Job Sharing, Arbeitsplatzteilung, Vorteile & Nachteile, Formen

Job Sharing ist ein aus dem US-amerikanischen Raum stammendes Konstrukt der Arbeitszeitgestaltung.

Wie der im Deutschen auch als Arbeitsplatzteilung bekannte Begriff bereits verrät, wird hierbei ein Arbeitsplatz, der zuvor ausschließlich von einer Person besetzt wurde, fortan von zwei oder mehrere Individuen besetzt.

Hier lernen Sie mehr zu den Vorteilen und Nachteilen. Weiterhin erhalten Sie ein Beispiel zum besseren Verständnis dieser Methode.

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Job Sharing, Arbeitsplatzteilung, Arbeitszeitgestaltung

Unterschied zwischen Job Sharing und Teilzeitarbeit

Im Gegensatz zur Teilzeitarbeit, zeichnet sich das Job Sharing dadurch aus, dass die Arbeitnehmer grundsätzlich selbst darüber entscheiden, wie die Arbeitszeit untereinander aufgeteilt wird. Etwaige gesetzliche Verbote bezüglich des Aufteilens der Arbeit existieren nicht. Zu den gängigsten Szenarien zählt das Ausüben einer Tätigkeit von zwei Arbeitnehmern in ein und demselben Verhältnis, sprich 50:50, was der so genannten Halbtagsbeschäftigung entspricht.

Sonderformen beim Job Sharing

In Hinblick auf das Job-Sharing wird zwischen drei verschiedenen Varianten unterschieden. Die gängigste und zugleich bekannteste Möglichkeit ist das Job-Splitting. Weiterhin werden unterschieden das Top-Sharing und das Job-Pairing.

Job-Splitting

Beim Job-Splitting liegt die Besonderheit darin, dass sämtliche beteiligte Personen völlig unabhängig voneinander arbeiten. Somit kommt es zu keiner interkommunikativen Verständigung unter den Arbeitnehmern.

Das bloße Aufteilen einer beispielsweise schwierigen Tätigkeit, zum Beispiel das Transportieren von schweren Waren durch drei Personen, die allesamt 12 Stunden arbeiten, macht es nicht erforderlich, dass eine Person sich mit der anderen verständigt.

Aufgrund der Tatsache, dass jeder Mitarbeiter die gleiche Tätigkeit ausführt, ist der Lohn oder das Gehalt der am Job-Splitting beteiligten Personen völlig identisch.

Top-Sharing

Eine besondere Variante des Job-Sharings ist das Top-Sharing, das im Gegensatz zum klassischen Sharing sich bloß auf Spitzenpositionen bezieht. Die Führungskräfte, welche sich ein und denselben Job teilen und damit nach außen hin ein Unternehmen gleichermaßen repräsentieren, stehen in einem partnerschaftlichen Verhältnis zueinander.

Sämtliche Entscheidungen, die das Einverständnis des Führungspostens erforderlich machen, bedürfen insofern sowohl das Einverständnis von der einen als auch der anderen Partei .

Job-Pairing

Ein Ineinandergreifen der von den Arbeitnehmern ausgeübten Aktivitäten findet beim Job-Pairing statt. Bereits an der Wortbezeichnung ist zu erkennen, dass aufgrund der hier existierenden Interdependenzen zwischen den einzelnen Arbeitstätigkeiten ein deutliches Maß an Teamarbeit erforderlich ist. Jeder Projektteilnehmer bekommt eine Aufgabe zugetragen und hat diese in Hinblick auf den Erfolg des Projektes und dem Zustandekommen eines viel versprechenden Resultates zu erfüllen.

Im Gegensatz zum bloßen Job-Sharing, wo die Projektbeteiligten in keinerlei Verhältnis zueinander stehen und völlig losgelöst voneinander arbeiten, hat beim Job-Pairing der Misserfolg einer einzelnen Person auch Einfluss auf den Rest der Gruppe. Dadurch, dass im Team zusammengearbeitet wird, ist beim Fällen einer Entscheidung ein Konsens erforderlich.

Vorteile und Nachteile von Job Sharing

Job Sharing bietet sich insbesondere für Personen an, die eine Auszeit nehmen möchten, zum Beispiel in Folge der Geburt eines Kindes. Jedoch ergeben sich daraus diverse Vorteile und Nachteile.

Vorteil: Vollzeit oder Teilzeit

Das flexible Umstellen von Vollzeit auf Teilzeit kann in Handumdrehen erfolgen und ermöglicht es dem Arbeitnehmer, mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Für den Arbeitgeber besteht kein Mehr an Bürokratieaufwand. Auch muss er mit keinen zusätzlichen Lohnkosten rechnen.

Vorteil: Teambuilding

In der heutigen Zeit, wo Unternehmen immer stärker Wert auf Teambuilding legen, ist es hilfreich für einen Arbeitnehmer, in Kontakt mit anderen Arbeitskollegen zu stehen. Der hierbei zustande kommende Austausch ermöglicht es jedem Einzelnen, sich neue Fähigkeiten anzueignen, welche die Person zum eigenen Wohl und dem des Unternehmens einsetzen kann.

Vorteil: Arbeitsproduktivität steigern durch Job Sharing

Eine damit einhergehende Steigerung der Arbeitsproduktivität kann zu einer Lohnerhöhung führen, welche die Arbeitsmotivation anhebt und das Unternehmen in ein umso positiveres Licht nach außen hin rückt. Vor allem beim Job-Pairing kommt es dazu, dass viele verschiedene Personen ihr Wissen mit in die Leistung einbringen, was sich nur positiv auf den Mehrwert des Ergebnisses auswirken wird.

Nachteil: Unstimmigkeiten beim Job Sharing

Damit das Endergebnis stimmt, ist ein umso größeres Maß an Gruppenarbeit unabdingbar. Auch besteht die Gefahr, dass innerhalb eines Teams, das sich dem Job-Pairing widmet, die Chemie untereinander nicht stimmt.

In diesem Fall ist der Misserfolg der Zusammenarbeit bereits vorprogrammiert, was Zeit und Geld kostet für das Unternehmen. Auch im Falle einer positiven Gruppenchemie besteht immer die Gefahr, dass es zu Unstimmigkeiten untereinander kommt. Unklarheiten sind somit unmittelbar zu beseitigen.

Nachteil: Gehaltsverzicht

Für den Arbeitnehmer, der zuvor allein tätig war und nun sich den Job mit einer anderen Person teilen muss, bedeutet das Sharing, dass er auch auf einen Teil des eigenen Gehalts zu verzichten hat.

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