ob sie ihre Fähigkeiten noch weiter ausbauen können.

Inhalte

Das Qualitätsmanagement, die Arbeitsprozesse und die Gesprächsführung sind Inhalte in der Weiterbildung zum Praxisanleiter. Man lernt die Verordnungen und Gesetze kennen, mit denen die Arbeitsstätte täglich konfrontiert wird. Doch vor allem sollten sich Praxisanleiter bestens mit den Ausbildungsinhalten auskennen. Weitere Inhalte sind:

  • Didaktik und Methodik
  • Psychosoziale und kommunikative Kompetenz
  • Arbeiten nach wissenschaftlichen Kriterien
  • Rechtliche Aspekte
  • Ethik
  • Hospitation

Hier finden Sie eine Liste der genauen Inhalte der Weiterbildung zum Praxisanleiter im Rahmenlehrplan.

Kosten

Bei der Weiterbildung zum Praxisanleiter oder zur Praxisanleiterin handelt es sich sicherlich nicht um die günstigste Möglichkeit, im Beruf aufzusteigen. Manchmal muss man sogar mehrere tausend Euro hinlegen. Generell entstehen Kosten in Höhe von 1800 bis 3100 Euro, je nach Anbieter. Doch es ist auch gut investiertes Geld. In der Regel legen die Anbieter alle Kosten transparent offen. Für die Unternehmen kosten Prüfungen und Lehrbücher Geld. Sie sollten auch Ihren Arbeitgeber kontaktieren, da er sich eventuell an den Kosten für die Weiterbildung beteiligen kann.

Hier finden Sie Anbieter, welche Kurse anbieten im Weiterbildungsverzeichnis. Weiterhin finden Sie hier die Weiterbildungsmöglichkeiten von verschiedenen Trägern der Pflege:

Dauer der Weiterbildung zum Praxisanleiter

In Deutschland existieren unterschiedliche Gesetze, die den Pflegeeinrichtungen und -schulen den Rahmen der Weiterbildung zum Praxisanleiter vorschreiben, dies gilt auch für die Dauer der Weiterbildung. Zwischen 200 und 300 Stunden sollten Sie auf jeden Fall einplanen.

Sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitweiterbildungen sind möglich

In Vollzeit ist die Weiterbildung bereits in wenigen Wochen beendet. Üblicherweise können Sie mit einer Lehrdauer von vier bis fünf Wochen rechnen. Wer eine Teilzeit-Weiterbildung anstrebt, sollte mit einer Weiterbildungsdauer von einem halben Jahr rechnen. Eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis im Rahmen einer Vollzeit-Weiterbildung kann durchaus von Vorteil sein. Viele Einrichtungen bieten die Kurse abends an. Dafür können Sie Ihren Beruf weiterhin ohne Unterbrechung ausüben und müssen nur ein- oder zweimal pro Woche die Lehrstätte aufsuchen.

Die lange Dauer der Weiterbildung zum Praxisanleiter hat ihren Grund. In Pflegeberufen, aber auch in medizinischen, radiologischen und erzieherischen Tätigkeitsfeldern werden die Anforderungen immer komplexer und vielfältiger. Die Auszubildenden sollten daher eine möglichst umfassende Lehre erhalten und brauchen somit gute Anleiter in der Praxis.

Ohne Prüfung geht nichts in der Praxisanleitung

Während, aber vor allem auch am Ende der Weiterbildung zum Praxisanleiter stehen Prüfungen an. Diese unterscheiden sich je nach Anbieter etwas voneinander. Das volle Programm umfasst schriftliche, mündliche und praktische Prüfungen.

Die Prüfungen während der Weiterbildung werden Modulprüfungen genannt. Dagegen bezeichnet man die Abschlussprüfung auch als Kolloquium. Insgesamt sind mündliche Prüfungen bei den Betrieben beliebter als schriftliche. Die Weiterbildung muss staatlich anerkannt sein, achten Sie darauf, bevor Sie sich bei einer Einrichtung eine Weiterbildung zum Praxisanleiter bewerben.

Wer die Prüfung erfolgreich bestanden hat, darf sich Praxisanleiter oder Praxisanleiterin nennen. Zwischen Praxisanleitern und Mentoren gibt es einige Unterschiede. Die Aufgabe von Mentoren ist es, bereits gelernte Pflegekräfte in die Tätigkeitsfelder einzuarbeiten. Auch ihnen steht eine Weiterbildung zum Praxisanleiter offen. Arbeiten nicht genügend Mentoren in der Einrichtung, können Praxisanleiter diese bei ihren Tätigkeiten unterstützen.

Vor- und Nachteile einer Weiterbildung zum Praxisanleiter

Sie finden hier einige Vorteile, welche die Weiterbildung zum Praxisanleiter mit sich bringen:

  • Ein abwechslungsreicheres Berufsleben liegt vor Menschen, die die Weiterbildung absolviert haben.
  • Ihr Gehalt kann steigen, da Sie besser qualifiziert sind als andere Mitarbeiter.
  • Sie sind attraktiver für andere Arbeitgeber und können somit leichter den Job wechseln.
  • Die meisten Pflegeeinrichtungen bieten Weiterbildungen an. Tagesstätten und medizinische Einrichtungen unterhalten ebenfalls häufig Praxisanleiter.

Einige Nachteile:

  • Die Weiterbildung kann recht teuer sein.
  • Praxisanleiter erwartet nicht unbedingt ein besseres Gehalt als ihren Kollegen. Dies ist jedoch vor allem von der Größe vom Arbeitgeber und den Tarifverträgen abhängig.
  • Sie müssen mehr Verantwortung als andere übernehmen.

Fazit

Der Staat setzt den Einrichtungen Vorgaben, wie viel Praxisanleitung in den Betrieb einfließen soll. Betriebe, die mehrere Personen ausbilden, benötigen Experten in diesem Gebiet. Daher wird es wohl auch in Zukunft keinen Überschuss an Praxisanleitern geben, sondern eher einen Mangel. Allerdings hängt dies meist vom Betrieb und der Region ab.

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